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Sonntag, 16. September 2018

Mainz (ots)

Bitte aktualisierten Programmtext beachten!!!

Sonntag, 16. September 2018, 24:00 Uhr 

Precht
Die Zukunft von Mann und Frau - Richard David Precht im Gespräch mit 
Svenja Flaßpöhler

Wie sieht es mit der Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann aus? 
Die MeToo-Debatte zeigt deutlich, wie spannungsreich das Verhältnis 
zwischen den Geschlechtern heute noch ist.

Zwischen ihnen herrscht offensichtlich weiterhin ein Machtgefälle. 
Wie müssen sich Mann und Frau in Zukunft zueinander verhalten? Die 
Philosophin Svenja Flaßpöhler hat dazu eine klare Meinung.

Hat der Feminismus der 1970er bis 1990er Jahre heute nur noch wenig 
Einfluss auf das Zusammenleben der Geschlechter? Muss sich das 
weibliche Geschlecht wieder neu entdecken und definieren? Und wie 
verhalten sich die Männer? Das fragt Richard David Precht die 
Philosophin und Chefredakteurin des "Philosophie Magazins" Svenja 
Flaßpöhler, die sich aktuell mit ihrem Buch "Die potente Frau. Für 
eine neue Weiblichkeit" kritisch mit der MeToo-Debatte 
auseinandersetzt. Flaßpöhler beklagt, dass sich die Initiatorinnen 
der Debatte zu sehr auf die Opferrolle der Frauen beziehen, dass sich
Frauen grundsätzlich immer noch eher an den Regeln der Männerwelt 
abarbeiten, anstatt ihre eigene, weibliche "Potenz" abzurufen.Im 
Gespräch mit Richard David Precht verurteilt die Philosophin 
männlichen Machtmissbrauch und männliche Gewalt gegen Frauen scharf. 
Doch sieht sie in der MeToo-Debatte auch die Gefahr, dass ein Dialog 
zwischen Mann und Frau, der gegenseitige Respekt und vor allem die 
Freude am sich Entdecken nachhaltig gestört zu werden drohe. 
Flaßpöhler sagt provokant: "Wer eine Welt ohne Belästigung will, will
in letzter Konsequenz eine Welt ohne Verführung". Die wirkliche 
sexuelle Befreiung der Frau stehe uns laut Flaßpöhler möglicherweise 
erst noch bevor, sie sei auch in der 1968er Revolte nicht wirklich 
erfolgt.  Was aber unterscheidet Frau und Mann wirklich, fragt 
Precht. Welche Rolle spielen Kultur und Evolution für die 
Rollenverteilung? Muss die Körperlichkeit der Geschlechter überwunden
werden, wie es die amerikanische Philosophin und Feministin Judith 
Butler 1990 in ihrem Buch "Das Unbehagen der Geschlechter" 
propagiert? Oder sollte sie viel mehr noch bewusster gelebt werden? 
Oversext oder androgyn? Und welche Funktion haben Zweierbeziehung, 
Ehe und Kleinfamilie heute noch?Anfang des 19. Jahrhunderts 
entwickelte der französische Philosoph und Sozialist Charles Fourier 
nicht nur den Begriff Feminismus, er schlug auch vor, dass Frauen und
Männer in größeren Kommunen zusammenleben sollten, in welchen die 
Begegnung zwischen den Geschlechter eben an einer jeweiligen Funktion
ausgerichtet sein sollte. Sexuelles Erleben, das Zeugen und Aufziehen
von Nachwuchs oder ein rein geistiger Austausch sollte mit 
unterschiedlichen Partnern möglich sein und vor allem sollten dadurch
unterdrückte Leidenschaften vermieden werden. Bestehen die Konflikte 
zwischen Frau und Mann möglicherweise nur deshalb, weil wir falsch 
zusammenleben, fragen sich Precht und seine Gesprächspartnerin Svenja
Flaßpöhler.

Pressekontakt:

ZDF Presse und Information
Telefon: +49-6131-70-12121





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