ZDF-Pressemitteilung
Böse Liebe - Im Bann von Geiselnehmern
ZDF-Magazin "Abenteuer Wissen mit Wolf von Lojewski" über ein merkwürdiges Phänomen
Mainz (ots)
Jüngste Ereignisse zeigen erneut: Die Bedrohung durch Geiselnahmen ist seit einiger Zeit sprunghaft angestiegen. Vor diesem Hintergrund gewinnt ein seltsames Phänomen an Bedeutung, das dabei immer häufiger beobachtet wird: Es kann geschehen, dass Geiseln eine rätselhafte Sympathie für ihre Entführer entwickeln. Wie kommt es dazu, und welche Konsequenzen hat das für die polizeilichen Einsatzkräfte bei Befreiungsaktionen? Dies untersucht das ZDF-Magazin "Abenteuer Wissen mit Wolf von Lojewski" in der Sendung am Mittwoch, 23. April 2003, 22.15 Uhr.
Als Urlauber auf einer Ferieninsel in Indonesien kann man ebenso Opfer einer Geiselnahme werden wie als Besucher eines Musicaltheaters in Moskau. Aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzung im Irak rechnen Experten zudem mit neuartigen Geiselnahmen durch Terroristen und bereiten sich darauf vor. Dabei macht den Einsatzkräften mehr und mehr dieses so genannte "Stockholmsyndrom" zu schaffen, das zum ersten Mal bei einem Banküberfall in Stockholm beobachtet wurde: Geiseln empfinden während ihrer Gefangenschaft einerseits Todesangst, können andererseits aber auch eine rätselhafte Sympathie für die Täter entwickeln - einige sogar Liebe.
"Abenteuer Wissen mit Wolf von Lojewski" findet auf den Gebieten der Kriminologie, Psychologie und der Sexualforschung Erklärungen. Und erstmalig sagen ehemalige Geiseln aus: Ein Bankdirektor spricht vom großen Verständnis für seinen ehemaligen Peiniger, der ihn während der Geiselnahme umbringen wollte; der Geiselnehmer Mario und die Geisel Isabel berichten von ihrer schier unglaublichen Liebesbeziehung, die sogar über Jahre andauert; und Forscher analysieren die mysteriöse Anziehungskraft, die von Gewaltverbrechen ausgehen kann.
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