ZDF-Programmhinweis
Freitag, 15. September 2006, 5.30 Uhr, ZDF-Morgenmagazin
Mainz (ots)
Freitag, 15. September 2006, 5.30 Uhr
ZDF-Morgenmagazin Wolfgang Herles gibt Buchtipps
Einen knappen Monat vor der Frankfurter Buchmesse liegt das Herbstangebot der Verlage auf dem Tisch. Wolfgang Herles hatte die Qual der Wahl für seinen Buchtipp im "ZDF-Morgenmagazin" am Freitag, 15. September.
Auffallend viele Autoren widmen sich dem Terrorismus, und so gibt es gleich drei Bücher, die das Thema aus ganz unterschiedlicher Sicht beleuchten:
John Updike, "Terrorist", Roman, Rowohlt Verlag, 398 Seiten: Der neue Roman des amerikanischen Starautors sorgt diesseits wie jenseits des Atlantiks für einigen Aufruhr. Denn Updike erzählt aus der Sicht eines jungen und nicht unsympathischen Selbstmordattentäters. Achmed stammt aus New Jersey, seine Mutter ist Irin, sein arabischer Vater längst abgehauen. Der Junge könnte Karriere machen, aber er sucht im islamischen Fundamentalismus ein neues Zuhause. Updike schildert die Innenansichten eines Terroristen.
Yasmina Khadra, "Die Attentäterin", Roman, Nagel und Kimche Verlag, 270 Seiten:
Der algerische Autor Mohammed Moulessehoul, der unter Pseudonym, dem Namen seiner Frau, schreibt, lässt seinen Roman in Israel spielen. Sein Protagonist Amin Jaafie ist Araber, ein erfolgreicher Chirurg, der in einem Krankenhaus in Tel Aviv arbeitet. Er erhält die schreckliche Nachricht, dass seine Frau bei einem Selbstmordattentat ums Leben gekommen ist. Nicht genug damit seine Frau soll diesen Anschlag selbst verübt haben. Das kann Jaafie unmöglich glauben und macht sich auf die Suche nach Motiven und Hintergründen des Verbrechens. Ein Buch voller Einblicke in die gegenwärtige Lage im Nahen Osten.
Kiran Nagarkar, "Gottes kleiner Krieger", Roman, A1 Verlag, 684 Seiten:
Indien ist in diesem Jahr Schwerpunkt-Land auf der Frankfurter Buchmesse. Der in Bombay lebende Kiran Nagarkar ist ein Geheimtipp der indischen Literatur. Seine Hauptfigur Zia ist besessen davon, im Namen Gottes die Sündhaftigkeit der Welt zu bekämpfen. Er versucht Salman Rushdie mit dem Tode zu bestrafen und erklärt der geliebten Mutter, sie müsse wegen ehelicher Untreue gesteinigt werden. Nagarkar hat ein Buch über die Selbstgerechtigkeit von Gläubigen geschrieben, über den Wahn, im Namen Gottes, alles besser zu wissen.
Thomas Hettche, "Woraus wir gemacht sind", Roman, Kiepenheuer & Witsch, 320 Seiten:
"Woraus wir gemacht sind" erinnert an einen Film von David Lynch. Ein melancholischer Krimi, der seinen Held Nikolas Kalf am Vorabend des Irak-Krieges auf einen Trip durch Amerika schickt. Kalf ist auf der Suche nach seiner entführten Frau und wird so vom Biedermann zum Action-Helden. Liebevoll geschilderte Kleinstadtszenen und eine gute Portion Spannung zeichnen Thomas Hettches Roman aus.
Bodo Kirchhoff, "Die kleine Garbo", Roman, Frankfurter Verlagsanstalt, 288 Seiten:
Eigentlich will Hoederer nur sich selbst umbringen. Stattdessen erschießt er aus Versehen zwei Leute, die ihm im Weg stehen, und auf der Flucht einführt er ebenso zufällig ein zwölfjähriges Mädchen. Malu, der erfolgreiche Kinderstar, und der vom Pech verfolgte Alt-Achtundsechziger kommen sich auf der Flucht näher. Ein leicht philosophisch angehauchtes Roadmovie über Fernsehwelt und Sensationsjournalismus, des renommierten Frankfurter Autors.
Friedrich Ani, "Idylle der Hyänen", Roman, Zsolnay-Verlag, 350 Seiten:
Der Schriftsteller und Drehbuchautor Friedrich Ani hat seinen elften Kriminalroman geschrieben. In "Idylle der Hyänen" kommt erstmalig Anis neuer Held Hauptkommissar Polonius Fischer aus München zum Zuge. Er untersucht den Tod einer jungen Mutter, die im Schrank einer Tiefgarage gefunden wird. Ein echter Ani, nicht nur Krimi, sondern auch ein auf die Abgründe der menschlichen Natur gerichteter Roman.
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