ZDF ZDF-Programmhinweis Freitag, 27. Juni 2003, ab 5.30 Uhr
ZDF-Morgenmagazin
Mainz (ots)
Freitag, 27. Juni 2003, ab 5.30 Uhr ZDF-Morgenmagazin Wolfgang Herles gibt Buchtipps
Am Freitag, 27. Juni 2003, gibt es im "ZDF-Morgenmagazin" Sommer- Buchtipps von und mit Wolfgang Herles. Der Leiter des ZDF- Kulturmagazins "aspekte" hat sechs Romane aus dem aktuellen Verlagsangebot ausgewählt, die er live im Studio um 6.20 Uhr und 8.45 Uhr vorstellt.
"Das Buch Fritze", ein moderner Schelmenroman von Friedemar Apel im Suhrkamp Verlag Der Autor erzählt von den tragikomischen Abenteuern eines notorischen Pechvogels im deutschen Wirtschaftswunderland. Im Osten aufgewachsen, kommt Friedrich aus dem Eichsfeld in die junge Bundesrepublik. Er ist ein Traumtänzer, will weder einen richtigen Beruf erlernen noch eine küstlerische Karriere einschlagen. Viel lieber investiert er seine vielseitigen Talente in dubiose Unternehmungen. Ob als Drogen-Dealer, Profi-Fußballer, V-Mann oder Versicherungsvertreter, immer landet der Romanheld dabei auf der Nase und kommt auf keinen grünen Zweig. Nicht einmal im Gefängnis macht er eine gute Figur. Bloß kesse Sprüche hat Fritze immer und für jede Lebenslage parat. Friedemar Apel, Germanistikprofessor in Bielefeld, ist mit seinem Romandebüt ein scharfsichtiges Porträt der Bundesrepublik gelungen.
"Die Umarmung des Todes", ein raffinierter Psychothriller von Natsuo Kirino bei Goldmann Yayoi Yamamoto ist dreiundvierzig, verheiratet und lebt in Tokio. Jede Nacht arbeitet sie in einer Lunchpaket-Fabrik, um sich mit ihrem Mann eine eigene Wohnung leisten zu können. Als sie erfährt, dass ihr Gatte Kenij das gemeinsame Geld verspielt hat, verliert Yayoi die Nerven und bringt ihn im Affekt um. Verzweifelt versucht sie, zusammen mit drei Kolleginnen, die Tat zu vertuschen. Doch mit jedem Schritt geraten die vier Frauen tiefer ins Unglück, verstricken sich immer mehr in Schuld und Verbrechen. Die Autorin hat mit ihrem Buch in Japan für Aufsehen gesorgt, es wurde von der Kritik begeistert gefeiert und als "bester Krimi des Jahres" ausgezeichnet.
"Das Goldene Kalb", ein neuer Indianerkrimi von Tony Hillerman im Rowohlt Verlag Ein neuer Fall für die Navajo Tribal Police. Officer Bernadette Manuelito wird in die Wüste von El Paso beordert, um einen scheinbar verlassenen Pick-up sicher zu stellen. Sie findet einen Toten im Wagen: Thomas Doherty, den Neffen des früheren Sheriffs. Er wurde erschossen. Die Spuren der Bluttat führen die drei Navajo-Cops zurück in die Zeit des Goldrauschs, zu einer verlassenen Mine, einem exzentrischen Multimillionär und dem uralten Schamanen Pashlakai. Hillermans fünfzehn Ethno-Thriller mit den Navajo-Cops Chee, Leaphorn und Manuelito wurden mehrfach ausgezeichnet und in 17 Sprachen übersetzt.
"Der Mann, der für einen Knopf verkauft wurde", ein historischer Abenteurerroman von Nick Hazlewood im Verlag Rütten & Loening Feuerland 1830: Ein britisches Expeditionsteam kauft den Eingeborenenjungen Orundellico für den Preis eines Perlmuttknopfs. Jemmy Botton, so sein neuer Name, wird nach England verschleppt. Erstaunlich schnell lernt er die Sprache und den Glauben seiner Herren. Man steckt ihn in Anzug und Gamaschen und zeigt ihn wie eine Trophäe herum. Der Indianerjunge hat Spaß daran, doch er muss zurück in seine Heimat. Er soll seinem Volk den christlichen Glauben und die Zivilsation bringen. Doch die eigenen Leuten lehnen den eitlen Gecken als neue Autorität ab. Der britische Historiker schildert minutiös und packend, wie die Ereignisse in einer Katastrophe, mit der Auslöschung der Feuerlandindianer, enden.
"Der kretische Gast", ein spannender Zeitgeschichtsroman von Klaus Modick im Eichborn Verlag Kreta im Januar 1943. Die Deutschen haben die Insel besetzt. Der Archäologe Johann Martens soll prüfen, welche Kunstschätze sich für Hitlers Germanisches Museum eignen. Gemeinsam mit dem Kreter Andreas erkundet er die Mittelmeerinsel und wird mehr und mehr von der griechischen Lebensart und der Gastfreundschaft seiner Bewohner angezogen. Als eine Razzia der Besatzer das Dorf von Andreas bedroht, muss sich der Archäologe entscheiden, auf wessen Seite er steht. Schließlich wird Martens in die Wirren des Partisanenkriegs hineingezogen. Ein sprachmächtiges, berührendes Buch von den Gewissensnöten und der Zivilcourage eines Deutschen im Zweiten Weltkrieg.
"Wir waren die Mulvaneys", der jüngste Roman von Joyce Carol Oates in der Deutschen Verlags Anstalt Die bekannte amerikanische Autorin erzählt vom Aufstieg und Fall einer Farmer-Familie aus dem Mittelwesten. Die Mulvaneys sind vom Glück begünstigt, beliebt und angesehen, ein All-American-Clan - bis zu dem Tag, an dem ein schreckliches Verbrechen geschieht. Ihre einzige Tochter Marianne wird vergewaltigt. In der Stadt wird darüber geredet, innerhalb der Familie geschwiegen. Die Situation stellt die Mulvaneys auf eine harte Probe und löst schließlich einen Nervenkrieg aus, an dem die Familie zerbricht. Der jüngste Sohn Judd macht sich als Erwachsener auf die Suche nach der Wahrheit und bringt in seiner Familienchronik eine erschreckende und zugleich tragische Geschichte ans Licht. Joyce Carol Oates hat in ihrem anrührenden Roman eigene Kindheitserlebnisse verarbeitet, die "Mulvaneys" sind ihr persönlichstes Buch.
ots-Originaltext: ZDF
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