ZDF-Programmhinweis
Freitag, 20. Januar 2023, 23.00 Uhr
aspekte
Mainz (ots)
ZDF-Programmhinweis Bitte aktualisierten Programmtext beachten!! Freitag, 20. Januar 2023, 23.00 Uhr aspekte Schlaflos - Wenn die Nacht zum Albtraum wird Moderation: Katty Salié Wie hast Du geschlafen? Eine harmlose Frage, die für viele zum Albtraum wird. Über ein Drittel der Menschen hat Probleme mit dem Ein- und Durchschlafen. Doch was raubt uns den Schlaf? Wer gut schläft, ist leistungsfähiger. Unsere Nachtruhe ist längst zum Geschäft geworden, Schlaf wird zum neuen Kampfplatz der Selbstoptimierung. Ein willkommenes Thema auch für Kunst und Kultur: In schlaflosen Nächten werden unsere Träume und Ängste real. Katty Salié macht sich auf den Weg zur Schlafmesse nach Frankfurt und trifft dort den Biologen, Philosophen, und Science-Slammer Albrecht Vorster. Er leitet das "Swiss Sleep House Bern" und ist Autor des Buches "Warum wir schlafen" – und will nicht weniger, als den Menschen den Schlaf zurückgeben. Außerdem begegnen die Zuschauer dort Dr. Hans Günter Weeß, einem Schlafforscher mit eigener Schlafschule. Er sagt: "Die Medizin hat Schlaf verschlafen." Ein gesellschaftliches Problem. Denn: Das Bett kann zum Ort der Qualen werden. Die britische Autorin Samantha Harvey schreibt über ihre eigene Schlafstörung und wie bei ihr die Sehnsucht nach Schlaf immer mehr von der Angst vor den ruhelosen Stunden überlagert wurde. Die Nacht wurde ihr zum Feind. Ein Phänomen, das viele allzu gut kennen. Denn es gibt viele Dinge, die uns den Schlaf rauben können – nicht immer sind es persönliche Schicksalsschläge. "Der lange Schlaf" – eine Erstaufführung am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg – zeigt, wie uns aktuelle Themen um den Schlaf bringen: Umweltkatastrophen, Lebensmittelknappheit, Unruhen, Geisterstädte. Der Klimakollaps kommt näher. Um die Menschheit zu retten, sollen alle, weltweit, für ein Jahr in ein künstliches Koma, in eine Art Dornröschenschlaf versetzt werden. Eine globale Dystopie, mit Lina Beckmann und Mehmet Ateşçi in den Hauptrollen. Der Schlaf war im Lauf der Jahrhunderte ein immer wiederkehrendes Motiv in der Literatur und auf der Bühne. Die Traumwelt mit ihren Erinnerungen, Schreckgespenstern und geheimen Sehnsüchten faszinierte Schriftsteller und Lyriker. Lange galt Schlaf als Schlüssel zur Seele. Und Menschen, die schlafwandelten, so glaubte man, blickten mit einer besonderen Klarheit auf sich selbst und die Welt. Vincenzo Bellini hat einer Schlafwandlerin eine ganze Oper gewidmet – La sonnambula –, und die australische Sopranistin Jessica Pratt singt diese Rolle momentan quer durch Europa. Derzeit auch am Teatro Real in Madrid und an der Oper in Lüttich, wo sie auf Katty Salié trifft. Für alle Schlaflosen spielt der Pianist Francesco Tristano Teile aus den Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach, der dieses Werk für den schlaflosen Grafen Keyserlingk komponiert hatte. Der Graf litt unter akuten Schlafstörungen, und Bachs Musik lieferte die Medizin dagegen. Auch Tristano weiß, wie Schlaflosigkeit uns und unser Leben beeinflusst.
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