Alle Storys
Folgen
Keine Story von ZDF mehr verpassen.

ZDF

ZDF-Pressemitteilung
ZDF-Politbarometer Februar: Ein weiteres Rekordtief für die SPD und den Kanzler
Große Mehrheit sieht soziale Sicherungssysteme in Gefahr

Mainz (ots)

Im ZDF-Politbarometer Februar, unmittelbar nach dem
SPD-Desaster bei den Landtagswahlen in Niedersachsen und Hessen, sind
die Sozialdemokraten in der politischen Stimmung in einem weiteren
Rekordtief: 22 Prozent aller Wähler sprechen sich noch für die SPD
aus (Januar 25 Prozent), 58 Prozent für die Unionsparteien (Januar 56
Prozent), die Grünen kommen wie im Januar auf 10 Prozent, die FDP auf
6 Prozent (Januar 4 Prozent) und die PDS liegt unverändert bei 3
Prozent.
Wenn jedoch schon am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl
wäre, dann würde es wegen längerfristiger Überzeugungen und Bindungen
an die Parteien zu einem etwas anderen Ergebnis kommen, deshalb
lautet die Projektion: SPD 30 Prozent (-1), B'90/Grüne 9 Prozent
(unverändert), CDU/CSU 48 Prozent (+1), FDP Prozent 6 (+1), PDS 4
Prozent (unverändert) und andere Parteien 3 Prozent (-1). Eine
Koalition von Union und FDP hätte eine klare Mehrheit. Beim Scheitern
der PDS hätte die CDU/CSU derzeit die absolute Mehrheit der Mandate.
Die zehn wichtigsten Politiker verlieren im Februar fast alle in
der Beurteilung von Leistung und Sympathie, besonders stark aber der
Bundeskanzler.
Joschka Fischer führt nach wie vor die Liste an: 1,9, wie im
Januar. Auf Platz 2 steht, mit Verlusten, Angela Merkel 1,1 (Januar
1,3), gefolgt von Wolfgang Clement, leicht verschlechtert 0,8 (Januar
0,9). Edmund Stoiber bleibt mit Verlusten auf Platz vier: 0,4 (Januar
0,6). Unverändert ist die Bewertung von Friedrich Merz: 0,4. Die
Position dahinter belegt mit leichtem Minus Peter Struck: 0,2 (Januar
0,3). Guido Westerwelle verbessert sich leicht, bleibt aber im
Minusbereich: -0,3 (Januar -0,4).
Hans Eichel verliert deutlicher: -0,5 (Januar -0,2) und Gerhard
Schröder stark: -0,5 (Januar -0,0). Das ist sein bisher schlechtester
Wert in der Politikerbewertung. Ulla Schmidt ist Schlusslicht der
Rangliste und hat gegenüber dem Vormonat nochmals deutlich verloren:
-0,9 (Januar -0,7).
Nach Meinung der Befragten hat nur Edmund Stoiber als
Parteivorsitzender einen starken Rückhalt in seiner Partei, 78
Prozent sagen, die CSU stehe voll hinter ihm. Von Angela Merkel als
CDU-Chefin meinen 54 Prozent, dass ihre Partei hinter ihr stehe. Bei
Guido Westerwelle sehen 37 Prozent die FDP geschlossen hinter ihrem
Vorsitzenden, bei Gerhard Schröder sagen nur 23 Prozent, die SPD
stehe voll hinter ihm.
55 Prozent der Deutschen meinen, dass es bei den sozialen
Sicherungssystemen, also der Renten-, Kranken- und
Arbeitslosenversicherung, größere Probleme gibt, 40 Prozent meinen,
dass sie kurz vor dem Zusammenbruch stehen. Nur 4 Prozent meinen,
dass im Großen und Ganzen alles in Ordnung sei. Trotz dieser
empfundenen Dringlichkeit, die Probleme zu lösen, gehen nur 36
Prozent davon aus, dass die Reformen nach den Landtagswahlen des
letzten Sonntags schneller voran gehen, 58 Prozent glauben das nicht.
Am ehesten akzeptieren die Befragten den Vorschlag einer Kürzung
des Arbeitslosengeldes, um zusätzliche Anreize zu schaffen auch
schlechter bezahlte Jobs anzunehmen: 61 Prozent finden diesen
Vorschlag gut, 34 Prozent lehnen ihn ab. Geteilt sind die Meinungen
über den Vorschlag, die Beiträge zur Rentenversicherung zu senken und
gleichzeitig stärker zur privaten Altersvorsorge überzugehen: 48
Prozent finden den Vorschlag gut, 48 Prozent finden ihn nicht gut. Am
wenigsten Unterstützung findet der Vorschlag, die
Krankenkassenbeiträge zu senken und dafür die Patienten einen
größeren Teil der Leistungen selbst bezahlen zu lassen: nur 25
Prozent stimmen diesem Vorschlag zu, 73 Prozent lehnen ihn ab.
74 Prozent der Deutschen meinen, dass es zu einem Krieg im Irak
kommen wird. Das sind deutlich mehr als im Januar (63 Prozent).
Sollte es aufgrund einer UN-Resolution zu einer Militäraktion der USA
im Irak kommen, so lehnt noch immer eine Mehrheit von 53 Prozent
jegliche Beteiligung Deutschlands ab (Januar 59 Prozent), 32 Prozent
sprechen sich für eine Unterstützung mit Material und Geld aus
(Januar 26 Prozent) und 13 Prozent für die Beteiligung mit deutschen
Soldaten (Januar 12 Prozent).
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews
wurden in der Zeit vom 3. bis 6. Februar 2003 unter 1308 zufällig
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz
Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7
Prozentpunkte, bei den kleineren rund 1,4 Prozentpunkte.
Das nächste "Politbarometer" sendet das ZDF am Freitag, 21.
Februar 2003, nach dem "heute-journal".

Rückfragen bitte an:

ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121

Original-Content von: ZDF, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: ZDF
Weitere Storys: ZDF
  • 07.02.2003 – 11:32

    ZDF-Programmhinweis / Montag, 10. Februar 2003 / Volle Kanne - Service täglich / WISO

    Mainz (ots) - Montag, 10. Februar 2003, 9.05 Uhr Volle Kanne - Service täglich mit Ingo Nommsen Gast im Studio: Ex-Fußballer Jimmy Hartwig Top-Thema: Gehaltsverhandlungen - geldwerte Leistungen Einfach lecker: Hähnchenunterkeule mit Apfelspalten - Kochen mit Armin Roßmeier Auszeit: Skiort Kramsach Praxis vor 10: Von Schuppen bis ...

  • 07.02.2003 – 11:28

    Sonntag, 9. Februar 2003, 12.47 Uhr / blickpunkt mit Stefan Raue

    Mainz (ots) - Fußball in Bagdad - Ein deutsche Trainer im Irak Früher war er als Cheftrainer der Fußballnationalmannschaft der DDR berühmt, jetzt bereitet Bernd Stange die irakische Nationalelf auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland vor. Trotz der Bedrohung durch einen möglichen Krieg will der gebürtige Thüringer weiter in Bagdad bleiben - so lange wie es eben geht. Fußball sei ...