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Avi Primor: "Wir wünschen uns die deutschen Truppen"
Ehemaliger israelischer Botschafter in Deutschland äußert sich im "ZDF-Mittagsmagazin"

Mainz (ots)

In der Diskussion um die Zusammensetzung einer
internationalen Friedenstruppe im Nahen Osten hat sich der ehemalige
israelische Botschafter in Deutschland, Avi Primor, am Dienstag, 15.
August 2006, im "ZDF-Mittagsmagazin" für den Einsatz von
Bundeswehrsoldaten ausgesprochen: "Die Mehrheit der israelischen
Bevölkerung begrüßt die Präsenz deutscher Truppen, und die Regierung
hat ja den Wunsch geäußert."
Die Frage sei nur, wo diese Truppen stationiert werden sollen.
Primor dazu einschränkend: "Ich halte es für richtig, dass man keine
deutschen Truppen entlang der Grenzen zwischen Libanon und Israel
stationiert, weil aus Versehen, und nur aus Versehen, Reibereien
vorkommen können. Stellen Sie sich mal vor, wenn ein deutscher
Soldat einen israelischen Soldaten erschießt, oder umgekehrt, ein
israelischer Soldat einen Deutschen. Wir sind dazu nicht reif. Und
wir sollten solche ein Risiko nicht eingehen."
Gleichzeitig bekräftigte Primor den israelischen Wunsch nach einer
robusten internationalen Truppe. Nur diese könne sicherstellen, "dass
der libanesische Staat, dass die libanesische Regierung die Macht
über das ganze Land, über ganz Libanon übernimmt. Das heißt vor allem
über Südlibanon." Diese internationale Truppe könne laut Primor
jedoch nur effizient sein, wenn sie gleichzeitig auch kampfbereit
sei. "So eine Truppe könnte französisch sein", sagte Primor weiter.
Diese bräuchte allerdings die Unterstützung der Deutschen, die
beispielweise im logistischen Bereich eingesetzt werden könnten, so
Primor.
Ein weiterer Vorschlag des ehemaligen israelischen Botschafters in
Deutschland ist die Stationierung deutscher Truppen entlang der
libanesisch-syrischen Grenze, im Norden des Libanon. Dadurch könnten
Bundeswehrsoldaten verhindern, "dass neue Waffen, Nachschub aus
Iran, quer durch Syrien, zur Hisbollah kommt. Das könnte eine
deutsche Mission sein, die sehr behilflich sein wird", sagte Primor.
Weiterhin geht Primor davon aus, dass der Waffenstillstand halten
wird, da sowohl die Hisbollah als auch die Libanesen und Israel
daran interessiert seien.

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