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Landwirtschaftsminister Seehofer im "ZDF-Mittagsmagazin": Vorgänge auf Rügen nur schwer zu erklären Baden-Württembergs Agrarminister Peter Hauck: "Wir sind gut gerüstet"

Mainz (ots)

Mit Unverständnis hat Bundeslandwirtschaftsminister
Seehofer auf die fehlenden Aufräum- und Absperrmaßnahmen nach dem
Fund der toten Schwäne auf Rügen reagiert. "Das sind Vorgänge, die
mir auch nur schwer erklärlich sind", sagte der
Landwirtschaftsminister im "ZDF- Mittagsmagazin" am 17. Februar 2006.
"Dabei haben wir jede Hilfe angeboten, auch die der Bundeswehr." Er
selbst werde morgen nach Rügen reisen und hoffe, dass die
Landesregierung in Mecklenburg- Vorpommern die Dinge löse. "So kann
das nicht weiter gehen. Das ist ein potenzielles Infektionsrisiko.
Und es läuft auch die Gefahr auf, dass es dort zu
Handelsbeschränkungen kommt, wenn die Dinge nicht in den Griff
gebracht werden." Er habe zwar Verständnis für die schwierige
Situation. "Aber das Mindeste, was ordnungsrechtlich oder
polizeirechtlich jederzeit möglich gewesen wäre, ist, das Gebiet so
abzusperren, dass es nicht zugängig ist und von daher keine Risiken
für besondere Infektionen bestehen."
Mit Mecklenburg-Vorpommern sowie mit den anderen Bundesländern habe
er in einer Schaltkonferenz die Notfallmaßnahmen besprochen. "Wir
hatten den Eindruck, dass Mecklenburg-Vorpommern jetzt fest
entschlossen ist, diese Dinge zu bewältigen", betonte der Minister.
Allerdings wies er darauf hin, dass der schönste Notfallplan nichts
helfe, wenn die örtlich zuständigen Behörden ihn nicht richtig
anwendeten und sich nicht richtig darauf vorbereiteten. "Wir haben
heute alle 16 Bundesländer noch mal dringlich gebeten, gemeinsam mit
ihren Kreisen und Städten sich auf solche Situationen vorzubereiten.
Das heißt, abzufragen: 'Habt ihr die notwendigen
Schutzanzüge?', 'Habt ihr die Identifizierung der Geflügelhalter,
der Betriebe?' " Damit man "im Falle des Falles nicht erst bei Adam
und Eva beginnen" müsse. Mit den bisherigen Vorbereitungen der
meisten Länder zeigte sich Seehofer "recht zufrieden".
Das wichtigste der nächsten Stunden, so Seehofer, sei die Nutztiere
klinisch zu testen, um festzustellen, ob sie infiziert seien. Je
früher man das erfahre, desto wirksamer sei die
Tierseuchenbekämpfung. "Um dieses Infektionsrisiko auszuschließen
oder zu minimieren ist es erforderlich, dass man jetzt in den
Fundorten die Ausscheidungen der Tiere beseitigt, dass man dort nicht
die Menschen hinlässt, die anschließend Geflügelställe aufsuchen."
Denn dies sei ein "riesiges Übertragungsrisiko". Seehofer warnte:
"Wenn diese Tierseuche mal im Nutztierbestand landet, dann wird es
sehr schwierig, und dann erhöht sich das Risiko auch für die Menschen
drastisch."
Der baden-württembergische Agrarminister Hauck betonte: "Wir sind
gut gerüstet." Für den Fall einer Mutation des Vogelgrippe-Virus,
die eine Pandemie auslösen könnte, hat auch Baden-Württemberg eine
Reserve an antiviralen Mitteln angelegt. Für etwa 7,5 Prozent der
baden-württembergischen Bevölkerung seien Medikamente vorrätig,
sagte Hauk. Diese würden im Pandemie-Fall vor allem an jene
ausgegeben, die mit den ersten Verdachtsfälle von H5N1 in Berührung
kommen könnten. Wichtig sei, dass es sich beim Ausbruch einer
Pandemie um ein neues Virus handele, für das erst ein neuer
Impfstoff entwickelt werden müsse. Hauck sagte, nach Meinung der
Experten werde das mindestens drei bis vier Monate dauern.

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