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ZDF-Programmhinweis
Donnerstag, 13. März 2003, 21.15 Uhr
auslandsjournal mit Dietmar Ossenberg

Mainz (ots)

Thema u. a.: Kampfbereiter Koloss - an Bord des
Flugzeugträgers Roosevelt
Ihr Heimathafen ist in Norfolk/Virginia. Ende Januar hieß es
Abschied nehmen, denn inzwischen kreuzt die USS Theodore Roosevelt
auf Kriegskurs im östlichen Mittelmeer. Mehr als 5000
Besatzungsmitglieder warten nun auf ihren Einsatzbefehl gegen den
Irak.
Wer glaubt, auf dem Flugzeugträger herrsche eine Atmosphäre wie im
Hollywood-Film "Top Gun" mit Tom Cruise, der irrt. Kein romantischer
Sonnenuntergang, in dem die Jets mit Höchstgeschwindigkeit in den
Himmel katapultiert werden. Keine ruhigen Momente, in denen man den
Ausblick genießt und sich die leichte Meeresbrise um die Nase wehen
lässt. Im wahren Leben sieht der Arbeitsalltag ganz anders aus. Die
meisten Besatzungsmitglieder bekommen fast nie das Tageslicht zu
sehen.
Der Flugzeugträger ist ein grauer Koloss aus Eisen und Stahl, fast
350 Meter lang und 75 Meter hoch. Im Bauch des Giganten: ein
Labyrinth aus engen Gängen, mit steilen Treppen und niedrigen
Einstiegsluken, durch die sich die Frauen und Männer schlängeln
müssen. Zu der beklemmenden Enge kommt der allgegenwärtige Lärm.
Niemand an Bord kann ihm entfliehen. Bis in den tiefen Rumpf ist das
schwere, schleifende Geräusch zu spüren, wenn das Katapult die
Kampfflieger in den Himmel schießt. Und auch das dumpfe Aufsetzen der
Jets, wenn sie mit mehr als 250 km/h auf das Deck knallen und von den
stählernen Fangseilen in Sekundenbruchteilen auf Null gebremst
werden, tönt durch das ganze Schiff.
Das Leben der meisten Soldaten spielt sich nicht auf dem Flugdeck
im Freien ab. Nur die Piloten, das Flugdeckpersonal und die
Brückenbesatzung kommen in den Genuss von Tageslicht. Alle anderen
Soldaten haben ihren Arbeitsplatz in einem der sechs unteren
Stockwerke. Sie leben wochenlang bei künstlichem Licht im Inneren des
Schiffsrumpfs. Zu den Besatzungsmitgliedern gehören neben den
Offizieren und Piloten auch Mechaniker, Ingenieure, Köche und Ärzte.
Sie alle müssen sich an die extremen Lebensbedingungen anpassen.
Platz für Intimsphäre gibt es nicht. Nur zwei Quadratmeter bleiben
zum Leben, in großen Schlafsälen sind bis zu 25 Mann in vierstöckigen
Betten untergebracht. Von Nachtruhe kann da keine Rede sein. Das
bekommen auch die Journalisten an Bord zu spüren. Im Rahmen des
amerikanischen Publicity-Programms "Embedded Correspondents" dürfen
ausgewählte Reporter aus aller Welt US-Bodentruppen, Flugeinheiten
und Kriegsschiffe begleiten. Sie werden zur Kriegsberichterstattung
eingeladen und in die Truppe "eingebettet", um hautnah dabei zu sein.
Keine leichte Aufgabe in Zeiten eines möglicherweise bevorstehenden
Waffengangs.
ZDF-Reporter Roland Strumpf hat sich im Rahmen des Programms
"Embedded Correspondents" auf die schwimmende Festung "USS Theodore
Roosevelt" gewagt und berichtet vom Leben auf
98000 Quadratmetern Eisen und Stahl.
Weitere Themen: 
   Krankheit der Krieger - US-Veteranen leiden am Golfkriegssyndrom
   Wut der Wüstensöhne - keine Gasmasken für Israels Beduinen
Rückfragen bitte an ZDF-Redaktion "auslandsjournal", 
Robert Bachem 
Tel. 06131-702985, und 
Normen Odenthal, 
Tel. 06131-702838

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