ZDF-Programmhinweis /Montag, 14. Juli 2003, 23.45 Uhr
Die zwei Musketiere
Dienstag, 15. Juli 2003, 0.30 Uhr
Chaos im Kongo
Mainz (ots)
Montag, 14. Juli 2003, 23.45 Uhr
Die zwei Musketiere Wie Gerhard Schröder und Jacques Chirac für Europa kämpfen von Harald Jung
"You can say you to me". - Dieser Kalauer aus der Kohl-Ära karikiert die leutseelige Duz-Freudigkeit des damaligen Bundeskanzlers, der der Überzeugung war, internationale Beziehungen ließen sich vor allem dadurch regeln, dass sich die Staatenlenker freundschaftlich begegnen.
Was ist dran an dieser Maxime eines kumpelhaften Pfälzers, der Kollegen aus aller Welt zu Wein und Saumagen in sein Haus nach Oggersheim einlud? Wie politisch ist das Private?
Als Adenauer und De Gaulle, zwei ganz und gar unterschiedliche Politiker, sich gegenseitig nach Rhöndorf und Colombay les Deux Eglises in die sonst streng abgeschirmte Privatsphäre einluden, war das ein Aufsehen erregender Vorgang. Ihre Umarmung nach der Unterzeichnung des Elysèes-Vertrages war eine freundschaftliche und zugleich eine symbolische Geste, die die Menschen in beiden Ländern mehr bewegte, als manches bilaterale Abkommen.
Jacues Chirac und Gerhard Schröder - ebenso unterschiedlich von Herkunft, Charakter und Amtsauffassung - haben 40 Jahre nach ihren großen Vorgängern die deutsch-französische Freundschaft neu belebt und sie in der Auseinandersetzung mit der Supermacht USA einer harten Probe ausgesetzt. Wird sie halten, die Achse Paris - Berlin, auch in den kommenden Konflikten? War das gemeinsame Nein zu Amerikas Krieg im Irak der Beginn einer unabhängigen und selbstständigen europäischen Außen- und Sicherheitspolitik? Wie wollen sie das zerstrittene Europa darauf einschwören? Wie europäisch wird Europa? Und: Welche Rolle spielt bei alledem die persönliche Beziehung zwischen dem französischem Staatspräsidenten und dem deutschen Bundeskanzler?
Harald Jung, Pariser Korrespondent des ZDF, sucht in Interviews mit beiden Politikern und ihren engsten Beratern und Mitarbeitern nach Antworten und zeichnet das Porträt einer deutsch-französischen Freundschaft.
Dienstag, 15. Juli 2003, 0.30 Uhr
Chaos im Kongo Der Krieg um Gold und Coltan von Walter Heinz
Bunia, die Provinz-Hauptstadt von Uturi im Nordosten des Kongo, ist plötzlich in das Blickfeld der internationalen Öffentlichkeit gerückt. Schon lange wird hier gekämpft, gemordet und vertrieben. Doch darin sah die westliche Welt jahrelang nichts Berichtenswertes. Bis die Hinrichtung und Zerstückelung zweier Blauhelm-Soldaten die Lage schlagartig verändert hat.
1000 französische Soldaten sind im Rahmen einer EU-Mission gelandet, um zumindest in Bunia das Chaos zu lindern und die Blauhelm-Soldaten zu schützen. Einige hundert Angehörige der Bundeswehr werden im Nachbarland Uganda eingesetzt und sollen im Notfall Evakuierungshilfe leisten.
Was steht auf dem Spiel? Welche Interessen verbergen sich wirklich hinter dem sinnlosen Abschlachten zweier Völker, die jahrzehntelang eher friedlich im Nordosten des Kongos lebten: die Hema und die Lendu? Heute bekämpfen sie einander im Gebiet zwischen Bunia und Ugandas Grenze.
Flüchtlingslager, zivile Opfer bei Straßenschlachten und Plünderungen. Kindersoldaten morden und verbreiten Angst und Schrecken. Das Unglück für Hema und Lendu kommt von den unvorstellbaren Schätzen, die sich in Kongos Erde befinden und an denen die Nachbarstaaten Uganda und Ruanda genauso interessiert sind wie der nimmersatte Westen.
Vor allem auf das höchst seltene Coltan - unentbehrlich für Mobiltelefone und Raketencomputer - hat es die Welt abgesehen. Und dieser Stoff lässt sich sehr einfach mit Waffen bezahlen ...
ots-Originaltext: ZDF
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