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ZDF-Pressemitteilung
ZDF-Magazin "aspekte" am Freitag, 9. Mai 2003, 22.30 Uhr: Die Geschichte des BND-"Kommando-Ost" ist frei erfunden

Mainz (ots)

Enthüllungen des Top-Agenten Sanders in dem Buch "Todeszonen" sind
   offenbar Fälschungen
Die spektakulären Enthüllungen des Top-Agenten Thomas Sanders, der
in den Jahren 1978 bis 1989 eine BND Spezial-Einheit auf dem Gebiet
der DDR geführt haben will, sind frei erfunden.
Sanders behauptet in seinem Buch "Todeszone", ein Elitekommando
Ost habe bei insgesamt 23 streng geheimen Operationen Sabotageakte
verübt und Überläufern zur Flucht verholfen. Im Rahmen dieser
verdeckten Aktionen habe es mindestens acht Tote in der DDR gegeben,
so der Autor Thomas Sanders, der diese Einheit im Auftrag von
Bundeswehr und BND geführt haben will.
Umfangreiche Recherchen des ZDF-Kulturmagazins "aspekte" haben
ergeben, dass keine der im Buch beschriebenen Operationen jemals
stattgefunden hat. Dies bestätigen Zeugenaussagen und Dokumente der
Birthler-Stasi-Unterlagenbehörde. So wurde weder eine Raffinerie bei
Halle in die Luft gesprengt noch gab es eine Gefangenenbefreiung im
Ost-Berliner Gefängnis Rummelsburg 1980.
BND und Bundesverteidigungsministerium haben gegenüber dem ZDF die
Existenz eines Elitekommandos Ost nachdrücklich dementiert.
Der für die DDR-Aufarbeitung zuständige ehemalige
Generalstaatsanwalt Christoph Schaefgen kann ebenfalls keine solchen
Sabotageakte bestätigen. Bei den Enthüllungen des Thomas Sanders
handele es sich um den "Kujau des Heyne-Verlags". Der Münchner Verlag
hatte das Buch "Todeszone" als "Tatsachenroman von größter
politischer Sprengkraft" angekündigt, der "Regierungen zu peinlichen
Rechtfertigungen" zwingen werde.
Die "Enthüllungen der Top-Secret-Einsätze" erschienen, obwohl ein
vom Verlag beauftragtes Gutachten des Hallenser Professors Rupieper
vor Veröffentlichung des Buches erhebliche Zweifel am Wahrheitsgehalt
angemeldet hatte. Der Historiker Rupieper gegenüber "aspekte": "Das
ist ein großer PR-Gag des Verlags und zutiefst unseriös."

Rückfragen bitte an:

ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121

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