Öffentlich-rechtliche Medien in Zeiten einer Pandemie
Gemeinsame Erklärung der Mitglieder der "Global Task Force für Public Media"
Mainz (ots)
Das Jahr 2020 wird uns für immer in Erinnerung bleiben. Wo immer wir auch leben, wir teilen die gemeinsamen Erfahrungen von Angst, Trauer und Unsicherheit.
Und doch erleben wir in der Krise, wie Gemeinschaften zusammenwachsen, und mehr noch die wachsende Anerkennung für jene Menschen, die in unserem Gesundheitswesen und in der Pflege arbeiten, und für die vielen stillen Heldinnen und Helden, die ihre eigenen Bedürfnisse für andere zurückstellen und dabei oft ein hohes persönliches Risiko eingehen.
Selten hatten öffentlich-rechtliche Medien eine wichtigere Funktion als jetzt. Darum zollt die "Global Task Force for Public Media" diesen Medien weltweit Anerkennung für den unentbehrlichen Service, den sie zurzeit leisten.
Unsere Länder mögen sich unterscheiden in Sprache und Kultur, doch wir öffentlich-rechtliche Sender haben alle denselben Auftrag - Information, Bildung und Unterhaltung.
Es ist unabdingbar, dass wir unsere Inhalte auf einer Vielzahl von Wegen anbieten können, linear oder non-linear, damit unser Publikum diese nutzen kann, wann immer, wo immer und wie immer die Nutzerinnen und Nutzer es wollen.
Aktuell erleben wir, wie Menschen aller Altersgruppen die Angebote öffentlich-rechtlicher Medien in Rekordzahlen nutzen, nicht zuletzt wegen vertrauenswürdiger Nachrichten und verlässlicher Informationsangebote - Markenzeichen der öffentlich-rechtlichen Medien, die umso gewichtiger werden, wenn es wie derzeit auch um Fragen über Leben und Tod geht. Wie andere Organisationen auch müssen wir unsere Berichterstattung über COVID-19 laufend anpassen. Jeder von uns spielt eine wichtige Funktion in unseren Demokratien, nicht zuletzt um unsere öffentlichen Institutionen und die Politik in die Verantwortung zu nehmen und um Transparenz des politischen Handelns zu gewährleisten.
Die "Global Task Force" begrüßt, wie schnell es öffentlich-rechtlichen Medien zusammen mit Partnern des öffentlichen und privaten Bereiches weltweit gelungen ist, Kinder zu Hause mit Lernangeboten zu unterstützen. Öffentlich-rechtliche Medien haben hier eine einzigartige Aufgabe zu erfüllen.
Gleichzeitig sind unsere Unterhaltungsangebote Motivation und Entspannung vor allem auch für die älteren, besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen. Wir werden auch weiterhin Künstlerinnen und Künstler und Kreative unterstützen, die uns alle inspirieren, unser Kulturleben prägen und uns in Zeiten der sozialen Distanzierung einander dennoch näherbringen.
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Festangestellte wie Freie, unsere Partner aus der Kreativindustrie und selbstverständlich auch die Kolleginnen und Kollegen der privaten Medien haben unermüdlichen Einsatz gezeigt, um diese so notwendige und unverzichtbare Versorgung in schwierigen Zeiten zu leisten. Die Medienbranche mit Radio-, Film- und Fernsehproduktionen ist ein wichtiger und immer noch wachsender Wirtschaftsfaktor. Die Politik ist hier gefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um ihren langfristigen Bestand zu sichern.
Aus diesen Gründen appellieren wir, die Mitglieder der "Global Task Force", an die Politik in allen Ländern, die Unabhängigkeit der öffentlich-rechtlichen Medien und des Journalismus insgesamt zu unterstützen und zu verteidigen. Selten waren unabhängige öffentlich-rechtliche Medien wichtiger für die Sicherung von Demokratie und von Rechtsstaatlichkeit auf der ganzen Welt. Nur zusammen werden wir diese Krise meistern.
Wir danken unseren Zuschauerinnen und Zuschauern für ihre stete Unterstützung und ihr Vertrauen in uns.
"Global Task Force for Public Media":
David Anderson, Managing Director, ABC, Australien Thomas Bellut, Intendant, ZDF, Deutschland Delphine Ernotte, Präsidentin, France Télévision, Frankreich Lord Tony Hall, Generaldirektor, BBC, Großbritannien Jim Mather, Chairman, RNZ, Neuseeland Hanna Stjärne, CEO, SVT, Schweden Catherine Tait, Präsidentin, CBC, Kanada
Hintergrund:
Die "Global Task Force for Public Media" ist ein weltweites Netzwerk öffentlich-rechtlicher Medien. Ihre Mitglieder repräsentieren öffentlich-rechtliche Medien aus verschiedenen Kontinenten mit unterschiedlichen Sprachen und Kulturen. Sie eint das Ziel, sich gemeinsam für die Werte und Interessen öffentlich-rechtlicher Medien einzusetzen und gemeinsam Position zu beziehen, wenn es um Themen und Herausforderungen für öffentlich-rechtliche Medien geht.
Die "Global Task Force for Public Media" im Internet: https://publicmediaalliance.org/global-task-force
Ansprechpartner: Presse-Desk, Telefon: 06131 - 70-12108, pressedesk@zdf.de
Das ZDF passt fortlaufend sein Programm an die aktuelle Entwicklung an. Einen Überblick dazu mit Hintergrundinformationen zur Coronapandemie und zusätzlichen interaktiven Angeboten gibt es auf dieser Webseite: https://presseportal.zdf.de/pm/corona-auswirkungen-auf-das-zdf-programm
Ein weiteres Beispiel im Kontext von COVID-19 sind die speziellen Programme für Kinder und die Lern- und Bildungsangebote für die Schule zu Hause: https://presseportal.zdf.de/wissenswert/mappe/zeige/Special/corona-angebote-fuer-schuelerinnen-und-schueler/
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