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ZDF

Jugendschutz hat hohen Stellenwert besonders in den Familien
Repräsentativ-Umfrage im Auftrag des ZDF
Fernsehrat appelliert an Kontrolleinrichtungen der Privatsender

Mainz (ots)

Kinder- und Jugendschutz nehmen bei der Bevölkerung
einen hohen Stellenwert ein. Insbesondere Video- und Kinofilmen, aber
auch Internet sowie Computer- und Videospielen wird ein größeres
Gefahrenpotenzial zugeschrieben als dem Fernsehen. Das geht aus einer
telefonischen Repräsentativerhebung hervor, die das ZDF im November
2004 bei 1000 Personen, davon 525 Eltern mit Kindern durchführen
ließ. Der ZDF-Fernsehrat hat die Ergebnisse der Untersuchung in
seiner jüngsten Sitzung in Mainz beraten und sieht seine Arbeit durch
das Erhebungsergebnis bestätigt, wonach der Jugendmedienschutz bei
den öffentlich-rechtlichen Sendern von der Bevölkerung besser
beurteilt wird als bei den Privatveranstaltern.
Von sechs vorgegebenem gesellschaftsbezogenen Themen ist 27 Prozent
der Befragten der Kinder- und Jugendschutz das wichtigste Thema. Er
wird lediglich übertroffen von dem Thema "Bekämpfung der
Arbeitslosigkeit" (40 Prozent) und ist den Befragten wichtiger als
die Sicherung der Renten (elf Prozent), Gesundheitsvorsorge,
Erhaltung der Umwelt und Bekämpfung der Kriminalität (je sechs
Prozent).
Eine herausragende Bedeutung haben rechtliche Regelungen,
Einschränkungen oder Verbote zum Schutz von Kinder und Jugendlichen
nach Ansicht der Befragten bei Genuss- und Suchtmitteln. Rund zwei
Drittel finden sie beim Verkauf von Alkohol und Zigaretten "sehr
wichtig". Im Bereich der Medien hält die Bevölkerung Regelungen vor
allem für den Verkauf/Verleih von Videofilmen (39 Prozent), für den
Zugang zu Internetangeboten (36 Prozent) und für den Verkauf/Verleih
von Computer- und Videospielen (33 Prozent) für "sehr wichtig". Für
die Ausstrahlung von Fernsehsendungen sind 29 Prozent der Befragten
entsprechende Regelungen "sehr wichtig", gefolgt von Kinofilmen
sowie Büchern und Zeitschriften.
80 Prozent der Befragten finden es "vollkommen richtig", dass es für
das Fernsehen rechtliche Bestimmungen zum Schutz von Kinder und
Jugendlichen gibt. Gleichzeitig fühlen sich drei Viertel der
Befragten weniger gut oder gar nicht gut darüber informiert.
Jeder vierte Bundesbürger hat in jüngerer Zeit für unter
Zwölfjährige problematische Sendungen zu deren üblichen
Fernsehzeiten gesehen.
Dabei nennen die Befragten in erster Linie Talkshows am Nachmittag
(26 Prozent), in zweiter Linie japanische Zeichentrickfilme,
Nachrichten (je zwölf Prozent), Gerichtssendungen (elf Prozent) und
brutale, gewaltverherrlichende Filme (neun Prozent). Nach dem
Empfinden der Befragten sind es fast ausschließlich kommerzielle
Sender, die besonders häufig Sendungen bringen, die für Kinder unter
zwölf Jahren ungeeignet sind. Umgekehrt wird den öffentlich
rechtlichen Sendern zugeschrieben, am meisten Fernsehsendungen zu
bringen, die man Kinder unter zwölf Jahren bedenkenlos sehen lassen
kann.
In seinen Beratungen zum Jugendmedienschutz widmete sich der ZDF-
Fernsehrat intensiv den Online-Angeboten des ZDF. Soweit es bei den
Online-Angeboten des ZDF um den "präventiven Jugendmedienschutz",
also Internet-Angebot geht, die für Kinder und Jugendliche besonders
geeignet sind, gelten die "Richtlinien für die Sendungen des ZDF"
auch für die Online-Angebote. Der "repressive Jugendmedienschutz"
für die vom Gesetzgeber so genannten "Telemedien" orientiert sich an
den Vorgaben des Jugendmedienschutz-Staatsvertrages: Was im
Fernsehen nicht verbreitet werden darf, ist auch im Online-Bereich
verboten.
ZDF-Intendant Markus Schächter misst dem präventiven Jugendschutz
mindestens die gleiche Bedeutung zu wie der Unterdrückung von
möglicherweise schädlichen Inhalten. Schächter: "Dabei heißt
Prävention für das ZDF nicht nur Information und Aufklärung über das
Netz zur Stärkung der Medienkompetenz, sondern auch
Überzeugungsarbeit bei der heranwachsenden Generation mit jugend-
geeigneten attraktiven Angeboten". Der Fernsehrat würdigte besonders
die Bemühungen des Senders, im Rahmen der rechtlichen und
inhaltlichen Möglichkeiten die ZDF-Online-Angebote in breiter Weise
in Unterrichtszwecke, insbesondere in die Vermittlung von
Medienkompetenz, einzubringen. An die Kontrolleinrichtungen der
Privatsender richtete der Fernsehrat den Appell, "sich in
Wahrnehmung der ihnen gesetzlich zugewiesenen Aufgaben und unter dem
Gesichtspunkt des Jugendmedienschutzes unverzüglich den Online-
Angeboten von Privatveranstaltern anzunehmen".

Rückfragen bitte an:

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Telefon: 06131 / 70 - 2120

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