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Donnerstag, 20. Mai 2004, 14.25 Uhr, Zur Erinnerung an Marika Rökk
Die letzte Geschichte von Schloss Königswald

Mainz (ots)

Donnerstag, 20. Mai 2004, 14.25 Uhr
Zur Erinnerung an Marika Rökk
Die letzte Geschichte von Schloss Königswald
Film von Peter Schamoni
Mai 1945. Auf Schloss Königswald in Böhmen warten sieben alte
adelige Damen, eine junge Schlossherrin und eine hübsche Zofe auf
das Ende des Krieges. Die Amerikaner nähern sich von Pilsen her, die
Russen von Karlsbad.
Da besetzt eine Resttruppe der deutschen Wehrmacht das Schloss:
Hauptmann Kolk will es als Festung verteidigen. Doch die Damen
wollen gar nicht verteidigt werden, nicht zuletzt weil man damit die
Zerstörung des Schlosses riskieren würde. Sie denken sich einen
verrückten Plan aus, um die Soldaten zum Abzug zu zwingen. Noch
einmal feiern sie ein großes Fest, wie es früher, in besseren
Zeiten, auf Schloss Königswald üblich war. Die Notvorräte, über den
Krieg gehütet, werden freigegeben, der Champagner fließt in Strömen,
die Kerzen brennen, und die alten Damen haben ihre beste Garderobe
hervorgeholt, den teuersten Schmuck angelegt.
Niemand bemerkt, wie die Damen Kolks Adjutanten Hallhuber in die
Keller des Schlosses locken und ihn dort festsetzen. Er soll
freigelassen werden, wenn die Wehrmacht zum Abzug bereit ist.
Hallhuber aber will gar nicht befreit werden. Er sieht eine Chance
sich abzusetzen. Die Zofe Milka will ihm dabei helfen, nicht ganz
uneigennützig natürlich. Kolk, der immer noch an den "Endsieg"
glaubt, dreht durch und lässt die letzten drei Granaten auf das
Schloss schießen - ohne rechten Erfolg. Die Front nähert sich mit
Geschützlärm, und der Wehrmachtshaufen zieht ab - ohne Hallhuber.
Am nächsten Morgen meldet der Diener Karl der Fürstinmutter ganz
förmlich: "Durchlaucht, die Herren Amerikaner sind im Schlosshof."
Die alten Damen bringen alles durcheinander, weil man eigentlich mit
den Russen gerechnet hatte. Nun muss die Musik ausgetauscht, die
Begrüßungsrede geändert werden. Erst als ein schwarzer Soldat
auftaucht, glaubt man an die Amerikaner. Und zum Entzücken der alten
Damen spielt der Ami auf dem Piano nicht nur Boogie-Woogie, sondern
auch Chopin. Das Abendland ist wieder in Ordnung. Bald erreicht sie
die Nachricht, das Gebiet werde nach alliierter Vereinbarung den
Russen überlassen. Die Amerikaner müssen sich zurückziehen. Die acht
blaublütigen Damen stehen vor einer schwierigen Entscheidung: Sollen
sie mitgehen oder sollen sie bleiben?
"Die letzte Geschichte von Schloss Königswald" endet nicht tragisch,
sondern, wie es sich für eine ironische Komödie gehört, mit einigen
unvorhergesehenen Überraschungen. Auf der Grundlage von Horst
Bieneks Novelle "Königswald oder die letzte Geschichte" porträtiert
Peter Schamoni - nicht ohne Wehmut und Nostalgie - eine vergangene,
abseitige Adelswelt, die nicht schuldlos mit in den Untergang
gerissen wurde, ein Untergang, der zugleich Befreiung und Neuanfang
war. Schloss Königswald ist am Ende verloren, seine Bewohner jedoch
können sich hinüberretten in eine neue Zeit.
ots-Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7840

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