"ZDF.reporter": Unseriöse Firmen nutzen die Not der Arbeitslosen aus
Mainz (ots)
Arbeiten ohne Arbeitsvertrag, unterbezahlt oder gar ohne Gehalt das kommt nach Recherchen der Redaktion ZDF.reporter zunehmend häufiger vor. Arbeitslose, die um jeden Preis einen Job finden wollen, werden zu Opfern unseriöser Geschäftemacher.
Das ZDF-Magazin berichtet in der Ausgabe am Mittwoch, 24. November 2004, 21.00 Uhr, über eine Berliner Firma, die ehemals Arbeitslose in einem Call-Center beschäftigte und den meisten einen regelmäßigen Lohn schuldig blieb. Stattdessen wurden "nach Gutsherrenart" gelegentlich Abschläge bar ausgezahlt, berichten ehemalige Mitarbeiter. Ordentliche Arbeitsverträge stellten die Betreiber des Call-Centers zwar in Aussicht, sie wurden aber so gut wie nie ausgegeben. Verlangten Mitarbeiter Arbeitsverträge oder regelmäßigen Lohn, wurden sie hingehalten und ihnen wurde eröffnet, die Firma sei pleite. Zu gleicher Zeit gründeten die Inhaber des Unternehmens schon wieder eine neue Call-Center-Firma. Im Moment suchen die Betreiber des Call-Centers mit Anzeigenkampagnen in Berliner Zeitungen Mitarbeiter für eine Nachfolgefirma. Arbeitsbeginn soll der erste Januar 2005 sein.
Karl-Heinz Gerold, Call-Center-Spezialist der Gewerkschaft Verdi, kennt die Vorgehensweise dieser Unternehmen genau: "Man spekuliert darauf, dass die Kollegen, sofern sie in Arbeit sind, nicht klagen und ihrem Geld hinterherlaufen. Das hat vor allen Dingen mit der Verschärfung der Zumutbarkeitsregeln ab nächstem Jahr zu tun. Da ja die Kolleginnen und Kollegen gezwungen sind, um jeden Preis sich Arbeit zu suchen, weil sie sonst unter Druck geraten, ihr Arbeitslosengeld nicht mehr beziehen zu können oder gekürzt zu bekommen. Und das führt dazu, dass solche Firmen Aufwind bekommen."
ots-Originaltext: ZDF
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