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Donnerstag, 15. April 2004, 21.15 Uhr
auslandsjournal

Mainz (ots)

Donnerstag, 15. April 2004, 21.15 Uhr
auslandsjournal
mit Dietmar Ossenberg
Themen u.a.: Reservat der Weißen - Südafrikas Oranier wollen einen
eigenen Staat
Südafrika, zehn Jahre nach dem Ende des Apartheid-Regimes: In
einem kleinen Dorf scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. In
Orania wohnen und arbeiten nur Buren, Nachkommen der holländischen
Einwanderer. Nur wer weiß ist, ihre Sprache Afrikaans spricht, darf
hier leben. Orania will die Keimzelle eines neuen Burenstaates sein,
ein weißes Homeland im demokratischen Südafrika.
Die van Zyls sind erst vor einem Jahr nach Orania gekommen, in ihr
gelobtes Land. Für sie ist es ein Neuanfang. Wie viele Buren im neuen
Südafrika empfinden sie sich als Verlierer von Privilegien, Wohlstand
und wie - sie glauben: von Identität. "Ich denke, irgendwann müssen
wir endlich unseren eigenen Platz finden. Die Idee des Volksstaates
passt für uns wie angegossen", erklärt van Zyl.
Trotzig werben Propagandaschilder für das reine Burentum.
"Zusammenarbeit und Selbstständigkeit" - oder - "Spreche und denke
Afrikaans". Orania hat sich abgekapselt vom Rest. 700 gegen 40
Millionen. Während Südafrika das zehnte Jahr nach der Apartheid groß
feiert, soll in Orania bald eigenes Geld eingeführt werden. Ein
weiterer Schritt in Richtung Unabhängigkeit, glauben die Oranier.
Zehn Särge pro Tag - ein Exportschlager des Burendorfes. Wenn man
auch sonst nichts mit den Problemen außerhalb zu tun haben will - an
dem Geschäft mit der verheerenden AIDS-Seuche in Südafrika beteiligt
man sich dennoch gerne.
Außerhalb, das ist zum Beispiel die Nachbargemeinde Hopetown. Das
Burendorf Orania findet man dort gruselig, die Idee obszön, und die
Bewohner hält man für Spinner.
"Für einen Bürger dieses Landes ist das, was in Orania passiert,
schlicht peinlich, einfach peinlich. Die Apartheid ist abgeschafft.
Diese Leute leben noch in der Vergangenheit."
Ist es Hass oder Angst, was diese Menschen nach Orania gezogen
hat? Willem van Zyl muss überlegen. "Ein Schwarzer wird weitere
fremde Menschen hierher bringen, und es wird kein Halten geben. Mehr
Fremde, das bedeutet mehr Streit und mehr Kriminalität."
Bei den in dieser Woche stattfindenden Wahlen werden alle in
Orania ihr Kreuz bei der Freiheitsfront machen, einer landesweit
unbedeutenden, weißen Rechts-Außen-Partei. Für Willem van Zyl liegt
die Zukunft in der Vergangenheit. Er träumt von einer Rückkehr in die
Zeit der Rassentrennung und Unterdrückung der Schwarzen. Dass dies so
sein kann, verdanken die Oranier der jungen Demokratie Südafrikas,
der Meinungsfreiheit. Und damit auch einer schwarzen Regierung.
ZDF-Korrespondent Olaf Claus berichtet über das Dorf der
Ewiggestrigen.
Weitere Themen:
Liebe hinterm Schleier - Saudische Jugendliche in Flirt-Laune
Über den Wolken - Frankreich baut die höchste Brücke der Welt
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Wenniges Tel.: 06131/70-2838, oder Robert Bachem, Tel.: 06131/ 70-
2985.
ots-Originaltext: ZDF
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