ZDF-Programmhinweis
Donnerstag,21. August 2003, 21.15 Uhr, auslandsjournal
Mainz (ots)
Donnerstag,21. August 2003, 21.15 Uhr auslandsjournal mit Dietmar Ossenberg
Tor der Tanker - Risikofahrt durchs Nadelöhr Bosporus Wie ein riesiges Fußballfeld aus Stahl schiebt sich die SKS "Sira" mit ihren 160 000 Tonnen durch die schmale Meeresenge am Bosporos. Alle zehn Minuten passiert ein solcher Koloss die türkische 14- Millionen-Metropole Istanbul - ein riskantes Unternehmen. Denn die Tanker sind schwimmende Zeitbomben. Knapp 300 Meter lang und voll beladen mit Öl sind sie schwer zu manövrieren.
Ortskundige Lotsen, die mit den tückischen Strömungen in der Passage vertraut sind, können das Risiko eines Zusammenstoßes minimieren. Sonst droht eine Katastrophe. So wie am 13. März 1994, als zwei Schiffe aufeinander prallten und in Flammen aufgingen. Damals war kein Lotse an Bord, um das Unglück zu verhindern. 30 Seeleute starben, tausende Tonnen Rohöl flossen ins Meer. Jedes Jahr kommt es etwa zu zehn Unglücken. Der Bosporus ist gefährlich - für Seeleute und Anwohner. "Bei den Unfällen fließen Chemikalien und Öl ins Meer. Die Zeche zahlen wir", sagt ein Fischer. Doch insgesamt bleiben die Istanbuler angesichts der drohenden Gefahr locker. "Schließlich lässt das Schiff seine Sirene ertönen, bevor es zu einem Zusammenstoß kommt. Dann bleibt immer noch genug Zeit, um abzuhauen", beschwichtigt ein Café-Besucher am Ufer.
Unfallursache ist oft der Geiz der Reeder. So sparen viele Kapitäne aufgrund der Knappheit ihrer Mittel die 5000 Euro Zusatzkosten für die Unterstützung durch einen Lotsen und steuern ihren Kahn lieber ohne Hilfe durch die 33 Kilometer lange Fahrrinne, häufig bei Nacht. Gerade solche Geisterschiffe bereiten der Bevölkerung die größten Sorgen, denn große Tanker wie die "Sira" müssen auf der schwierigen Strecke insgesamt zwölfmal den Kurs ändern. ZDF-Korrespondent Stephan Hallmann berichtet über das tägliche Schiffs-Roulette in Istanbul Mitte.
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