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ZDF-Politbarometer Januar II 2025
K-Frage: Merz wieder deutlich vor Habeck/Keine der rechnerisch möglichen Koalitionen findet mehrheitliche Zustimmung

ZDF-Politbarometer Januar II 2025 / K-Frage: Merz wieder deutlich vor Habeck/Keine der rechnerisch möglichen Koalitionen findet mehrheitliche Zustimmung
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Mainz (ots)

Inzwischen sind es nur noch gut vier Wochen bis zur Bundestagswahl und so mancher Beobachter wundert sich, dass der Wahlkampf noch nicht voll entbrannt ist. Das liegt zum Teil auch daran, dass derzeit Trump viel politische Aufmerksamkeit auf sich zieht, aber auch daran, dass viele Menschen im Land mit dem politischen Angebot insgesamt nicht zufrieden sind.

Gewünschte/r Bundeskanzler/in

Gefragt, wen man von den vier Kanzlerkandidaten am liebsten als Bundeskanzler/in sehen würde, liegt diese Woche Friedrich Merz mit 31 Prozent (plus 4) wieder klar vor Robert Habeck mit 25 Prozent (minus 2). Deutlich weniger wollen Olaf Scholz (16 Prozent; plus 2) oder Alice Weidel (15 Prozent; unverändert) am liebsten im Kanzleramt sehen (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils "weiß nicht").

Stellt man die K-Frage jeweils nur auf zwei Personen bezogen, dann schneidet Olaf Scholz deutlich besser ab, da sich dann das eher linke politische Lage relativ geschlossen hinter ihn stellt: Bei der Zuspitzung auf die Frage Scholz oder Merz kommt Scholz auf 42 Prozent (plus 1) und Merz auf 46 Prozent (plus 2). Vor die Wahl gestellt, sich zwischen Merz und Habeck als nächstem Bundeskanzler entscheiden zu müssen, liegt Merz mit 50 Prozent (plus 6) wieder deutlich vor Habeck mit nur noch 37 Prozent (minus 4).

Top Ten fast alle können sich verbessern

Bei der Beurteilung von Politikerinnen und Politikern nach Sympathie und Leistung ("Was halten Sie von?") liegt Verteidigungsminister Boris Pistorius mit deutlichem Abstand weiter auf Platz eins. Er wird auf der Skala von +5 bis -5 mit einem Durchschnittswert von 1,9 (hier und im Folgenden Vergleichswert aus Januar I: 1,7) eingestuft. Auf Platz zwei kommt mit 1,1 (0,8) Hendrik Wüst. Dann folgen Markus Söder mit minus 0,1 (minus 0,3), Friedrich Merz mit minus 0,3 (minus 0,6), Robert Habeck mit minus 0,3 (minus 0,5), Annalena Baerbock mit minus 0,4 (minus 0,8), Olaf Scholz mit minus 0,6 (minus 1,0), Christian Lindner mit minus 1,4 (minus 1,6), Sahra Wagenknecht mit minus 1,6 (minus 1,6) und Alice Weidel mit minus 2,3 (minus 2,4).

Projektion

Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die SPD auf 15 Prozent (plus 1) und die CDU/CSU auf 30 Prozent (unverändert). Die Grünen lägen bei 14 Prozent (minus 1), die FDP würde 4 Prozent (unverändert), die AfD 21 Prozent (unverändert) und die Linke 5 Prozent (plus 1) erreichen. Das BSW läge bei 3 Prozent (minus 1), die anderen Parteien erhielten zusammen 8 Prozent (unverändert). Darunter ist keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde. Das würde von den politisch wahrscheinlichen Koalitionen für eine Regierung aus Union und SPD sowie für eine Regierung aus Union und Grünen reichen.

CDU-Brandmauer gegen die AfD

Die Beschlusslage der CDU, jegliche politische Zusammenarbeit mit der AfD grundsätzlich abzulehnen, wird von knapp zwei Dritteln (65 Prozent) der Befragten als richtig angesehen, 32 Prozent finden die sogenannte Brandmauer nicht richtig. Diese Abgrenzung von der AfD unterstützt mit 73 Prozent auch eine klare Mehrheit in der Anhängerschaft der CDU/CSU.

Bewertung von Koalitionsmodellen

Von verschiedenen, den Befragten zur Bewertung vorgelegten Koalitionsmodellen findet keines eine mehrheitliche Unterstützung. Eine von der CDU/CSU geführte Koalition mit der SPD wird mit 33 Prozent noch am häufigsten als gut bewertet, aber 48 Prozent fänden ein solches Bündnis schlecht (egal: 15 Prozent). Eine schwarz-grüne Regierung wird nur von 25 Prozent positiv gesehen, aber von 61 Prozent negativ (egal: 12 Prozent). Noch deutlicher wird eine Koalition aus CDU/CSU und AfD abgelehnt (74 Prozent; gut: 19 Prozent; egal: 5 Prozent). Während dieses Koalitionsmodell 76 Prozent der AfD-Anhänger gut finden, sind es bei den Unions-Anhängern nur 8 Prozent.

CDU/CSU-geführte Bundesregierung: Auswirkungen auf die Wirtschaftslage

Sollte die Union nach der nächsten Bundestagswahl die Regierung anführen, glauben nur 39 Prozent, dass sich durch deren Politik die wirtschaftliche Lage in Deutschland verbessern würde, 44 Prozent meinen, dass das keine großen Auswirkungen hätte und 13 Prozent erwarten dadurch sogar eine Verschlechterung.

Steuerpolitik

Umstritten zwischen den Parteien sind zwei grundsätzliche Positionen: Im eher linken Lager werden höhere Steuern für hohe Einkommen gefordert und im eher wirtschaftsliberal-konservativen Lager eine steuerliche Entlastung der Unternehmen. Eine Mehrheit der Befragten (70 Prozent), darunter selbst 65 Prozent der Unionsanhänger, spricht sich für eine stärkere Besteuerung hoher Einkommen aus. Insgesamt 26 Prozent sind gegen eine solche Steuererhöhung, darunter Mehrheiten bei den Anhängern der FDP (54 Prozent) und der AfD (59 Prozent). Fast eine genauso große Mehrheit (62 Prozent) plädiert für eine Senkung der Unternehmenssteuern, darunter auch 60 Prozent der SPD-Anhänger. 26 Prozent aller Befragten sind gegen eine steuerliche Entlastung der Unternehmen in Deutschland.

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 21. bis zum 23. Januar 2025 bei 1.345 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch und online erhoben. Dabei wurden sowohl Festnetz- als auch Mobilfunknummern berücksichtigt. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent rund +/-zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: SPD 17 Prozent, CDU/CSU 30 Prozent, Grüne 20 Prozent, FDP 3 Prozent, AfD 18 Prozent, Linke 5 Prozent, BSW 3 Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Donnerstag, 30. Januar 2025.

Kontakt

Bei Fragen zur Pressemitteilung erreichen Sie die ZDF-Kommunikation per E-Mail unter pressedesk@zdf.de oder telefonisch unter 06131 – 70-12108.

Pressefotos

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Weitere Informationen

- Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen Frageformulierungen finden Sie auch auf https://forschungsgruppe.de.

- Hier finden Sie das "ZDF-Politbarometer" in der ZDFmediathek.

Pressekontakt:

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Telefon: +49-6131-70-12108

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