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ZDF-Politbarometer Juni II 2005
SPD im Tief, geplante Linkspartei und Grüne legen zu
Schröder und Merkel in der Kanzlerfrage gleichauf

Mainz (ots)

In der politischen Stimmung verliert die SPD erneut,
sie liegt jetzt bei 24 Prozent (minus 2). Zulegen konnte dagegen die
geplante Linkspartei aus PDS und WASG, die auf 11 Prozent kommt.
Einzeln erreichten PDS und WASG vor zwei Wochen 5 Prozent bzw. 3
Prozent. Die Grünen verbessern sich auf 10 Prozent (plus 1). Die
CDU/CSU hat ebenfalls wieder Einbußen und liegt bei 45 Prozent (minus
2) und die FDP bei 6 Prozent (minus 1).
Wenn schon am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, kämen
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie
taktische Überlegungen der Wähler etwas stärker zur Geltung. Dies
berücksichtigt die Politbarometer-Projektion: Die SPD käme danach auf
27 Prozent (minus 2), die CDU/CSU unverändert auf 44 Prozent, die
Grünen auf 9 Prozent (plus 1) und die FDP bliebe bei 7 Prozent. Eine
mögliche Linkspartei läge bei 8 Prozent und die sonstigen Parteien
zusammen bei 5 Prozent. Beim letzten Mal kam die PDS allein auf 5
Prozent und die sonstigen Parteien, einschließlich der WASG, zusammen
auf 7 Prozent. Damit hätte eine Koalition aus CDU/CSU und FDP eine
klare Mehrheit im Bundestag.
Eine stärkere Besteuerung sehr hoher Einkommen findet große
Zustimmung: 70 Prozent der Befragten befürworten dies, nur 27
Prozent sprechen sich dagegen aus (weiß nicht: 3 Prozent). Auch in
allen Parteianhängergruppen wird eine Erhöhung der Steuern für
Spitzeneinkommen mehrheitlich unterstützt.
Weiteren Kürzungen im Sozialsystem erteilen die Befragten dagegen
eine klare Absage: 70 Prozent wären mit zusätzlichen Einschnitten
hier nicht einverstanden, 26 Prozent würden entsprechende Maßnahmen
aber akzeptieren (weiß nicht: 4 Prozent). Nach der geplanten
Bundestagswahl erwarten 7 Prozent von einer SPD-geführten und 44
Prozent von einer CDU/CSU-geführten Regierung stärkere Kürzungen. Mit
46 Prozent geht aber eine relative Mehrheit in jedem Fall von
zusätzlichen Kürzungen aus.
Beim Eigenschaftsvergleich der Parteien wird weiterhin der SPD (34
Prozent) häufiger das Attribut sozial zugeschrieben als der CDU/CSU
(21 Prozent), 16 Prozent verbinden dies mit keiner Partei (Grüne: 8
Prozent, FDP: 3 Prozent, PDS: 12 Prozent, weiß nicht: 5 Prozent).
Als fortschrittlich charakterisieren dagegen 32 Prozent die CDU/CSU
und 18 Prozent die SPD, 16 Prozent halten keine Partei für
fortschrittlich (Grüne: 14 Prozent, FDP: 9 Prozent, PDS: 4 Prozent,
weiß nicht: 8 Prozent). In punkto Glaubwürdigkeit gibt es ein
allgemeines Defizit, denn für 40 Prozent ist keine Partei
glaubwürdig, 26 Prozent weisen der CDU/CSU und 13 Prozent der SPD
diese Eigenschaft zu (Grüne: 10 Prozent, FDP: 4 Prozent, PDS: 5
Prozent, weiß nicht: 3 Prozent).
Bei der Bewertung der zehn wichtigsten Politiker nimmt Christian
Wulff weiter den ersten Platz ein. Er kommt auf der +5/-5-Skala auf
einen Durchschnittswert von 1,1 (Juni I: 1,4). Dann folgt Angela
Merkel mit 0,6 (Juni I: 0,8) vor Joschka Fischer mit 0,4 (Juni I:
0,3) und Gerhard Schröder mit 0,1 (Juni I: 0,0). Auf Platz fünf
liegt Edmund Stoiber mit 0,0 (Juni I: 0,1), gefolgt von Wolfgang
Clement, ebenfalls 0,0 (Juni I: minus 0,1). Danach im Negativ-
Bereich: Franz Müntefering mit minus 0,3 (Juni I: minus 0,4) vor
Roland Koch mit ebenfalls minus 0,3 (Juni I: minus 0,3) und Guido
Westerwelle mit minus 0,7 (Juni I: minus 0,7) sowie Hans Eichel mit
minus 0,8 (Juni I: minus 0,9).
In der Kanzlerfrage gibt es jetzt einen Gleichstand: 44 Prozent
hätten lieber Gerhard Schröder und ebenfalls 44 Prozent Angela
Merkel als Bundeskanzler bzw. Bundeskanzlerin (weiß nicht: 12
Prozent). Vor zwei Wochen lag Merkel mit 48 Prozent noch klar vor
Schröder, den damals 41 Prozent bevorzugten (weiß nicht: 11
Prozent).
Nach dem Scheitern des EU-Gipfels und der Ablehnung der europäischen
Verfassung in Frankreich und den Niederlanden sehen 73 Prozent der
Befragten die Europäische Union in einer länger anhaltenden Krise,
nur 22 Prozent glauben, dass diese in nächster Zeit beigelegt werden
kann (weiß nicht: 5 Prozent). Dabei wird die zukünftige Ausrichtung
der europäischen Union zwiespältig beurteilt. Eine knappe Mehrheit
(51 Prozent) wünscht sich eine Beschränkung auf die wirtschaftliche
Zusammenarbeit, 43 Prozent setzen auf eine politische Einigung, 6
Prozent äußern sich nicht.
Bundespräsident Horst Köhler ist seit knapp einem Jahr im Amt, und
mit 76 Prozent bescheinigt ihm eine klare Mehrheit, dass er seine
Arbeit gut mache (schlecht: 11 Prozent, weiß nicht: 13 Prozent).
Auch dass Horst Köhler sich häufiger als frühere Bundespräsidenten
zu aktuellen politischen Themen äußert, stößt mit 83 Prozent auf
große Zustimmung, 12 Prozent finden das nicht gut und 6 Prozent
geben hier kein Urteil ab.
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 21. bis 23. Juni 2005 bei 1175 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch geführt. Die Befragung ist
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz
Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7
Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte. Das nächste
Politbarometer gibt es am Freitag, 8. Juli 2005, nach dem "heute-
journal".
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 -
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

Rückfragen bitte an:

Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120

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