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Donnerstag, 20. März 2003, 21.15 Uhr
auslandsjournal

Mainz (ots)

mit Dietmar Ossenberg
Thema u.a.: Votum im Vorort
Washington Grove stimmt ab über den Krieg
Im Windschatten der amerikanischen Hauptstadt geht ein kleiner Ort
seinen eigenen Weg - Washington Grove, ein 600 Seelen Dorf 34
Kilometer vor Washington DC. Die Einwohner beobachten kritisch die
Politik ihrer Regierung. Am 12. März 2003 versammelte sich der
gesamte Ort, um über die Irakpolitik abzustimmen.
Früher war es eine Zeltstadt für Methodisten, aus den religiösen
Treffen ist langsam eine Stadt entstanden. Und die Gemeinschaft ist
eine der wenigen an der Ostküste, die noch heute mit ihren alten
Traditionen lebt. Gesetze und Dinge, die den ganzen Ort betreffen
werden von allen gemeinsam beschlossen. Und der Irakkrieg betrifft
alle.
Heftig wurde schon vorher bei Hershey's diskutiert, der
Dorfkneipe. Ein Argument reihte sich an das andere. Bush ist unser
Präsident, ich stehe 100-prozentig hinter ihm, sagten die einen.
Krieg ist doch keine Lösung, die anderen. Jim Leng und seine Frau
Barbara sind gegen den Krieg. Jim selbst hat zwar an der Ausbildung
für den Vietnamkrieg teilgenommen, der Krieg war jedoch zu Ende bevor
er in Vietnam eintraf. "Wir leben in einer repräsentativen
Demokratie. Die Politiker sollten mehr auf die Bürger hören, auf die
Demos in Washington und die Resolutionen, die in vielen Städten
Amerikas eingebracht werden," beschwert sich Barbara Leng.
Heiß her ging es dann auch bei der Versammlung und Abstimmung über
die Resolution. Letztendlich hat sich eine Mehrheit von 57 Prozent in
Washington Grove gegen einen Krieg im Irak ausgesprochen. Nur zwölf
Prozent waren dafür. Justin Matz ist einer von ihnen: "Wenn wir den
Frieden in unserem Land und im Rest der Welt sichern wollen, müssen
wir etwas gegen Saddam Hussein tun. Wenn das Krieg bedeutet und wenn
dieser Krieg den Frieden garantieren kann, dann bin ich ganz klar für
diesen Krieg."
Der kleine Ort ist ein Spiegelbild für die Gesamtsituation in den
USA. In den letzten Wochen fanden in den USA die größten
Antikriegsdemonstrationen seit dem Vietnamkrieg statt. Über eine
halbe Million Menschen gingen allein in Washington auf die Straße.
Die Resolution von Washinton Grove ist wahrscheinlich nur ein
Tropfen auf den heißen Stein. Dass die Resolution außerhalb des Ortes
keine Wirkung hat, stört die Einwohner aber nicht. Sie werden sie in
jedem Fall ihren Kongressabgeordneten und an Präsident Bush schicken.
Wichtig ist, dass sie ihr Recht als freie Bürger wahrgenommen haben.
ZDF-Korrespondent Thomas Walde hat sich unter die Bewohner von
Washington Grove gemischt, um herauszufinden, welche Gefühle und
Stimmungen die "Normalbürger" der USA umtreibt.
Weitere Themen:
Schutzschilde für Saddam - Europäische Friedensgruppen in Bagdad
   Angst in Amman - Jordanien zwischen dem Irak und Israel
Rückfragen bitte an die ZDF-Redaktion "auslandsjournal", Robert
Bachem, Tel.: 06131-702984-85 und Yvette Gerner, Tel.: 06131-702838.

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