Europa-Parlamentarier Graefe zu Baringdorf fordert im "ZDF Mittagsmagazin" stärkere Nutzung des Waldes
Mainz (ots)
Eine stärkere Nutzung des Waldes sowie eine angemessene Bezahlung für den Rohstoff Holz forderte der Grünenpolitiker und stellvertretende Vorsitzende des Agrarausschusses im Europaparlament Friedrich-Wilhelm Graefe zu Baringdorf im "ZDF-Mittagsmagazin". Der Wald sei ein Seismograf unserer Umweltverschmutzung, mit den Maßnahmen gegen die Verschmutzung sei man noch nicht sehr weit gekommen.
Entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass man dem Wald helfe, wenn alle Bäume stehen blieben, kritisierte er: "Wir nutzen die Wälder zu wenig." Graefe zu Baringdorf forderte, mehr Holz zu schlagen und beim Möbelkauf auf Holzmöbel zu achten anstatt auf synthetische Materialien, weil diese aus fossilen Rohstoffen gewonnen werden, was wiederum zu Luftverschmutzung führe.
Notwendig sei es, den Wald zu verjüngen, keine Kahlschläge zuzulassen und zudem müsse der für Europa typische Laubwald überwiegen. "Da sind auch Fehler im Anbau gemacht worden. Wichtig ist, dass wir uns auf eine naturnahe Wald-Verjüngung einigen, dann werden die synthetischen Stoffe zurückgedrängt." Holz müsse aber auch ordentlich bezahlt werden. Friedrich-Wilhelm Graefe zu Baringdorf kritisierte den Preisverfall und betonte, die Wiederaufforstung und Verjüngung könnten die Waldbesitzer derzeit aus eigener Tasche gar nicht bezahlen.
Dennoch sprach sich der Europa-Abgeordnete gegen allgemeine europäische Vorschriften aus: "Es gibt europaweit noch keine gemeinsame Marktordnung für Holz, und das ist gut so. Aber es gibt eine gemeinsame Vorsorgepolitik für die Wälder Europas." Das Europa- Parlament habe sich aktiv dafür eingesetzt, die nachhaltige Aufforstung zu fördern und zu fordern. Graefe zu Baringdorf warnte jedoch vor zu hohen Erwartungen. Die Schäden seien nicht schnell zu beheben: "Wir sind noch lange nicht aus dem Schneider."
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