Spiegel TV-Reportage
Montag, 19. August 2002, 23.15 Uhr
Letzte
Hoffnung Fundbüro - Im Archiv der Vergesslichkeit
Berlin (ots)
Vergesslichkeit kennt keine Grenzen: Rund 20.000 Fundstücke sind in den Katakomben des Zentralen Fundbüros von Berlin zwischengelagert, direkt unter dem Flughafen Tempelhof. Darunter befinden sich Kostbarkeiten wie Kuriositäten: ein Karton mit 200 Pappnasen, ein Kunstlederkoffer mit 10.000 englischen Pfund, zahllose Seh- und Gehhilfen und natürlich Schlüsselbunde, Geldbörsen und Fahrräder ohne Ende. Wie Detektive forschen die Mitarbeiter des Fundbüros nach Hinweisen auf die Eigentümer der verlorengegangenen Gegenstände. Doch die Sisyphos-Arbeit ist oft vergeblich: Gerade mal jede vierte Fundsache erreicht am Ende wieder ihren Besitzer.
Das größte Fundbüro Deutschlands ist ein Ort der letzten Hoffnungen, ein Ort der großen Enttäuschungen. Manch einer, der Wertvolles oder Liebgewonnenes verloren hat und hier nicht fündig wird, verlässt das Fundbüro unter Tränen. Was nach einem halben Jahr Lagerzeit nicht abgeholt wurde, steht dem ehrlichen Finder zu. Hat der kein Interesse daran, kommt die Fundsache unter den Hammer. Fahrräder sind bei den monatlichen Versteigerungen der Renner und gehen manchmal zu Preisen über den Tisch, die ihren Neuwert übersteigen.
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