ZDF-Programmhinweis
ZDF-History: Der Feuersturm, Sonntag, 2. Februar 2003, 23.45 Uhr
Das Killervirus, Donnerstag, 6. Februar 2003, 0.15 Uhr
Mainz (ots)
Sonntag, 2. Februar 2003, 23.45 Uhr ZDF-History mit Guido Knopp Der Feuersturm
Der Luftkrieg der alliierten Bomberflotten gegen Deutschlands Städte forderte während des Zweiten Weltkriegs über 500 000 Todesopfer - die unablässigen Bombardements und die Schreckensnächte in den Luftschutzkellern wurden zum Trauma für eine ganze Generation. Wie nahe den Deutschen das Thema noch heute geht, zeigt die überraschende Publikums- und Medienresonanz, die der Historiker Jörg Friedrich mit seinem kürzlich veröffentlichten Buch "Der Brand" fand. ZDF-History nimmt sich des kontroversen Themas Luftkrieg an: Die Sendung zeigt, wie gerade die britische Luftwaffe darauf setzte, die Moral der Deutschen zu brechen, indem sie bewusst Wohngebiete und die Zivilbevölkerung angriff. Der Luftkriegshistoriker Jörg Friedrich kritisierte im ZDF-Interview diese Strategie und fragt, ob sich die Briten nicht auch eines Verbrechens schuldig gemacht haben. Ihm widerspricht Ralf Giordano, der als Verfolgter des NS-Regimes in Hamburg den Bombenkrieg jahrelang miterlebte und doch im Luftschutzkeller sehnsüchtig auf die Befreiung durch ebenjene Angreifer wartete.
Donnerstag, 6. Februar 2003, 0.15 Uhr Das Killervirus Spurensuche nach dem tödlichen Grippe-Erreger Film von Jens Doumen und Ralf Dilger
Die echte Grippe, die so genannte Influenza, gilt als letzte große klassische Seuche der Menschheit. Wie gefährlich sie sein kann, zeigen die Todeszahlen der Grippe-Epidemie von 1918. Damals sterben nach Schätzungen von Experten zwischen 20 und 40 Millionen Menschen weltweit durch das Killervirus. Junge, gesunde Erwachsene wurden innerhalb weniger Tage hinweggerafft. Zum Vergleich: Im gerade zu Ende gehenden Ersten Weltkrieg mussten rund 8 Millionen Menschen ihr Leben lassen. Die Dokumentation zeigt nicht nur Bilder der damaligen Katastrophe, sondern begleitet auch Forscher, die heute auf den Spuren des Killervirus von 1918 sind. Denn nach wie vor ist unklar, wie genau dieser besonders tödliche Grippe-Erreger ausgesehen hat.
Deshalb graben die Virenjäger tiefgefrorene Grippeopfer im Norden Alaskas aus und suchen in Bleisärgen auf Londoner Friedhöfen nach erhaltenen Spuren des Killervirus. Während viele Menschen die Grippe nur als schwere Form einer Erkältung wahrnehmen, ist ihnen nicht bewusst, dass sie im Grunde eine tödliche Gefahr darstellt. Immer noch sterben allein in Deutschland bis zu 15000 Menschen pro Jahr an der Grippe und ihren Folgen. Das Grippevirus ist also nicht besiegt, im Gegenteil, es kann jederzeit noch lebensgefährlicher einen Angriff auf die Menschheit starten. Sein Erfolgsrezept: ständige Veränderung!
Grippeviren, die eigentlich nur im Geflügel vorkommen, können sich mit menschlichen Grippeviren verbinden, es entstehen ständig neue Varianten, gegen die der aktuelle Impfstoff unter Umständen wirkungslos ist. Zu solchen gefährlichen Mutationen kommt es vor allem dort, wo Menschen und Tiere auf engstem Raum zusammenleben, zum Beispiel in Asien. Von dort gingen auch die beiden letzten großen, weltweiten Grippe-Epidemien mit Millionen von Opfern aus: 1957 die Asiatische Grippe und 1968 die Hongkong-Grippe. Aufgezeigt wird, wie die Behörden in einem verzweifelten Wettlauf mit der Zeit versuchen, rechtzeitig neu entdeckte Erreger vor der weltweiten Verbreitung zu stoppen. Schon mehrfach musste deshalb in den letzten Jahren in Hongkong der gesamte Geflügelbestand getötet werden, um eine Katastrophe zu vermeiden. Als 1997 der hoch aggressive Grippevirus H5N1 18 Menschen infizierte, von denen sechs starben, schlugen die Behörden Alarm. Ein internationales Expertenteam stellte fest, das es dem Erreger der Geflügelgrippe scheinbar zum ersten Mal gelungen war, direkt auf den Menschen überzuspringen, ohne Umweg über andere Tierarten, die sonst als Wirt für Mutationen dienen. Sofort wurden in einer beispiellosen Aktion Millionen von Hühnern und Wachteln getötet, um die Ausbreitung zu stoppen. Glücklicherweise war die Übertragungsfähigkeit von Mensch zu Mensch bei dieser Variante des Virus noch nicht so effektiv, sonst wäre es womöglich zur weltweiten Pandemie gekommen, ähnlich wie 1918. Doch die Katastrophe ist
damit nur verschoben. Experten der Weltgesundheitsorganisation rechnen jederzeit mit dem Ausbruch einer neuen weltweiten tödlichen Epidemie und fordern, nationale Katastrophenpläne für den Ernstfall auszuarbeiten. So bleibt die Frage heute weiterhin offen, was die Medizin im Ernstfall wirklich leisten kann.
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