"Vertraut uns!": "Das Philosophische Quartett" im ZDF diskutiert über Politik ohne Macht
Mainz (ots)
In der ersten Sendung nach der Sommerpause beschäftigt sich das "Philosophische Quartett" am Sonntag, 9. Oktober 2005, 0.20 Uhr, im ZDF mit dem aktuellen Thema der Macht und Ohnmacht unserer Politiker. Zu Gast bei den Moderatoren und Philosophen Peter Sloterdijk und Rüdiger Safranski sind die Politikwissenschaftlerin und Rektorin der Universität Viadrina (Frankfurt/Oder) Gesine Schwan und der Berliner Kommunikationstheoretiker Norbert Bolz.
Gibt eine Wahlbevölkerung ihrer Regierung zu verstehen, dass sie den Machtwechsel wünscht, antwortet diese in der Regel mit dem Appell: Gebt uns noch einmal euer Vertrauen!
In einer solchen Situation erkennt man: Vertrauen entspricht in der politischen Sphäre dem, was in der ökonomischen Welt der Bankkredit ist. Kredit wird entzogen, wenn ein Unternehmer nicht solide, das heißt erfolgreich wirtschaftet. Vertrauen wird entzogen, wenn eine Regierung den Eindruck erweckt, die globalen Probleme nicht zu lösen. Das besondere Merkmal der Gegenwart scheint zu sein, dass auch die jeweilige Opposition in diesen Entzug einbezogen wird.
Über das Phänomen des Vertrauens- und Machtverlustes im politischen und gesellschaftlichen Leben diskutiert "das Philosophische Quartett" über den tagespolitischen Kontext hinaus. Könnte es nicht sein, fragen sich Peter Sloterdijk und Rüdiger Safranski, dass die Defizite der Politik die Summe der Defizite aller einzelnen Bürger darstellt? Und könnte es sein, dass die Politikverdrossenheit ein Reflex auf die Einschränkung der politischen Handlungsfähigkeit angesichts der globalen Prozesse darstellt? Es geht im "Philosophischen Quartett" also sowohl um Politikverdrossenheit als auch um die Ohnmacht der Politik.
Das ZDF präsentiert das nächste "Philosophische Quartett" am Sonntag, 13. November 2005, 0.25 Uhr, zum Thema über "Freiheit oder Kapitalismus - Die Schatten der Globalisierung".
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