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Donnerstag, 22. Januar 2003, 21.15 Uhr
auslandsjournal
Donnerstag, 22. Januar 2004, 22.15 Uhr
Berlin Mitte

Mainz (ots)

Donnerstag, 22. Januar 2003, 21.15 Uhr
auslandsjournal
mit Dietmar Ossenberg
Des Teufels Advokat - Ein Staranwalt im Namen des Bösen Jacques
Vergès ist Anwalt - und das Böse ist sein Mandant. Seit dem Beginn
seiner Karriere verteidigt er die großen Verbrecher unserer Zeit -
strategisch brillant, moralisch fragwürdig. Unter seinen Klienten
waren Männer wie der Gestapo-Chef von Lyon, Klaus Barbie, der aus
Venezuela stammende Terroristenchef Ramírez Sánchez, alias "Carlos",
und der jugoslawische Ex-Präsident Slobodan Milosevic. Unlängst hat
der rüstige 79-Jährige die Verteidigung des irakischen Außenministers
Tarek Aziz übernommen. "Ich denke, jeder hat ein Recht auf
Verteidigung. Je schwerwiegender die Anschuldigungen eines
Angeklagten sind, desto größer ist die Pflicht des Anwalts ihn zu
verteidigen," sagt Vergès. "Sobald eine Person nicht verteidigt wird,
befinden wir uns nicht in einem demokratischen, sondern in einem
totalitären Staat."
Die Krönung dieser Karriere als "Teufelsadvokat" wäre die
Verteidigung Saddam Husseins. Dieser, so ließ Vergès verlauten, habe
seine ganze Sympathie: "Ich mag Staatschefs, die an den Säulen der
Tempel rütteln." Sollte es zum Prozess kommen, steht für den Pariser
Staranwalt fest, dass Angriff die beste Verteidigung ist: "Die
westlichen Führer müssen neben der Irak-Führung auf der Anklagebank
Platz nehmen und sich den Fakten stellen. Wie kann Donald Rumsfeld
heute jene verschmähen, die früher seine Freunde und Verbündete
waren?" Außerdem kritisierte Vergès die Art und Weise, wie Saddam
Hussein nach seiner Gefangennahme in aller Öffentlichkeit untersucht
wurde. Das sei "Demütigung von Kriegsgefangenen und verstoße gegen
die Genfer Konvention". Argumente für Saddam - Vergès sieht viele
Ansatzpunkte für eine Verteidigung.
Jacques Vergès jedenfalls befindet sich jenseits von Gut und Böse:
"Meine Moral ist, gegen jede Moral zu sein, weil sie das Leben
festzerren will." Er beherrscht die Kunst, zu missfallen und ist ein
gewiefter Spieler, der mit Brillanz blendet und Herausforderungen
liebt. "Wenn ich Architekt geworden wäre, hätte ich lieber den
Eiffel-Turm gebaut, als tausend Sozialwohnungen in irgendwelchen
Pariser Vororten." Mancher sähe die Entschlossenheit dieses Anwalts,
seine Schlagfertigkeit und seine Geisteskraft lieber an anderer
Stelle. Doch Vergès will nicht "bloße Opfer" verteidigen. Er nimmt
erst Witterung auf, wenn das Opfer selbst Blut an den Händen hat.
ZDF-Korrespondent Stefan Merseburger ist dem Mann begegnet, der
dem irakischen Ex-Diktatur vor Gericht zur Seite stehen will - als
Advocat des Teufels.
Weitere Themen:
Frauen an den Herd  - Spitzenköchinnen erobern eine Männerdomäne
Action in Accra - Wie man in Ghana großes Kino macht
Rückfragen an die ZDF-Redaktion: Robert Bachem, Tel.: 06131/70-2985
und Yvette Gerner Tel.: 06131/ 70-2838
Donnerstag, 22. Januar 2004, 22.15 Uhr
Berlin Mitte
mit Maybrit Illner
Thema: "Gesundheit 2004 - Reform in der Notaufnahme"
Gäste u.a.:
Ulla Schmidt, Bundesgesundheitsministerin (SPD)
Wolfgang Böhmer, Ministerpräsident Sachsen-Anhalt (CDU)
Walter Hirrlinger, VDK Präsident
Rainer Hess, Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesausschusses der
Ärzte und Krankenkassen
Die Frist läuft ab für die Selbstverwaltung von Ärzten und
Krankenkassen. So drohte zumindest Gesundheitsministerin Ulla
Schmidt. Sollte es dem gemeinsamen Bundesausschuss nicht im Laufe
dieser Woche gelingen, die offenen Fragen zur Gesundheitsreform zu
lösen, wären zum Beispiel die Kassenärztlichen Vereinigungen
"überflüssig". Die Verbandsvertreter lassen den Vorwurf nicht auf
sich sitzen; es sei vielmehr die Politik, die durch ihre
Änderungswünsche die Entscheidungen verschleppt habe.
Zwischen den Fronten sitzt der verängstigte Patient und sucht nach
Antworten auf seine Fragen: Wie viel muss ich vorstrecken? Was
bekomme ich von meiner Kasse wieder? Was wird mich die
Gesundheitsreform am Jahresende gekostet haben? Besonders hart trifft
es in jedem Fall die Rentnerinnen und Rentner. Sie sollen ihre Opfer
unter anderem für neue Arbeitsplätze bringen. Durch niedrigere
Krankenkassenbeiträge soll Arbeit billiger werden, so die Begründung
aus den Reihen der Politik. Aber wann werden die Kassenbeiträge
sinken? Sinken sie tief genug, um die erhofften Effekte auf dem
Arbeitsmarkt auszulösen? Auch darüber diskutiert Maybrit Illner mit
ihren Gästen.
ots-Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7840

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Telefon: 06131 / 70 - 2120

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