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ZDF-Politbarometer März 2005
Politische Stimmung: SPD verliert
Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit überwiegend skeptisch beurteilt

Mainz (ots)

Der Abstand zwischen SPD und Union vergrößert sich
weiter: In der politischen Stimmung liegt die SPD in dieser Woche bei
29 Prozent und verliert damit drei Punkte. Die CDU/CSU kann dagegen
mit 45 Prozent erneut leicht zulegen (+1), ebenso wie die Grünen, die
nach ihren Einbußen im Februar jetzt wieder auf 12 Prozent kommen
(+2). Die FDP bleibt unverändert bei 6 Prozent und die PDS bei 3
Prozent.
Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, kämen
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie
taktische Überlegungen der Wähler etwas stärker zur Geltung. Dies
berücksichtigt die Politbarometer-Projektion: Die SPD käme danach auf
31 Prozent (-1) und die CDU/CSU auf 42 Prozent (+1). Die Grünen
erhielten 10 Prozent (+1), die FDP 6 Prozent (-1), die PDS
unverändert 5 Prozent und ebenso unverändert die sonstigen Parteien
zusammen 6 Prozent. Damit hätte eine Koalition aus CDU/CSU und FDP
eine knappe Mehrheit im Bundestag.
Generell bezweifelt ein Großteil der Befragten (85 Prozent), dass
die Probleme auf dem Arbeitsmarkt in den nächsten Jahren zu lösen
sind, nur 13 Prozent sind hier optimistisch. Von den im Zusammenhang
mit dem Job-Gipfel diskutierten Maßnahmen zur Bekämpfung der
Arbeitslosigkeit erwartet eine Mehrheit lediglich von einer Senkung
der Unternehmenssteuern einen mehr (16 Prozent) oder weniger (51
Prozent) großen Rückgang der Arbeitslosigkeit, 28 Prozent sehen hier
keine positiven Auswirkungen. Eine Senkung der Beiträge zur
Arbeitslosenversicherung halten 6 Prozent für sehr viel
versprechend, 40 Prozent erwarten davon einen geringen Beitrag zum
Abbau der Arbeitslosigkeit und 45 Prozent gar keinen. Nur 11 Prozent
erhoffen sich von einer Lockerung des Kündigungsschutzes große
Verbesserungen auf dem Arbeitsmarkt, 36 Prozent gehen davon aus,
dass es dadurch zu geringen Verbesserungen kommen wird und 47
Prozent glauben, dass diese Maßnahme zu keinerlei Entlastung führen
wird.
Zur Finanzierung von Maßnahmen in Bildung und Forschung wurde von
Regierungsseite die Abschaffung der Eigenheimzulage vorgeschlagen.
Eine Abschaffung würden nur 38 Prozent der Bevölkerung unterstützen,
eine Mehrheit von 56 Prozent lehnt dies ab, darunter auch 53 Prozent
der SPD- und 48 Prozent der Grünen-Anhänger (CDU/CSU-Anhänger: 57
Prozent, FDP-Anhänger: 49 Prozent, PDS-Anhänger: 55 Prozent). Die
meisten Befragten (76 Prozent) sind der Ansicht, die Bundesregierung
tue nicht genug zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, nur 17 Prozent
halten die Anstrengungen für ausreichend (weiß nicht: 6 Prozent).
Von einer CDU/CSU-geführten Regierung würden aber auch nur 25
Prozent erwarten, dass sie bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit
erfolgreicher wäre, 65 Prozent sehen hier keinen Unterschied und 5
Prozent würden eher von einer Verschlechterung ausgehen. Größere
Hoffnungen würden in diesem Zusammenhang in eine große Koalition
gesetzt: 43 Prozent würden sich von einer Koalition aus SPD und
CDU/CSU eine effektivere Arbeitsmarktpolitik versprechen, fast
ebenso viele (44 Prozent) würden auch in diesem Fall keine
Unterschiede erwarten und 8 Prozent sogar schlechtere Resultate.
Zum zweiten Mal führt Christian Wulff die Liste der Top Ten an. Er
erreicht auf der +5/-5-Skala einen Durchschnittswert von 1,2 (Febr.:
1,1), allerdings trauen sich gut 40 Prozent der Befragten über ihn
kein Urteil zu. Joschka Fischer wird erneut schlechter bewertet und
liegt mit 0,6 (Febr.: 0,8) auf Rang zwei. Auf Platz drei, und damit
in Rang und Wertung verbessert, folgt jetzt Angela Merkel mit 0,4
(Febr.: 0,2), dann Friedrich Merz, ebenfalls mit 0,4 (Febr.: 0,6).
Etwas zurückgefallen ist Gerhard Schröder mit 0,2 (Febr.: 0,4). Auf
Platz sechs liegt Edmund Stoiber mit 0,0 (Febr.: minus 0,2), gefolgt
von Wolfgang Clement, ebenfalls 0,0 (Febr.: 0,1). Franz Müntefering
wird unverändert mit minus 0,2 bewertet und die letzten beiden
Plätze belegen wieder Guido Westerwelle mit minus 0,6 (Febr.: minus
0,5) und Hans Eichel mit minus 0,8 (Febr.: minus 0,7).
Obwohl in der Visa-Affäre eine zunehmende Zahl der Befragten Joschka
Fischer persönlich verantwortlich macht, plädieren nur 23 Prozent
für einen Rücktritt des Außenministers. Fast zwei Drittel sprechen
sich dagegen aus (64 Prozent) und 13 Prozent äußern sich nicht. Bei
den Anhängern der CDU/CSU ist ein Rücktritt Fischers umstritten:
Zwar befürworten dies 41 Prozent, aber selbst hier ist eine relative
Mehrheit von 46 Prozent gegen einen Amtsverzicht des Ministers (weiß
nicht: 13 Prozent).
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 14. bis 17. März 2005 unter 1237 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz
Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7
Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte.
Das nächste reguläre Politbarometer gibt es am Freitag, 15. April
2005, nach dem "heute-journal".
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 -
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

Rückfragen bitte an:

Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120

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