ZDF-Programmhinweis
Donnerstag, 31. Oktober 2002, 21.15 Uhr
auslandsjournal
Mainz (ots)
auslandsjournal
mit Dietmar Ossenberg
Thema u.a.: Kängurukummer - Australiens Farmer kämpfen gegen die Jahrhundertdürre
Hunderte sind dem Aufruf der anglikanischen Kirche gefolgt. Sie beten für Regen. Doch für viele Farmer des australischen Outback wird die himmlische Hilfe wohl zu spät kommen. "Wir können doch keinen Regen herbeizaubern. Obwohl meine Knie schon ganz abgewetzt sind vom vielen Beten", erklärt Allan Knight ein wenig verzweifelt, ein wenig ironisch. Der siebzigjährige Farmer aus der australischen Provinz New South Wales hat in seinem ganzen Leben noch keine solche Dürre erlebt. Doch sein Pioniergeist scheint ungebrochen.
Viele Schaf- und Rinderherden sind schon verdurstet. Die verbliebenen Tiere kämpfen um die letzten grünen Halme. Riesige umherziehende Känguruherden, die sogenannten Roos, sind dabei die größte Sorge der Farmer. Durch den Hunger aus ihrem natürlichen Lebensraum geflüchtet, fallen die australischen Wappentiere über die Felder her, auf denen normalerweise Rinder und Schafe weiden. "Da drüben, erzählte mir ein Aborigine, hat er neulich über 2000 Roos gesehen. Wie soll man bei solcher Konkurrenz mithalten?", fragt Phillip Ridge und blickt über seinen kargen Boden. Die Gerippe seiner Lämmer und Kühe liegen weit verstreut neben denen der Kängurus. Das sonst grüne Land kann keine Tiere mehr ernähren. Und die glühende Hitze des Sommers hat noch nicht mal eingesetzt.
Die Reste des Regenwassers, das zuletzt vor zwei Jahren fiel, gehen nun endgültig zur Neige. Mit Hilfe riesiger Windräder werden die letzten Reserven des kostbaren Nass auf die Felder gepumpt. Doch die Farmer in den betroffenen Gebieten wissen, dass auch diese Form der Bewässerung nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist. Trotzdem will keiner aufgeben. Das Leben im Outback hat schon immer große Opfer erfordert.
"Die Landwirtschaft in Australien pendelt immer zwischen Boom und Pleite. Entweder es läuft extrem gut, oder wir sind total am Boden - so wie jetzt", erklärt Mark Evans während er Futterreserven auf die Weide bringt. Höchstens bis Weihnachten reichen seine Vorräte noch. Dann kann auch seine Herden nur noch ein Wunder retten. Bis dahin bleibt ihm - wie allen anderen Farmern - nur eines: um Regen zu betteln.
ZDF-Korrespondent Uwe Kröger war im australischen Outback und besuchte die Opfer der Jahrhundertdürre.
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