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Donnerstag, 13. Oktober 2005, 21.15 Uhr
auslandsjournal
Donnerstag 13. Oktober 2005, 22.15 Uhr
Berlin Mitte

Mainz (ots)

Donnerstag, 13. Oktober 2005, 21.15 Uhr
auslandsjournal
mit Dietmar Ossenberg
Thema u.a.: Schatz im Sand – Die Ölquelle der Zukunft
In Alberta, im Westen Kanadas, sprudelt das Ölgeschäft. Denn dort
liegen 1,6 Billionen Barrel Ölsand, eine Kapazität, die nur noch von
den Ölreserven Saudi-Arabiens übertroffen wird. Schon die
Ureinwohner von Alberta nutzten den Teer, um ihre Kanus abzudichten.
Doch bisher war es zu teuer, diesen Schatz zu heben. Erst jetzt
lohnt es sich, dank der hohen Rohölpreise.
Das braun-schwarze Gemisch stellt zwei Drittel der weltweiten
Ölvorkommen dar. Der dunkle feste Lehm aus Ton, Sand, Wasser und
Bitumen ist vor allem in Venezuela und in der kanadischen Provinz
Alberta zu finden. Dank neuer Fördertechnologien und hoher
Weltmarktpreise wird es zunehmend wirtschaftlich interessanter,
Ölsand zu fördern und aufwändig zu verarbeiten. "Die Kosten für die
Ausbeutung sind dramatisch gefallen", so die kanadische
Energiebehörde. Verständlich, dass die Ölsandproduktion in der
Region bis 2015 auf 2,6 Millionen Fass am Tag steigen soll.
Albertas Hauptstadt Calgary ist zu einer Art Dallas des Nordens
geworden. Mehr als 30.000 Arbeitsplätze wurden bisher geschaffen,
über 100.000 mehr sollen folgen. Fast 60 Milliarden Euro haben
kanadische und ausländische Ölkonzerne bisher investiert. Es ist
eine der größten Investitions-Ansiedlungen auf dem Globus. Dank der
Ölmultis ist Alberta praktisch schuldenfrei, der Haushalt wies 2004
einen Überschuss von 2,7 Milliarden Euro aus. Geld, mit dem jetzt
das Erziehungs- und Gesundheitswesen verbessert wird. Dank der
Boomregion Alberta verzeichnet die kanadische Wirtschaft im ersten
Quartal dieses Jahres das zweithöchste Wachstum aller G 7-Staaten.
ZDF-Korrespondent Uwe Kröger war in Alberta und berichtet über das
Geschäft mit dem schwarzen Sand.
Weitere Themen:
Rettung in der Not – Mit deutschen Helfern unterwegs in Pakistan
Mut der Verzweiflung – Die Massenflucht aus Afrika
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die ZDF-
Redaktion "auslandsjournal", Robert Bachem, Tel.: 06131/ 70-2985 und
Katharina Wilms Tel.: 06131/ 70-2838
Donnerstag 13. Oktober 2005, 22.15 Uhr
Berlin Mitte
mit Maybrit Illner
Thema: "Erst die Posten, dann das Land – Feilschen bis zur
Selbstblockade?"
Gäste u.a.: Kurt Beck (SPD), Ministerpräsident Rheinland-Pfalz
Günther Oettinger (CDU), Ministerpräsident Baden-Württemberg
Michael Glos (CSU), Vorsitzender der CSU-Landesgruppe
Die Nachricht der Woche: Ja - es wird Koalitionsverhandlungen
zwischen Rot und Schwarz geben. Aber dann folgte die Ernüchterung:
Nach der Ressortverteilung für die große Koalition gab es bei Union
und SPD vor allem Enttäuschung. In allen Parteien beklagen
Abgeordnete, sie seien die Verlierer der Vereinbarung, weil sie
weniger attraktive Ministerämter bekommen sollen. Viele in der Union
ärgert, dass die großen Sozialressorts an die SPD gehen.
Sozialdemokraten wiederum hätten lieber die Zukunftsministerien
behalten. Zum Zündstoff könnten auch die Bemerkungen des CSU-
Vorsitzenden Stoiber und des SPD-Vorsitzenden Müntefering werden,
die Richtlinienkompetenz eines Bundeskanzlers in einer großen
Koalition sei eingeschränkt. Das von Frau Merkel, Stoiber,
Müntefering und Schröder verabredete Papier mit dem
Titel "Grundlagen für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen von
CDU/CSU und SPD" enthält Absprachen, wie in Streitfällen zwischen den
Partnern vorgegangen werden soll. Ab nächste Woche Montag soll dann
nicht mehr sondiert, sondern ernsthaft verhandelt werden.
Bundeskanzler Schröder wird sich daran beteiligen, auch wenn er nicht
Teil der künftigen Regierung sein möchte.
Geht es bei dem Machtpoker doch mehr um Posten als ums Land? Wird
diese Koalition stabil und in sich stimmig sein? Ist Angela Merkel
in der Lage, die Veränderungen durchzusetzen, die für eine Reform
der deutschen Wirtschaft dringend erforderlich sind? Mit den
Ministerien für Arbeit und Finanzen im Rücken könnte die SPD alle
vom bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber, der das Ressort
Wirtschaft führen wird, vorgeschlagenen Reformen erfolgreich
sabotieren. Wie viel Handlungsspielraum hat die Kanzlerin? Was wird
die SPD ohne Schröder machen? Wer wird mit vielen blauen Augen aus
den Verhandlungen hervorgehen? Diese und andere Fragen diskutiert
Maybrit Illner mit ihren Gästen.

Rückfragen bitte an:

Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120

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