ZDF-Programmhinweis
Montag, 3. Mai 2006, 14.15 Uhr
Wunderbare Welt
Korallenriffe Garten der Ozeane
Film von Mark Ferns
Mainz (ots)
Montag, 3. Mai 2006, 14.15 Uhr
Wunderbare Welt Korallenriffe Garten der Ozeane Film von Mark Ferns
Tropische Fische, urige Schildkröten, bunte Krebse nirgendwo ist die Unterwasserwelt vielfältiger als im indonesischen Archipel. Zwischen tausenden von Inseln und Atollen ist die höchste Konzentration von Korallenriffen der Welt zu finden. Doch wie funktioniert das komplexe System - handelt es sich um einen geheimnisvollen "Überorganismus"?
Am Äquator ist die Sonne besonders kräftig. Ihre wärmenden Strahlen heizen die Wasseroberfläche auf und sind der Motor für zahlreiche Meeresströmungen. Sie bringen nahrungsreiches Wasser und durchströmen das Labyrinth der Inseln und Inselchen. Hier, in den flachen, lichtdurchfluteten Buchten, gedeihen Korallen, die ihrerseits von mehr als 2.000 Fischarten und vielen anderen Meerestieren besiedelt werden.
Die Konkurrenz zwischen den Lebewesen hat erstaunliche Anpassungen hervorgebracht. So gibt es Fische, die während des Wachstums Form und Farbe ändern, andere können sogar bei Bedarf ihr Geschlecht wechseln. Winzige Seepferdchen ahmen täuschend echt die Zweige von Fächerkorallen nach. Natürlich patrouillieren Haie das Riff. Wenn die Korallen sich vermehren, treiben Millionen winziger Eier im Meer. Eine solche Gelegenheit lassen sich die großen Planktonfresser wie Mantarochen nicht entgehen.
Korallenriffe bestehen aus winzigen Tieren, den Korallenpolypen, die Kolonien bilden. Steinkorallen besitzen die Fähigkeit, Kalk abzusondern, den sie dem Meerwasser entnehmen. Diese Ausscheidungen bilden das Riff, das im Laufe der Zeit gewaltige Ausmaße annehmen kann. Die enorme Produktivität hat ihren Grund, denn die Korallenpolypen leben in Symbiose mit Algen. Sie geben Zucker ab, der das Wachstum der Korallen beschleunigt.
Die komplexen Zusammenhänge dieser Lebensgemeinschaft erstaunen Wissenschaftler immer wieder. Jetzt wirft die Fortpflanzung der Korallen neue, grundsätzliche Fragen auf: Wie lässt sich eine Tierart definieren, wo verlaufen die Grenzen des Artbegriffs? Es wird noch eine Weile dauern, bis Forscher den Gärten der Ozeane all ihre Geheimnisse entlockt haben.
Freitag, 5. Mai 2006, 14.15 Uhr
Wunderbare Welt Der Herr der Sümpfe Film von Anthony Martin
Jean, der Herr der Sümpfe, ist ein naturverbundener Mensch. Er wohnt in einem kleinen Haus an einem Fluss in der französischen Region Les Landes und lebt von dem, was seine Umwelt ihm bietet: Fische, Aale und gelegentlich eine Wildente. Doch ein kühner Plan des Bürgermeisters beendet die Idylle. Um Wildvögel anzulocken, werden in Seen und Flüssen Amerikanische Flusskrebse angesiedelt. Und dadurch gerät das ökologische Gleichgewicht gehörig durcheinander.
Im Südwesten Frankreichs, nahe der Atlantikküste liegt Les Landes. Die Region ist bekannt für seine Küstenregion mit wunderschönen Sandstränden. Weniger populär ist das Hinterland. Hier befinden sich zwar die größten Pinien- und Kiefernwälder Frankreichs, doch touristisch ist es nahezu unerschlossen. Deswegen beschließt der Bürgermeister eines kleinen Dorfes Amerikanische Flusskrebse anzusiedeln. Sie sollen Wildvögel anziehen und die Gegend zu einem einzigartigen Tierparadies machen. Der Auftrag wird von Lolo dem Dorfpolizisten ausgeführt. An verschiedenen Stellen setzte er die etwa 10 Zentimeter langen "Amerikaner" aus. Nach ein paar Monaten haben sich die Krustentiere rapide vermehrt. Neben Marder und Dachs, die neugierig die Zugezogenen beschnuppernd unterziehen, gehört Jean zu den Ersten, die die Invasion bemerken. In seiner Aal-Falle findet er fast ausschließlich Flusskrebse! Und was das schlimmste ist: die kleinen Tiere sind noch nicht mal essbar. Jean ist sich sicher: das ökologische Gleichgewicht ist aus dem Ruder geraten. Doch der Plan des Bürgermeisters geht auf. Gegen Herbst treffen die ersten Zugvögel ein. Tag für Tag kommen neue Arten. Viele richten sich häuslich ein und bauen ihre Nester in den Baumkronen. Im Dorf wird ein großes Fest gefeiert. Denn nach der Einrichtung eines Wildreservates für Vögel rechnen die Bewohner mit der Ankunft zahlungskräftiger Naturliebhaber. Vielleicht ist es die reichhaltige Nahrung, die Störche, Reiher und Wildenten davon abhält in den Süden zu ziehen. Eines ist jedoch sicher: nicht alle werden den rauen Winter an der Atlantikküste überstehen..
Im Rahmen der spielfilmartig inszenierten und humoristisch pointierten Geschichte beleuchtet der Film, was passiert, wenn der Mensch unbedacht in das Gleichgewicht der Natur eingreift. Daneben zeigt die Dokumentation die unberührte Natur von Les Landes und porträtiert einen Menschen, der wie unsere Vorfahren von und mit wilden Tieren lebt.
Samstag, 6. Mai 2006, 14.40 Uhr
Nesthocker Familie zu verschenken Teil 1
Mehr als zwanzig Jahre war Marianne Brandt fast ausschließlich Hausfrau, Ehefrau und Mutter. Aber jetzt hat Marianne die Nase voll. Frisch geschieden will sie ihre Chance nutzen, als Mutter kündigen und fortan auf eigenen Beinen stehen - selbst wenn sie dafür Putzen gehen müsste. Doch der Schritt in das eigene neue Leben ist leichter gesagt als getan. Denn schließlich sind da noch ihre Kinder Nina und Oliver, die, obwohl erwachsen, immer noch an Mamas Rockzipfel hängen und das familiäre Nest nicht so einfach räumen wollen. Wo sonst bekommt man schließlich kostenlos sämtliche Dienstleistungen so bequem wie bei Mama zu Hause?
31 Folgen werden wiederholt.
Donnerstag, 11. Mai 2006, 14.15 Uhr
Wunderbare Welt Indiens geheimnisvolle Regenwälder Film von Mike Birkhead
Die Vegetation Indiens wird entscheidend geprägt vom Monsun und jahreszeitlich wechselnden Winden. Während der Wintermonate strömt kalter Wind vom Himalaja über das Land. In den Sommermonaten bringen warme und feuchte Luftmassen vom Indischen Ozean reichhaltige Niederschläge, die an den großen Gebirgszügen niedergehen. So gedeihen in Assam im Nordosten, in den Westghats im Südwesten und auf Sri Lanka immergrüne, feucht-tropische Regenwälder. Sie sind die Heimat einer artenreichen Tierwelt.
Elefanten teilen sich diesen Lebensraum mit Leoparden, Tigern und Königskobras. Hoch in den Baumwipfeln turnen Weißbrauengibbons und seltene Bartaffen. Flugdrachen gleiten von Baum zu Baum. Chamäleons machen mit ihrer klebrigen Zunge Jagd auf bizarre Insekten, und farbenprächtige Schmetterlinge flattern zwischen üppig wuchernder Dschungelvegetation. Ein Lebensquell der nebligen Regenwälder sind Feigenbäume. Ihre Früchte sind Nahrung für Nilgiri-Languren, Hutaffen, Riesenhörnchen, Sittiche und exotische Hornvögel. Am Waldboden suchen Hirsche und Wildschweine nach Fallobst. Hindus und Buddhisten gelten die Feigenbäume als heilig, deshalb stehen sie unter besonderem Schutz. So erreichen manche gigantische Ausmaße.
Einer der größten wirkt mit seinen langen, verschlungenen Wurzeln, die sich über Jahrhunderte um die Stämme großer Bäume gewunden und die langsam verrottenden Stämme überwuchert haben, wie eine Freiluftkathedrale der Natur. Tausende Inder pilgern jedes Jahr hierher und bringen ihren Göttern Opfergaben dar. Manche Gläubige feiern sogar ihre Hochzeit unter dem Blätter- und Wurzeldach des bizarren Baumwunders.
In atemberaubenden Bildern porträtiert der Film die nebligen Regenwälder des indischen Subkontinents. Dabei erläutert er leicht verständlich das Wetterphänomen Monsun, das als Grundlage des großen Artenreichtums des Dschungels gilt.
Freitag, 12. Mai 2006, 14.15 Uhr
Wunderbare Welt Mit Volldampf voraus Auf Schienen durch Asien Film von Craig McCourry und John Brett Ballon
In Deutschland sind zwar noch über 130 betriebsbereite Dampflokomotiven erhalten, sie kommen aber nicht mehr zum Einsatz. Einen fahrplanmäßigen Betrieb mit den qualmenden Kolossen gibt es nur noch auf einigen Schmalspurbahnen. In China, Indien und Thailand dagegen haben Dampflokomotiven bis heute einen festen Platz im Güter- und Personenverkehr.
Der chinesische Staat unternimmt große Anstrengungen, das Verkehrsnetz auszubauen. Die Metropolen sind bereits durch Hochgeschwindigkeitszüge miteinander verbunden. In weiten Teilen des Landes aber hat die Dampflok auch in Zukunft noch nicht ausgedient. Die preisgünstige Kohle und die einfache Instandhaltung der Maschinen machen den Veteran der Schienen auf vielen Strecken unentbehrlich. Der Jingpeng-Pass gilt als beliebtes Ziel für Eisenbahnfans. Die Ji-Tong-Linie in der Inneren Mongolei wurde erst in den Neunzigerjahren gebaut. Die Lokomotive bläst ihren Dampf auf dem Weg über zahlreiche Brücken und Viadukte heute nur noch für zahlende Touristen in die atemberaubende Kulisse. Für den Güterverkehr überwinden leistungsfähigere Dieselloks die extremen Steigungen. Auch im Norden Indiens, entlang der alten Seidenstraße, verbreiten Dampfloks einen Hauch von Nostalgie. Ein Luxuszug bringt Urlauber zu den sehenswertesten Städten in Rajasthan. Die indische Eisenbahn wurde 1845 gegründet. Das Hauptverkehrsmittel von mehr als einer Milliarde Indern bewegt sich heute auf einem 107969 Kilometer langen Gleisnetz. Täglich verkehren mehr als 8000 Züge. Zusammen legen sie eine Strecke zurück, die der dreieinhalbfachen Entfernung zwischen Erde und Mond entspricht. Bereits im 19. Jahrhundert waren die Waggons mit bequemen Betten, Bad und Toiletteausgestattet. Kellner sorgten für Mahlzeiten und Erfrischungen. Heute spielt die Eisenbahn vor allem eine wesentliche Rolle für die Mobilität in der Bevölkerung. Für umgerechnet etwa 17 Euro kann sich der Reisende in Jammu, im äußersten Norden Indiens, in den Zug setzen und 3751 Kilometer durch zwölf Bundesstaaten bequem mit Schlafwagenplatz nach Kanniyakumari, an die Südspitze des Subkontinents, fahren. Der Dokumentarfilm begibt sich auf eine nostalgische Reise mit den letzten Dampflokomotiven Asiens.
Samstag, 13. Mai 2006, 14.40 Uhr
Nesthocker Familie zu verschenken Teil 2
Schwiegermutter Lotte fühlt sich zu jung fürs Altersheim und setzt alles daran, sich bei Marianne einzunisten. Beharrlich versucht sie, ihren Sohn Theo, Mariannes Ex-Mann, erneut im wohnlichen Nest unterzubringen, obwohl der sich gerade - Männer Ende 40! - in eine fesche Blondine verliebt hat. Richtig turbulent wird es, als Marianne sich in ihren neuen Chef, den Anwalt Jan König verliebt, in dem alle sofort einen Konkurrenten sehen: Eine Mutter hat schließlich in erster Linie für die Familie da zu sein! Und haben Mütter überhaupt das Recht, nach über zwanzig Jahren noch ein eigenes Leben einzufordern oder, noch schlimmer, sich zu verlieben? Ein langer Weg mit Hindernissen liegt vor Marianne, wenn sie ihren lang ersehnten Traum vom eigenen Leben wahr machen will. Immer wieder fällt sie, ohne es zu wollen, zurück in ihre alte Mutterrolle - die ja so schlecht nicht war, - und steht sich der eigentlich ersehnten Freiheit damit selbst im Weg. Dennoch hat sie sich, darin unterstützt von ihrer besten Freundin Inge Hertel, die mit "Familie" nichts am Hut hat, fest vorgenommen: Ihre Nesthocker müssen raus und endlich lernen, ohne Marianne klarzukommen. Und dieses Ziel verliert sie, auch wenn es manchmal so scheinen mag, nie aus den Augen.
Montag, 15. Mai 2006, 14.15 Uhr
Wunderbare Welt Gottkönige im Regenwald Die Entdeckung der Maya Film von Christine Weber und Patrick Prentice
Über ein halbes Jahrtausend herrschen ihre Könige über die Dschungelgebiete Mittelamerikas. Die Regenten demonstrieren Einfluss und Wohlstand durch die Größe ihrer Pyramiden. Die Zeugnisse der einstigen Hochkultur weisen sie als geniale Baumeister und große Künstler aus. In den geheimnisvollen Ruinen spiegeln sich ihre Kenntnisse von Mathematik und Astronomie wider. Die bis heute erhaltenen Sakralbauten dienten vornehmlich als Kultstätten. Atemberaubende Funde und moderne Untersuchungsmethoden bringen Licht in das Dunkel eines bruchstückhaften Wissens über eine Hochkultur und ihre Traditionen, die bis heute überlebt haben.
Tayasal, der letzte unabhängige Maya-Staat, wurde 1697 von den Spaniern erobert. Im 7. Jahrhundert lebten in etwa 60 kleinen Königreichen vermutlich über sechs Millionen Maya. Sie bauten riesige Städte und verbanden sie mit einem weitläufigen Straßennetz. Tikal, einer der ältesten Maya-Siedlungen, erstreckte sich über eine Fläche von über 570 Quadratkilometer. Mehr als 3000 Gebäude haben Archäologen dort bisher entdeckt, etwa 50000 bis 90000 Menschen lebten in der Stadt. Ein ausgedehntes System von Leitungen versorgte die Metropole mit Wasser. Doch bereits im 9. Jahrhundert brach das politische System der mächtigen Königreiche zusammen. Warum die Maya ihre Siedlungen verließen, darüber können Wissenschaftler nur spekulieren. Einige vermuten als Ursache eine Dürrekatastrophe, andere betrachten die Überbevölkerung als Grund für das plötzliche Verschwinden der blühenden Zivilisation. Die Maya besaßen eine hoch entwickelte Schrift und meißelten ihre Geschichte auf Stelen. Die Steinreliefs liefern den Forschern bedeutende Informationen über die versunkene Hochkultur. In Copan stoßen Archäologen auf schriftliche Aufzeichnungen, die ihre Vermutung stützen: Eskalierende Gewalt und Krieg entvölkerte die Städte und löschte das Volk schließlich aus.
Der Dokumentarfilm begleitet Archäologen durch den Urwald von Mittelamerika zu den bedeutenden Maya-Stätten und beleuchtet in eindrucksvollen Spielszenen und Animationen den neuen Stand der Forschung.
Dienstag, 16. Mai 2006, 14.15 Uhr
Wunderbare Welt Die Anden Gebirge aus Feuer und Eis Film von Alison Ballance
Die Anden Südamerikas ragen knapp 7.000 Meter in den Himmel - sie schneiden sogar den Äquator. Hier ist jeden Tag Sommer, und jede Nacht Winter. Extreme Verhältnisse, mit denen nur wenige Pflanzen und Tiere zurechtkommen.
Die Anden sind das höchste Gebirge Südamerikas und die längste Bergkette der Welt. Zwischen den beeindruckenden Vulkanen erstreckt sich ein ausgedehntes Hochland. Es ist dem Himmel so nah, dass einem die dünne Luft den Atem raubt. Obwohl unter der Oberfläche vulkanische Hitze brodelt, erstarrt die Bergwelt jede Nacht im Eis. Hier oben sind die Temperaturunterschiede innerhalb eines Tages höher als bei uns innerhalb eines Jahres.
Die Hochplateaus sind das Reich der Vikunjas. Die kleinen Kamele brauchen ein gut isolierendes Fell - ihre Wolle ist die feinste und wertvollste der Welt. Außerdem verfügen sie über ein großes, leistungsfähiges Herz, und feinverzweigte Blutgefäße garantieren die Sauerstoffversorgung in der dünnen Höhenluft. Über der grandiosen Bergkulisse gleitet schwerelos der Kondor. Er profitiert von denjenigen, die den rauen Bedingungen zum Opfer fallen.
An den Hängen der schneebedeckten Vulkankegel gedeihen die unterschiedlichsten Pflanzen. Riesige Bromelien locken Kolibris an. Die schillernden Vögel scheinen aus einer anderen Welt zu stammen. Tatsächlich sind sie aus dem tropischen Tiefland in die eisigen Höhen gewandert. Hier oben treffen sie auf Relikte früherer Kaltzeiten. Bergtapire sind lebende Fossilien. Seit 30 Millionen Jahren ist das äußere Erscheinungsbild der Tapire nahezu unverändert geblieben. Auch der Brillenbär ist ein Überlebender kälterer Epochen, der sich vor allem in der Bergwelt der Anden halten konnte. Wo die Anden den Äquator schneiden, ist das Gebirge aus Feuer und Eis ein kühles Refugium inmitten tropischer Hitze.
Mittwoch, 17. Mai 2006, 14.15 Uhr
Wunderbare Welt Unter ewigem Eis Film von Norbert Wu
Die Antarktis ist ein unwirtlicher Lebensraum. Kalte Winde pfeifen mit 300 Kilometern in der Stunde über endlose Eiswüsten. Temperaturen bis minus 60 Grad sind keine Seltenheit. Weddell- Robben, Kaiser- und Adelie-Pinguine gehören zu den wenigen Bewohnern der antarktischen Weiten. Doch unter dem ewigen Eis pulsiert das Leben. Der Unterwasserfilmer Norbert Wu zeigt die fremde Welt.
Die Antarktis ist ein Kontinent der Superlative. Er ist größer als die USA und Europa zusammen, trockener als die Sahara und birgt 70 Prozent der Süßwasserreserven unseres Planeten. Auf dieser weißen Welt leben nur wenige Tierarten. Aber darunter existiert ein nahezu unbekanntes Zauberreich. Zwischen bizarren Eisgebilden, die wie Stalaktiten in das Wasser ragen, gleiten Orkas, Seeleoparden, Nar- und Minkwale durch kühles Blau. Farbenprächtige Seesterne, Krebse, Spinnen, Anemonen und zahlloses anderes Kleingetier besiedeln den Meeresgrund. Die Artenvielfalt unter dem Packeis ist überwältigend. Bislang ist jedoch wenig bekannt über das Leben im größten Ökosystem unseres Planeten. Der Unterwasserfilmer Norbert Wu möchte das ändern. Mit einem Team amerikanischer Taucher macht er sich auf den Weg in die Antarktis. Mit drei Lagen Spezialunterwäsche und Trockentaucheranzügen ausgestattet erkunden sie das Reich unter dem ewigen Eis. Jeder Tauchgang in dem nur wenige Grad Celsius kalten Wasser dauert wenig mehr als eine halbe Stunde. Denn bei längerem Aufenthalt droht trotz Schutzkleidung tödliche Unterkühlung. Der Mensch ist einfach nicht für das Leben in der Antarktis geschaffen. Weder auf noch unter dem ewigen Eis.
Der Film begleitet den international bekannten Unterwasserfilmer auf seiner Expedition und porträtiert in einzigartigen Bildern die faszinierende Welt der Antarktis. Eine mitreißende Reise in einen fremden Kosmos.
Donnerstag, 18. Mai 2006, 14.15 Uhr
Wunderbare Welt Rosie und die Mulle Film von Herbert Oswald
Wurstförmiger Körper, kräftige Baggerzähne und nahezu haarlos - Nacktmullen gehören zu den merkwürdigsten Lebewesen unseres Planeten. Forscher verspotten sie als "Ausgeburt des Hässlichen", "Säbelzahnwürstchen" oder "Witzfiguren der Evolution". Zu Unrecht findet die deutsche Biologin Rosie Koch. Seit vielen Jahren erforscht sie Nacktmullen im Meru-Nationalpark in Kenia und hat dabei erstaunliche Erkenntnisse über die Lebensweise der bizarren Erdbewohner gewonnen.
Neben ihrem bizarren Äußeren verblüffen Nacktmullen durch ihr für Säugetiere - äußerst ungewöhnliches Verhalten. Unter dem strengen Regime einer übermächtigen Königin führen sie ein Leben im Untergrund, das in seiner Organisation eher an einen Insektenstaat als an Säugetiere erinnert. Fast jeder Mull ist ein Kind der Regentin. Und jeder hat seine Rolle: Haushälter, Arbeiter, Soldat. Die Mutter der Mullnation herrscht wie ein Tyrann über ihre Kolonie. Sie überwacht die Arbeiten im fußballfeldgroßen Tunnelreich und sorgt mit Stress und Attacken dafür, dass kein anderes Weibchen Kinder gebärt. Über 20 Jahre kann die Regentschaft dauern, und etwa tausend Junge bringt sie in dieser Zeit zur Welt. Das Wissen über Nacktmullen beruhte lange Zeit auf Zoo- und Laborbeobachtungen. Bislang glaubten Zoologen, die Tiere einer Kolonie würden ein Leben lang nur unter sich bleiben. In einer genetischen Falle gezwungen zur Inzucht. Die Biologin Rosie Koch ist dagegen überzeugt, dass die kleinen Nager ihre Bauten verlassen und Kontakt mit Nachbarkolonien suchen. Dafür beobachtet sie seit vielen Jahren Nacktmullen im Meru- Nationalpark in Kenia. Über 10000 Tiere hat die attraktive Deutsche inzwischen gefangen, vermessen, wissenschaftlich erfasst und wieder frei gelassen. Mittlerweile schreibt sie sogar ihre Doktorarbeit über die lichtscheuen Tunnelbauer.
Der Film von Herbert Ostwald kombiniert biologische Fakten über eine unbekannte Tiergruppe mit einer spannenden Forschergeschichte und mythologischen Aspekten. Im Mittelpunkt steht die 33-jährige Rosie Koch. Angetrieben von ihrer Faszination für Nacktmullen führt sie durch die Welt dieser ungewöhnlichen Tierart und ihrer genauso ungewöhnlichen Freunde.
Mainz, 10. April 2006 ZDF Pressestelle Bitte an Liste 1
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