Deutscher Hörfilmpreis für drei ZDF-Produktionen
"Familienfest", "Löwenzahn" und "Nebel im August" ausgezeichnet (FOTO)
Mainz (ots)
Bei der Verleihung des Deutschen Hörfilmpreises 2017 sind drei Auszeichnungen an Produktionen des ZDF gegangen. Die Jury-Entscheidung fiel in der Kategorie TV auf den ZDF-Fernsehfilm "Familienfest" (Redaktion: Caroline von Senden). Aus der Sendereihe "Löwenzahn" (Redaktion: Margrit Lenssen) wurde die Folge "Geld - Der schlaue Tausch" mit dem Sonderpreis der Jury ausgezeichnet. Die ZDF-Kinokoproduktion "Nebel im August" (Redaktion: Caroline von Senden) erhielt eine Auszeichnung in der Kategorie Kino. Der Deutsche Hörfilmpreis wurde im Rahmen einer festlichen Gala am 21. März 2017 im Kino International in Berlin vergeben.
Der ZDF-Fernsehfilm "Familienfest" (Sendung: 28. November 2016) mit Günther Maria Halmer, Hannelore Elsner, Michaela May und Lars Eidinger (Regie: Lars Kraume, Buch: Andrea Stoll, Martin Rauhaus) zeichnet das Porträt einer Familie, deren wahres Gesicht sich beim 70. Geburtstag des tyrannischen Familienoberhauptes zeigt. Die Audiodeskription führt auf sachliche und zurückgenommene Weise durch die Filmhandlung. Die atmosphärische Unerträglichkeit ist aufgrund der hervorragenden Schauspielleistungen auch für den blinden und sehbehinderten Zuschauer gleichermaßen spürbar.
Die Folge "Geld - Der schlaue Tausch" der Sendereihe "Löwenzahn" erklärt Kindern den abstrakten Tauschprozess beim Bezahlen mit Geld: Humorvolle Trickfilme zeigen die Anfänge mit Muscheln bis hin zum Druck von Banknoten. Auf lebendige und kindgerechte Weise gestaltet die Audiodeskription die unterschiedlichen Stränge der Geschichte. Diese Löwenzahn-Folge, Sendung am 1. Mai 2016 im ZDF, war die erste Kinderinformationssendung im deutschen Fernsehen, die mit Audiodeskription ausgestrahlt wurde. Seitdem wird "Löwenzahn" sonntags regelmäßig mit Audiodeskription gesendet.
Die ZDF-Kinokoproduktion "Nebel im August" (collina filmproduktion gmbh, Ulrich Limmer ) von Regisseur Kai Wessel mit Sebastian Koch, Fritzi Haberlandt und Ivo Pietzcker in den Hauptrollen wurde in der Kategorie Kino ausgezeichnet. "Nebel im August" wurde inszeniert nach Motiven des gleichnamigen Tatsachenromans von Robert Domes, das Drehbuch schrieb Holger Karsten Schmidt. Der Film erzählt die Geschichte des 13-jährigen Ernst Lossa, der im nationalsozialistischen Deutschland als schwer erziehbar gilt und im Rahmen des nationalsozialistischen Euthanasieprogramms ermordet wird. Ein Sendetermin im ZDF steht noch nicht fest.
Hörfilme ermöglichen es blinden und sehbehinderten Menschen, Filme als Ganzes wahrzunehmen und zu genießen. Dafür werden Filme mit einer Audiodeskription (AD) versehen, die zentrale Elemente der Handlung sowie Gestik, Mimik und Dekors schildert. Die Bildbeschreibungen werden in den Dialogpausen eingesprochen. Der Deutsche Hörfilmpreis wird seit 2002 vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV) verliehen und von der Aktion Mensch unterstützt.
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