ZDF-Pressemitteilung
ZDF: 200 Millionen Euro jährlich Mehrkosten für Ausgliederung des Zahnersatzes
Regierungsberater Lauterbach fordert Gesetzesänderung
Mainz (ots)
ZDF: 200 Millionen Euro jährlich Mehrkosten für Ausgliederung des Zahnersatzes Regierungsberater Lauterbach fordert Gesetzesänderung
Die Ausgliederung des Zahnersatzes wird nach Recherchen des ZDF- Magazins "Frontal 21" die gesetzlichen Krankenkassen mit jährlich 200 Millionen Euro zusätzlich belasten. Diesen hohen Verwaltungsaufwand bestätigten einzelne Krankenkassen gegenüber dem ZDF-Magazin.
Der Sprecher des BKK-Bundesverbandes, Florian Lanz, sagte gegenüber "Frontal 21": "Die Verwaltungskosten für den Zahnersatz werden relativ hoch sein, da es ein gesondertes Einzugsverfahren ist. Wir müssen einen eigenen Kostenausgleich zwischen den Krankenkassen durchführen, wir müssen die Verwaltungskosten extra ausweisen, wir müssen das Ganze extra berechnen für jedes einzelne Krankenkassenmitglied."
Angesichts der zu erwartenden Kosten forderte der Gesundheitsexperte und Regierungsberater Professor Karl Lauterbach gegenüber "Frontal 21" eine Gesetzesänderung: "Es bedarf hier einer gesetzlichen Änderung. Hier müssen sich CDU und SPD noch einmal an den Tisch setzen. Der einfachste Vorschlag wäre der, dass man die Beiträge zumindest einkommensabhängig erhebt", so Lauterbach. Der Regierungsberater sieht die Ausgliederung des Zahnersatzes ab Januar 2005 ansonsten grundsätzlich gefährdet: "Ich halte die jetzige Lösung, einen Pauschalbeitrag zu nehmen für den Zahnersatz, für kaum umsetzbar. Das wird eine riesige Bürokratie verursachen. Der Einzug der Beiträge ist unklar. Wer das Inkasso-Risiko trägt, ist nicht klar. Und wie der Wettbewerb zwischen den privaten und gesetzlichen Kassen geregelt werden soll, ist nicht geklärt", so Lauterbach gegenüber dem ZDF-Magazin.
Der Gesundheitsexperte der Unions-Fraktion, Horst Seehofer (CSU), ist zu Änderungen am beschlossenen Gesetzespaket bereit. Gegenüber "Frontal 21" sagte Seehofer: "Wir werden alles unterstützen, was mehr Transparenz, Einfachheit und Bürokratieabbau zum Gegenstand hat."
Rückfragen bitte an die ZDF-Redaktion "Frontal 21" Thomas Fuhrmann, Tel.: 030-20991255, Fax: 030-20991289
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