ZDF-Pressemitteilung
Irak-Berichterstattung des ZDF "kann sich gut sehen lassen"
Bilanz des ZDF-Intendanten Markus Schächter vor dem Fernsehrat in Mainz
"Sicherheit hatte absoluten Vorrang"
Mainz (ots)
"Der Krieg im Irak 2003 war der erste weltumspannende Fernsehkrieg in Realzeit. Im journalistischen Vergleich zu anderen Sendern kann sich das ZDF gut sehen lassen." Dieses Fazit zog ZDF-Intendant Markus Schächter in einer Bilanz zur journalistischen Aufarbeitung des Irak- Krieges vor dem ZDF- Fernsehrat in Mainz. Nie zuvor habe ein Krieg so viele Bilder aus unterschiedlichen Quellen geliefert. Schächter: "Medientechnisch war dieser Krieg so schnell wie keiner zuvor."
Aus den Erfahrungen des Golfkrieges von 1991 und den Anschlägen des 11. September 2001 lernend, hatte das ZDF sich vorbereitet, erläuterte der ZDF-Intendant. Mitarbeiter in Technik, Produktion und Redaktion seien schon Monate zuvor mit den Herausforderungen vertraut gemacht und die Infrastruktur auf eine enge Vernetzung hin verändert worden.
Die ZDF-Reporter wie Ulrich Tilgner hätten mit ihrer Sachkenntnis, ihrer Erfahrung und faktenorientierten Berichterstattung das Informationsprofil des ZDF gestärkt, bewertete Schächter das Ergebnis. Das ZDF sei nicht zum parteiischen Sender geworden. Dazu hätten die Auslandskorrespondenten wie Eberhard Piltz aus Washington beigetragen. Verantwortungsvolle Berichterstattung über einen Krieg werde vor allem geprägt durch klare Analyse und nüchterne Einschätzung. Sie seien es, die den kleinen Ausschnitt einer Live- Reportage nicht zum Eindruck des Ganzen verfälschen lassen.
Die Sicherheit der Mitarbeiter habe für das ZDF immer absoluten Vorrang gehabt. Dazu habe der Sender durch intensive Sicherheitsschulungen und eine sicherheitstechnische Ausrüstung der Reporter- und Kamerateams so weit wie möglich Vorsorge geleistet. Insgesamt waren mit Kriegsbeginn 58 Mitarbeiter für das ZDF im Irak und den Anrainerstaaten tätig.
Bewährt hat sich nach Ansicht des Intendanten die Einrichtung eines zentralen Krisenzentrums in unmittelbarer Nähe zu den aktuellen Redaktionen im Mainzer Sendezentrum. Diese Koordinationsstelle sei zum "wichtigsten Relais" in der Kriegsberichterstattung des ZDF geworden: Dort konnten alle eingehenden Quellen beobachtet werden, dort landeten die Notfall-Leitungen für die Korrespondenten, Direktverbindungen in die Redaktionen und Regien; zentral wurden die Korrespondenten und Kamerateams koordiniert und disponiert". Das räumliche Miteinander der verschiedenen Bereiche habe einen reibungslosen Informationsfluss sichergestellt und "entscheidend zu Effizienz und Reaktionsfähigkeit beigetragen".
Als wichtigstes Ziel nannte der Intendant die wahrheitsgemäße, vollständige und faire Berichterstattung über diesen Krieg. Daran habe sich die Auswahl von Bildern, Texten und Themen orientiert. Um den Zuschauern ein möglichst umfassendes Bild vermitteln zu können, seien so viele Aspekte und Ansichten wie möglich gespiegelt worden. Insgesamt wurden im Zeitraum vom 17. März bis 13. April 2003 im ZDF 216 Stunden Programm zum Irak-Krieg gesendet (ARD: 235 Stunden; RTL: 117 Stunden). Die Nachrichten-Sendungen bildeten den Schwerpunkt der Berichterstattung. Während des Krieges wurden die Hauptnachrichtensendung "heute" um 19 Uhr und das "heute-journal" um 21.45 Uhr um fünf bis zehn Minuten verlängert. Zusätzliche "heute- spezial"-Sendungen wurden besonders in den ersten Kriegstagen zwischen den Regelsendungen platziert. Das ZDF hatte im Vergleich der vier großen Fernsehsender mit 76 Stunden Nachrichtensendungen während des Krieges das umfassendste Angebot. Darüber hinaus strahlte das ZDF 93 Sondersendungen über die Ereignisse im Irak und den Anrainerstaaten aus. Vor allem die täglichen "ZDF spezials" um 19.20 Uhr haben nach Ansicht des ZDF-Intendanten zum Profil der ZDF- Hintergrundberichterstattung beigetragen.
Dies haben die Zuschauer honoriert. Während der vierwöchigen intensiven Irak-Berichterstattung erreichte die 19 Uhr-"heute"- Sendung mit 5,85 Millionen Zuschauern (23,9 Prozent Marktanteil) knapp eine Million Seher mehr als im Jahres-Durchschnitt 2002 (4,98 Millionen, Marktanteil 22,8 Prozent). Noch deutlicher war der Zuschauerzuwachs und das ihn bestimmende Bedürfnis des Publikums nach glaubwürdiger politischer Einordnung des Geschehens beim "heute- journal". Mit durchschnittlich 4,50 Millionen Zuschauern (Marktanteil 16,3 Prozent) war die Resonanz merklich höher als sonst (2002: 3,64 Millionen, Marktanteil 13,3 Prozent). Die "ZDF spezial"- Sendungen um 19.25 Uhr kamen im Schnitt auf eine Zuschauerzahl von 4,77 Millionen (Marktanteil 17,7 Prozent).
Große Resonanz fand auch die ausführliche Berichterstattung des ZDF im Internet. Rund um die Uhr wurden die Nutzer über das aktuelle Geschehen informiert. Neben der Darstellung der aktuellen Ereignisse lag der Schwerpunkt vor allem auf der Vertiefung und Ergänzung der im Programm gezeigten Informationen. Mit Kriegsbeginn am 20. März 2003 erhöhten sich die Seitenabrufe aller ZDF-Angebote um mehr als das Doppelte im Vergleich zu den vorangegangenen drei Monaten. Die ZDF-Angebote im Internet erreichten im März 2003 insgesamt 59,8 Millionen Seitenabrufe.
ots-Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7840
Rückfragen bitte an:
Pressestelle
Telefon:06131 / 70 - 2120
Original-Content von: ZDF, übermittelt durch news aktuell