ZDF-Programmhinweis
Donnerstag, 13. Januar 2005, 22.15 Uhr Berlin Mitte
Mainz (ots)
Donnerstag, 13. Januar 2005, 22.15 Uhr Berlin Mitte
Thema: Mitgefühl statt Machtinteressen - Hat die Flut die Welt verändert?
Gäste: Hans Eichel (SPD), Bundesfinanzminister Tessen von Heydebreck, Vorstand Deutsche Bank Karlheinz Böhm, Gründer und Vorsitzender von "Menschen für Menschen" Dr. Ulrike von Pilar, Geschäftsführerin der Deutschen Sektion der "Ärzte ohne Grenzen"
Mit mehr als 350 Millionen Euro für die Flutopfer in Asien hat die deutsche Bevölkerung einen neuen Spendenrekord aufgestellt. Der bisherige Spendenrekord bei der Elbeflut im Jahr 2002 ist inzwischen deutlich überschritten worden.
Bundeskanzler Schröder (SPD) sprach von der "größten Naturkatastrophe in der jüngeren Geschichte der Menschheit", die "unermessliches Leid" gebracht habe. Er sei aber auch stolz auf die Hilfsbereitschaft, mit der die Bevölkerung in Deutschland auf die Ereignisse reagiert habe. "Unermessliches Leid" in einer Region, die auch schon vor der Flut unsere dringende Unterstützung benötigt hätte. Melden wir uns nur, wenn es zur großen Katastrophe kommt? Wie lange wird unsere Solidarität mit den Menschen in Südost-Asien anhalten?
Als mittelfristige Hilfe für die betroffenen Regionen beschloss das Kabinett, 500 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Geld, das konkrete "Aufbauprojekte" innerhalb der nächsten fünf Jahre ermöglichen soll. 50 Millionen Euro, einen Teil dieser Summe, stellt Deutschland den Vereinten Nationen sofort für ihre dringend benötigte Not- und Aufbauhilfe für die Flutopfer zur Verfügung. Die UN-Hilfsorganisationen bemühten sich unterdessen, Kritik an der Verwendung der Mittel zu entkräften. Wird das Geld wirklich jemals bei den Betroffenen in Sri Lanka und Indonesien ankommen?. Oder wird es im Korruptionsdschungel versickern? Wie kann man verhindern, dass politische Rangeleien die Hilfsbereitschaft überlagern?
Mittlerweile versuchen in Berlin die Spitzen von Bund, Ländern und Gemeinden gemeinsam, dass Prinzip "Patenschaft" aus der Theorie in die Praxis umzusetzen. Den Begriff Patenschaft hatte Gerhard Schröder bei seiner Neujahrsansprache geprägt. Das schockartig ins Bewusstsein getretene Globalisierungsproblem könne seiner Ansicht nach nur konkret gelindert werden: durch ein dichtes Netzwerk weltweiter Patenschaften.
Sind wir auf dem Weg in eine bessere Welt? Wie ist die große Hilfsbereitschaft zu erklären? Woher kommen die staatlichen Mittel? Was passiert mit unserem Geld? Mit welchen Schwierigkeiten ist vor Ort zu rechnen? Wird es wirklich Hilfe zur Selbsthilfe geben? Besteht nun eine echte Chance für die Menschen in Südost-Asien? Diese und andere Fragen diskutiert Maybrit Illner mit ihren Gästen.
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