ZDF-Programmhinweis
Donnerstag, 17. Oktober 2002, 21.15 Uhr
auslandsjournal
Mainz (ots)
mit Dietmar Ossenberg
Stadt in Angst - Washington jagt den Serienkiller
Die Parkplätze sind menschenleer. Vor den Schulen stehen bewaffnete Polizisten; die Kinder werden von den Eltern abgeholt - Schulbusse fahren nicht mehr.
"Im Büro haben wir noch gescherzt, dass wir jetzt im Zickzack unser Mittagsessen holen müssen." Diana Manion sitzt mit ihrer Familie beim Frühstück. Die heile Welt vieler Familien ist zerstört, seit der "Scharfschütze von Washington" seinen ersten tödlichen Schuss abfeuerte. Der Mörder kennt sich in der Gegend gut aus. Er ist wahrscheinlich hier groß geworden. "Die kriegen ihn sicher bald", versucht Michael Manion sich und seine Familie zu beruhigen.
Der Serien-Mörder erspäht seine Opfer durch ein Zielfernrohr. Der tödliche Schuss kommt aus weiter Entfernung, so bleibt der Heckenschütze unsichtbar, seine Opfer haben keine Chance. Neun Tote sind es bisher, willkürlich ausgesucht, wie es scheint.
In Amerika wird Kritik an Computeranbieter mit Scharfschützen-Programmen laut. Und auch die traditionell starke Waffenlobby, die eine Scharfschützen-Subkultur fördert, gerät unter Druck. "Ein Schuss - eine Leiche" mit diesem Motto brüsten sich Schützen in vielen "Sniper-Clubs", den "Scharfschützen-Clubs" von Amerika. Deren Ausbilder wiederum warnen vor Vorurteilen, verlangen offiziell von jedem neuen Club-Mitglied ein polizeiliches Führungszeugnis. "Wir wollen hier keine verrückten Kriminellen", weisen sie die öffentliche Kritik von sich.
Das "Phantom" wird nachlässig. Nach dem letzten Mord stellten die Ermittler zahlreiche Indizien und Hinweise sicher. Tom Manger, Polizeichef des Bezirks hofft, "dass diese Informationen bald zu einer Festnahme führen."
Stefan Merseburger war für das "auslandsjournal" in den Vororten von Washington und traf Menschen, die in Angst leben und auf der Suche nach einem Unsichtbaren sind.
Weitere Themen:
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