ZDF-Pressemitteilung
ZDF-Magazin "WISO": Höhere Bemessungsgrenze kürzt Betriebsrenten
Verlust von bis zu 2 400 Euro im Jahr
Mainz (ots)
Viele bereits zugesagte Betriebsrenten können nicht in der geplanten Höhe ausbezahlt werden, wie das ZDF-Wirtschaftsmagazin "WISO" berichtet. Grund: die geplante Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze bei der Rente auf 5 100 Euro. Bei vielen Rentnern wird der Auszahlungsbetrag der Betriebsrente anhand der Beitragsbemessungsgrenze bestimmt: Unterhalb der Grenze zählt das Gehalt weniger für das rentenfähige Einkommen, über dieser Grenze für die Auszahlung der Betriebsrente entsprechend mehr. Durch die deutliche Erhöhung der Grenze sinkt das rentenfähige Einkommen. Im Einzelfall fehlen bis zu 200 Euro pro Monat oder 2 400 Euro im Jahr an Betriebsrente. Manche Betriebsversorgungswerke zahlen unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze nichts aus. "Das könnte sogar einen Wegfall der Geschäftsgrundlage für die Versorgungswerke bedeuten", befürchtet Karin Meier von der Unternehmensberatung für betriebliche Altersversorgung Dr. Dr. Heissmann GmbH in Wiesbaden. "Viele Betriebsrenten können so ihr Versorgungsziel nicht halten. Es ist ein Durcheinander, niemand weiß, was sind die arbeitsrechtlichen Konsequenzen", so die Rentenfachfrau.
Etwa 60 Prozent der Unternehmen in Deutschland haben Betriebsrentensysteme. Davon arbeiten viele mit der entgeltabhängigen Rentenauszahlung mit gespaltener Bezugsformel, unterhalb und oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze. Fachleute sehen akuten Handlungsbedarf. Sie fordern Übergangsregelungen, die dringend in das Gesetz eingearbeitet werden müssten.
Mehr dazu in der "WISO"-Sendung am Montag, 28. Oktober 2002, um 19.25 Uhr. Rückfragen bitte an die Redaktion "WISO", Thomas J. Kramer, Telefon: 06131-70 -5516.
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