Das Erbe der Treuhand: Zweiteilige "ZDFzeit"-Doku (FOTO)
Mainz (ots)
Die Treuhand wird bis heute für das Trauma der Wendezeit verantwortlich gemacht. "ZDFzeit" beschreibt in der zweiteiligen Dokumentation "Das Erbe der Treuhand" die schmerzhaften Anpassungsprozesse. Teil 1, "Aufbruch und Ausverkauf", ist am Dienstag, 22. Oktober 2019, 20.15 Uhr, im ZDF zu sehen, Teil 2, "Wut und Wirklichkeit", am Dienstag, 29. Oktober 2019, 20.15 Uhr.
Der Freudentaumel war schnell verflogen: Jobverluste, Firmenpleiten und das Veröden ganzer Landstriche prägen bis heute das Nachwende-Empfinden im Osten. Hat die Treuhand versagt, oder war die schmerzhafte Abwicklung der DDR-Wirtschaft unvermeidlich? Laut einer Umfrage von "ZDFzeit" sind fast 80 Prozent der Ostdeutschen der Meinung, die Treuhand habe sich nicht bemüht, möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten.
Auch darum stand für viele die Treuhand für ein gnadenloses West-System, dem eine ostdeutsche Biografie nichts gilt. Viele Ostdeutsche fühlen sich auch Jahrzehnte später noch entwertet, abgewickelt und ausgeplündert. Noch heute sind 33 Prozent von ihnen der Meinung, vor allem der Westen habe von der Wiedervereinigung profitiert. Das weiß vor allem die AfD für sich zu nutzen und inszeniert sich im Osten als Gegenentwurf zu den westlichen "Altparteien", der das "ungerechte Erbe" zu beseitigen versucht.
War die Treuhand wirklich so schlecht wie ihr Ruf? Hat sie die ostdeutsche Industrie plattgemacht und ein kollektives Trauma ausgelöst? Oder war sie ein willkommener Blitzableiter für den Zorn der Menschen und hat den Transformationsprozess zur Marktwirtschaft im Großen und Ganzen gut bewerkstelligt? Auch im Jubiläumsjahr "30 Jahre Mauerfall" wird weiter darüber gestritten, wie gut oder schlecht die Anstalt ihren Job gemacht hat. Folge 1 der Dokumentation, "Aufbruch und Ausverkauf", blickt auf die Zeit bis zur Ermordung Detlev Rohwedders, der zweite Teil der Bestandsaufnahme, "Wut und Wirklichkeit", widmet sich den Jahren 1991 bis 1995 unter Treuhand-Präsidentin Birgit Breuel.
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