Alle Storys
Folgen
Keine Story von ZDF mehr verpassen.

ZDF

ZDF-Politbarometer November I 2005
Deutliche Stimmungseinbußen für die SPD
Edmund Stoiber stürzt ab

Mainz (ots)

Nach den personellen Turbulenzen bei der SPD
verschlechtert sich die politische Stimmung für die Sozialdemokraten
deutlich: Sie kommt jetzt nur noch auf 31 Prozent (minus 5). Die
CDU/CSU erreicht nur noch 38 Prozent (minus 2), die FDP verbessert
sich ein weiteres Mal leicht und kommt auf 9 Prozent (plus 1), die
Linkspartei.PDS auf 9 Prozent (plus 2) und die Grünen auf 10 Prozent
(plus 2).
Wenn schon am nächsten Sonntag wieder Bundestagswahl wäre, würden
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien eine
größere Rolle spielen. Dies berücksichtigt die Politbarometer-
Projektion: Die CDU/CSU käme danach auf 36 Prozent (minus 1), die SPD
auf 33 Prozent (minus 2), die FDP auf 9 Prozent (unverändert), die
Linkspartei.PDS auf 9 Prozent (plus 1) und die Grünen auf 9 Prozent
(plus 1).
Die sonstigen Parteien zusammen erhielten 4 Prozent (plus 1). Die
Auseinandersetzungen in der SPD und der CSU haben deutliche Spuren
hinterlassen: Inzwischen meinen 66 Prozent (Okt: 56 Prozent), dass
die SPD eher zerstritten ist, und nur 27 Prozent halten sie für
eher einig (Okt: 38 Prozent). Auch in der CSU wird jetzt ein
gewachsener Dissens wahrgenommen: Hier vermuten 54 Prozent eine
überwiegende Zerstrittenheit (Okt: 42 Prozent) und nur noch 34
Prozent (Okt: 45 Prozent) gehen von einer weitgehenden Einigkeit aus.
Bei der CDU hingegen wird jetzt wieder eine größere Geschlossenheit
festgestellt: Die CDU halten 55 Prozent für zerstritten (Okt: 62
Prozent) und 38 Prozent (Okt: 33 Prozent) für einig (Rest zu 100
Prozent jeweils "weiß nicht").
Nur noch 25 Prozent sagen, dass die CSU in wichtigen Fragen hinter
ihrem Vorsitzenden Edmund Stoiber steht und 66 Prozent sehen das
nicht so. (weiß nicht: 9 Prozent). Vor gut einem halben Jahr, im
April 2005, sah es genau umgekehrt aus: Damals waren 71 Prozent der
Meinung, dass die CSU voll hinter Edmund Stoiber steht und nur 18
Prozent waren gegenteiliger Meinung (weiß nicht: 11 Prozent).
Nachdem jetzt Stoiber doch nicht Wirtschaftsminister einer großen
Koalition werden will, was 62 Prozent gut finden (nicht gut: 34
Prozent), glauben 50 Prozent, dass es für eine künftige
Bundeskanzlerin Angela Merkel in der großen Koalition leichter und
23 Prozent, dass es schwerer werden wird (kein Unterschied: 24
Prozent).
Franz Münteferings Verzicht auf den Parteivorsitz der SPD nach den
Querelen im Parteivorstand halten nur 41 Prozent für richtig und 50
Prozent für nicht richtig (weiß nicht: 9 Prozent). Seinen
designierten Nachfolger Matthias Platzeck halten 15 Prozent für
einen besseren Parteivorsitzenden als Müntefering, 8 Prozent für
einen schlechteren, 24 Prozent sehen keinen Unterschied und 53
Prozent trauen sich kein Urteil zu. Allerdings erwarten 50 Prozent,
dass es Platzeck gelingen wird, den Zusammenhalt in der SPD wieder
zu stärken, 29 Prozent erwarten das nicht und 21 Prozent haben dazu
keine Meinung. Mit 61 Prozent sind hierbei die Hoffnungen auf
Platzeck bei den SPD-Anhängern besonders hoch (wird er nicht
schaffen: 24 Prozent; weiß nicht: 16 Prozent).
Eine Mehrwertsteuererhöhung wird weiter deutlich abgelehnt (63
Prozent). Lediglich 36 Prozent sprechen sich dafür aus. Nur bei den
Anhängern der CDU/CSU findet sich eine mehrheitliche Unterstützung
(58 Prozent dafür; 41 Prozent dagegen). Große Einigkeit hingegen
herrscht bei allen Parteianhängergruppen, wenn es um eine Erhöhung
der Steuern auf sehr hohe Einkommen geht. Dafür sind insgesamt 81
Prozent und nur 18 Prozent sind dagegen.
Von einer großen Koalition aus CDU/CSU und SPD erwarten 49 Prozent,
dass diese einen wichtigen Beitrag zur Lösung der Probleme in
Deutschland leistet, und genauso viele erwarten dies nicht.
Allerdings sind hier die Anhänger der CDU/CSU (60 Prozent) und
die der SPD (57 Prozent) etwas optimistischer als die der anderen
Parteien.
Bei der Beurteilung der zehn wichtigsten Politiker und
Politikerinnen liegt Christian Wulff weiterhin auf Platz eins mit
einem unveränderten Durchschnittswert von 1,8 auf der Skala von minus
fünf bis plus fünf. Danach Friedrich Merz mit nur noch 1,4 (Okt III:
1,6). Einen Platz vorgerückt ist Angela Merkel mit jetzt 1,2 (Okt.
III: 1,0) unmittelbar vor Franz Müntefering mit ebenfalls 1,2 (Okt.
III: 0,9). Danach zwei Plätze zurückgefallen Joschka Fischer mit
jetzt nur noch 1,1 (Okt. III: 1,3) vor Gerhard Schröder mit 0,8 (Okt.
III: 0,7). Leichte Verbesserungen auch für Roland Koch mit 0,3 (Okt.
III: 0,2) vor Guido Westerwelle mit unveränderten 0,1. Danach mit
deutlichem Abstand Gregor Gysi mit minus 0,9 (Okt III: minus 1,0).
Ein weiteres Mal deutlich eingebrochen ist Edmund Stoiber, der jetzt
nur noch auf minus 1,4 kommt (Okt. III: minus 0,8). Auch bei den
CDU/CSU-Anhängern erreicht Stoiber mit 0,1 einen sehr schlechten
Wert.
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews
wurden in der Zeit vom 8. bis 10. November 2005 bei 1230 zufällig
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch geführt. Die Befragung ist
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz
Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7
Prozentpunkte, bei dem kleineren 1,4 Prozentpunkte. Das nächste
Politbarometer gibt es am Freitag, 25. November 2005 nach dem
"heute-journal".
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 –
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

Rückfragen bitte an:

Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120

Original-Content von: ZDF, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: ZDF
Weitere Storys: ZDF
  • 11.11.2005 – 09:11

    ZDF-Programmänderung ab Woche 48/05

    Mainz (ots) - Woche 48/05 Mo., 28.11. 5.30 * Morgenmagazin Bitte Ergänzung beachten: mit Anne Gesthuysen und Sven Lorig (Dies bitte auch am Di., 29.11. und Mi., 30.11.2005 beachten.) Do., 1.12. 5.30 * Morgenmagazin Bitte Ergänzung beachten: mit Anne Gesthuysen und Jochen Hütte (Dies bitte auch am Fr., 2.12.2005 beachten.) Woche 49/05 So., ...