Kinder- und Jugendschutz muss auch bei Handy-Nutzung greifen
ZDF gibt gegenüber EU-Kommission Stellungnahme ab
Mainz (ots)
Die Vermittlung von Medienkompetenz und präventiver Jugendschutz stehen im Mittelpunkt einer Stellungnahme zum Thema "Jugendschutz und Handy-Nutzung", die das ZDF in den nächsten Tagen gegenüber der EU-Kommission abgeben wird. Die Kommission hatte Ende Juli 2006 eine so genannte "öffentliche Konsultation" zu diesem Themenbereich eingeleitet und in einem Fragebogen um Stellungnahmen zum Thema "Jugendschutz und Handy-Nutzung" gebeten. Das ZDF beteilige sich an dieser Konsultation, teilte ZDF-Intendant Markus Schächter anlässlich der Sitzung des ZDF-Fernsehrates in Magdeburg mit.
Mehr als die Hälfte der 6- bis 19-Jährigen verfügen heute ausweislich aktueller Untersuchungen über ein eigenes Handy, weitere neun Prozent können ein in der Familie vorhandenes Handy benutzen. Das Mobiltelefon ermöglicht inzwischen auch den mobilen Empfang von Fernsehinhalten. Auch wenn das ZDF bei der Verbreitung von Fernsehinhalten mit größter Sorgfalt auf die Wahrung des Jugendschutzes achte, dürfe nicht unberücksichtigt bleiben, dass Kinder und Jugendliche beispielsweise durch die Nutzung einer Internet-Flatrate fürs Handy auch Zugriff auf Computerspiele, Internetseiten und Mikrovideos erhielten, sagte Schächter. Viele solcher Inhalte seien aus der Sicht des Kinder- und Jugendschutzes bedenklich, manche seien sogar verboten. Marktübliche Handys mit integrierter Kamera ermöglichten schließlich die Herstellung und Verbreitung von Videos mit Gewalt-Inhalten, was mit zunehmender Sorge zu beobachten sei, so der ZDF-Intendant. Es sei wichtig, "dass Eltern und Erzieher darüber informiert sind, welche technischen Möglichkeiten die Handys ihrer Kinder haben und welche Inhalte damit erreichbar sind", sagte Schächter.
Bereits in der "Liverpooler Konferenz zur audiovisuellen Politik" im vergangenen Jahr habe das ZDF gemeinsam mit der ARD ein ausführliches Votum zur Weiterentwicklung des europäischen Jugendmedienschutzes abgegeben. Dazu gehöre auch die Forderung nach einer Moderation von Chatrooms, die Kindern zugänglich sind.
Die crossmediale Vernetzung bei der Verbreitung elektronischer Inhalte mache eine weitergehende Beschäftigung mit dieser Thematik notwendig. Dabei reiche es nicht, Fragen des Jugendschutzes im Bezug auf Handy-Kommunikation allein auf nationaler Ebene zu diskutieren. Schächter: "Das ZDF verfügt seit jeher über große Erfahrungen auf dem Gebiet des Kinder- und Jugendschutzes. Diese Kompetenz werden wir auch bei der Konsultation auf europäischer Ebene einbringen."
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