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Wirtschaftsexperte im "ZDF-Mittagsmagazin": "Unterlassene Ausbildung von heute ist der Fachkräftemangel von morgen"

Mainz (ots)

Mehr Bildungsanstrengungen seien entscheidend, damit
sich mittel- und langfristig die Lage auf dem Lehrstellenmarkt
entspanne, sagte Wolfgang Franz, Wirtschaftsweiser und Leiter des
Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), im
"ZDF-Mittagsmagazin" am Donnerstag, 31. August 2006. "Im Rahmen der
PISA-Studie hat man festgestellt, dass rund 20 Prozent aller
Schulabgänger von den Hauptschulen bestenfalls die unterste
Kompetenzstufe erreichen." Das bedeute, dass vermehrte
Bildungsanstrengungen absolut notwendig seien – unterstützt durch
nachhaltige Bemühungen des Elternhauses.
Außerdem dürfe man sich auch nicht scheuen, an die
Ausbildungsvergütung heranzugehen. "Die Ausbildung der jungen Leute
ist für die Unternehmen sehr, sehr teuer. Das heißt, man muss die
Ausbildungsvergütungen zumindest einfrieren. Ich persönlich würde
sogar dafür plädieren, sie abzusenken", sagte Franz. "Entscheidend
ist, dass die Unternehmen in ihren Ausbildungsanstrengungen nicht
nachlassen, denn unterlassene Ausbildung von heute ist der
Fachkräftemangel von morgen."
Man könne mit der derzeitigen Lage auf dem Arbeitsmarkt keinesfalls
zufrieden sein – auch wenn es einen leicht positiven Trend
gebe. "Und für die Zukunft bin ich auch nicht zu optimistisch",
betonte Franz. Zum einen sei die Konjunkturentwicklung im kommenden
Jahr alles andere als sicher. "Da ziehen dunkle Wolken auf, das
zeigt beispielsweise auch der Frühindikator des Zentrums für
Europäische Wirtschaftsforschung."
Außerdem bestehe der Hauptteil der Arbeitslosen aus zwei großen
Problemgruppen: Langzeitarbeitslose und Geringqualifizierte. "Und
bisher ist der Aufschwung am Arbeitsmarkt, so erfreulich die
einzelnen Zahlen auch insbesondere bei der Beschäftigung sein mögen,
an diesen Problemgruppen vorbeigegangen". Die
Langzeitarbeitslosigkeit sei sogar noch gestiegen.

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Telefon: 06131 / 70 - 2120

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