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Donnerstag, 14. April 2005, 22.15 Uhr, Berlin Mitte

Mainz (ots)

Donnerstag, 14. April 2005, 22.15 Uhr
Berlin Mitte
mit Maybrit Illner
Thema:
"Rente, Pflege, Arbeitsplätze: Was sind uns die Alten wert?"
Gäste, u.a.:
Ulla Schmidt (SPD), Bundesgesundheitsministerin
Christa Stewens (CSU), bayrische Sozialministerin
Nullrunde bei den Renten, Kürzungen nicht ausgeschlossen,
Beitragssatzerhöhung, längere Lebensarbeitszeit, Pflegeversicherung –
 Schlagwörter, die die Republik – und vor allem deren ältere Bürger –
 in Aufregung versetzt haben: Bundessozialministerin Ulla Schmidt
(SPD) hat eine Kürzung der Renten in diesem Jahr ausgeschlossen.
Allerdings könnten die Altersbezüge der rund 20 Millionen Rentner
auch nicht steigen.
Die demnächst fällige zweite Nullrunde in Folge für die (heute noch)
knapp 20 Millionen Rentner wird voraussichtlich nicht die letzte
bleiben. Dies ist schmerzlich für eine Bevölkerungsgruppe, der durch
Zuzahlungen für Krankengeld, Zahnersatz und Pflegeversicherung
zuletzt bereits vieles zugemutet worden ist; diesen Belastungen
stehen aber mindestens ebenso schwere Bürden gegenüber, die die
heute noch Jungen zu tragen haben. Doch in vier Jahrzehnten wird ein
Drittel aller Deutschen älter als 60 sein – heute ist es erst ein
Sechstel – ein Albtraum nicht nur für die Rentenkasse.
In drei Jahren spätestens, so Experten, ist auch die
Pflegeversicherung pleite, denn ambulante Dienste und Pflegeheime
werden immer teurer, und die Zahl der Pflegefälle steigt. Die
Pflegeversicherung ist selbst zum Pflegefall geworden. Kritiker
warnen daher: Immer weniger Junge müssen für immer mehr Alte sorgen
und wahrscheinlich immer länger arbeiten. Doch bricht wirklich der
Staat zusammen, wenn wir nichts ändern? Hat
Generationengerechtigkeit mehr mit dem Abbau des Sozialstaates als
mit dessen Umbau zu tun? Müssen, wenn die Lebenserwartung steigt,
entweder die Beiträge drastisch angehoben oder die Renten radikal
gekürzt werden? Oder sollten bisher nicht beitragspflichtige Gruppen
(Selbstständige, sogenannte Freiberufler, Beamte, Abgeordnete und
Minister) in die gesetzliche Rentenversicherung einbezogen werden?
Wir haben den Staatshaushalt nur von unseren Kindern geborgt: Die
Stimmen werden nun lauter, die nicht nur für "mehr Kinder für
Deutschland" plädieren, sondern eine sozial gerechte Politik, die –
statt heutige und kommende Generationen zu entzweien – allen
Gesellschaftsmitgliedern ermöglicht, ohne Angst vor Arbeitslosigkeit,
Armut und Ausgrenzung zu leben.
Was sind uns die Alten noch Wert? Wie schlecht geht es den Alten
wirklich? Nutzen wir die Ressourcen der "vergreisten Republik" nicht
genügend? Wie stark können wir die nächsten Generationen belasten?
Was bringt Generationengerechtigkeit? Wie arm werden wir im Alter
sein? Diese und andere Fragen diskutiert Maybrit Illner am
Donnerstag bei "Berlin Mitte" mit ihren Gästen.

Rückfragen bitte an:

Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 2120

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