ZDF - Pressemitteilung
ZDF-Magazin "Frontal 21" berichtet: Deutsche Behörden bei Waffenkontrollen überfordert
Spektakuläre Schmuggelfälle - Illegale Importe nehmen zu
Mainz (ots)
Deutsche Strafverfolgungsbehörden sind nach eigenen Angaben bei der Suche und Kontrolle illegaler Waffen in Deutschland überfordert. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Importe solcher Waffen zu. Das berichtet das ZDF-Magazin "Frontal 21" unter Berufung auf mehrere Bundes- und Landesbehörden.
Georg Fischer vom Zollfahndungsamt Freiburg räumte ein: "Der Zufall spielt eine wesentliche Rolle. Bei Grenzauftritten ist es äußerst schwierig, einen Waffenbesitzer zu erkennen."
Die Zahl von Importen illegaler Waffen nimmt nach Angaben der Behörden deutlich zu. So wird nach Informationen von "Frontal 21" zur Zeit in einem spektakulären Fall gegen ein Schweizer Waffenunternehmen ermittelt, das 10.000 in Deutschland verbotene Handfeuerwaffen hierher verkauft haben soll. Hunderte Deutsche sind so ins Visier der Ermittlungsbehörden geraten.
Nach Ansicht von Wolfgang Speck von der Deutschen Polizeigewerkschaft im Beamtenbund greife eine Verschärfung des Waffenrechts in Deutschland nicht. "Man müsste EU-weit bereit sein, sich gegenseitig abzusprechen. Und zwar von hier bis zu den Außengrenzen von Schengen, um damit auch den unterschiedlichen Erwerb von Waffen zu verhindern, indem man überall gleiches Recht schafft", sagte Speck im ZDF.
"Frontal 21"-Reporter haben in den vergangenen Wochen in Deutschland, Frankreich und Polen mit verdeckter Kamera in der Waffenszene gefilmt. Dabei sind ihnen zahlreiche in Deutschland verbotene Waffen zum Kauf angeboten worden. Ein Verkäufer pries seine Pistole mit den Worten an: "Die ist genauso gut wie die Waffe aus Erfurt". Mehr dazu in der Sendung am 14. Mai 2002, 21.00 Uhr im ZDF. Moderation: Theo Koll.
Rückfragen bitte an Thomas Walde, Tel: 030/2099-1254, Fax:030/2099-1289.
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