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Dienstag, 21. Januar 2002
Stalingrad

Mainz (ots)

Dienstag, 21. Januar 2002, 20.15 Uhr
Stalingrad
   2. Der Kessel
Von Sebastian Dehnhardt, Christian Deick und Stefan Mausbach
Am frühen Morgen des 19. November 1942 begann eines der
bewegendsten Kapital des Zweiten Weltkriegs. In den Niederungen
zwischen Don und Wolga lag dichter Nebel. Um 5.20 Uhr eröffneten
mehrere Tausend sowjetische Geschütze und Stalinorgeln das Feuer. "Es
war atemberaubend", erinnert sich Hauptmann Gerard Dengler noch heute
mit Schaudern. Der sowjetische Angriff traf die Deutschen an ihrer
empfindlichsten Stelle: im Rücken der Front, dort wo verbündete
Rumänen und Italiener die Flanken der 6. Armee sicherten. Ihre
Gegenwehr dauerte nicht lange. Schlecht ausgerüstet und zweifelnd am
Sinn des Feldzugs ergaben sich die Einheiten der "Bundesgenossen" der
erdrückenden Übermacht. Bei Kalatsch am Don trafen die sowjetischen
Panzerspitzen zusammen, die von Norden und Süden zeitgleich
angegriffen hatten. Die deutsche 6. Armee mit mehr als 300 000 Mann
war eingeschlossen.
Schon in den ersten Tagen des Kessels wurden Munition und
Verpflegung knapp. Die von Göring kommandierte Luftbrücke erreichte
nie die befohlenen Transportzahlen. Kurz vor Weihnachten verzeichnete
die 6. Armee erste Hungertote. Als der Befreiungsangriff einer
deutschen Panzerarmee 60 Kilometer vor Stalingrad in den verschneiten
Weiten der russischen Steppe stecken blieb, war das Schicksal der
Eingeschlossenen besiegelt. Heiligabend wurde für die meisten zu
einem traurigen Moment der Hoffnungslosigkeit. Feldpostbriefe von
Soldaten an die Familien zu Hause, die hier zum ersten Mal
veröffentlicht werden, vermitteln ein erschütterndes Bild der Lage in
den Ruinen der Stadt. Hunger und Kälte, Verzweiflung und Todesangst
prägten das "Fest der Liebe" in Stalingrad. Manche Soldaten
formulierten bereits Abschiedsbriefe ("Unsere Zeit war schön. Aber Du
bist noch jung. Unsere Kinder brauchen einen Vater.") Bewegende
Zeitzeugenaussagen, Archivfilme beider Seiten und moderne
Computeranimationen vervollständigen den Bericht über die
Entscheidungsschlacht an der Wolga.

Rückfragen bitte an:

ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121

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