Parteienforscher Niedermayer im "ZDF-Mittagsmagazin": "Keine Abspaltungen in der SPD"
Mainz (ots)
Oskar Niedermayer, Politikwissenschaftler der Freien Universität Berlin, glaubt nicht an eine Spaltung der SPD. "Es hat eine kleine Abspaltung gegeben, aber man sieht ja auch, dass die anderen Exponenten des linken Flügels der SPD, gerade die der Fraktion, in der SPD bleiben wollen", so der Parteienforscher im "ZDF- Mittagsmagazin" am Mittwoch, 25. Mai 2005.
Sie könnten in der SPD mehr bewirken, wenn sie sich nicht abspalteten. "Das heißt, es wird bei Oskar Lafontaine bleiben und vielleicht einigen anderen, aber ganz wenigen Prominenten", führte Niedermayer aus. Zudem müsse ein Linksbündnis nicht unbedingt der SPD Wähler entziehen, "weil es ja eigentlich auf die Wähler zielt, die die Sozialdemokraten schon lange verloren haben", so Niedermayer.
Er glaube außerdem nicht, dass dieses Linksbündnis tatsächlich an der Bundestagswahl teilnehme. "In den nächsten zwei bis drei Wochen müsste die Anzeige für eine neue Partei beim Bundeswahlleiter vorliegen. Und das sehe ich nicht," äußerte sich Niedermayer.
Die einzige Chance in Bezug auf einen Zusammenschluss sieht er, "wenn die PDS antritt und einige einzelne Leute aus der 'Wahlalternative für Arbeit und soziale Gerechtigkeit' (WASG) auf ihre eigene Liste nimmt, so dass im Westen die soziale Alternative dann sagen kann, wir unterstützen die Wahl der PDS."
Seiner Ansicht nach wäre das rein rechtlich betrachtet die einzige Möglichkeit.
Historisch gesehen, könne man zudem sehen, dass die Folgen einer Spaltung der Linken für die SPD eher negativ wären. "Denn immer dann, wenn sich die Linke in Deutschland gespalten hat, hat es nicht der Linken und der Arbeitnehmerschaft genützt, sondern dem politischen Gegner", so der Parteienforscher.
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