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Türkei "offenes Tor" für deutsches Schwarzgeld – ZDF-Magazin "Frontal21" berichtet
Geldwäsche nimmt zu – ZKA: 18 Millionen Euro allein im Jahr 2005 entdeckt

Mainz (ots)

Recherchen von "Frontal21" belegen, dass auch große
Summen unversteuertes Geld problemlos in die Türkei zu verschieben
sind. Mit versteckter Kamera dokumentieren "Frontal21"-Reporter in
der Sendung am Dienstag, 10. Oktober 2006, 21.00 Uhr, wie sich
türkische Banken in Deutschland bereit erklären, Geld unbekannter
Herkunft anzunehmen und auf türkische Konten zu überweisen. Die
vorgeschriebene Information der Bankenaufsicht erfolgte offenbar
nicht. "Das ist ein klassischer Fall von Verschleierung nach dem
Geldwäschegesetz", beurteilt der Steuerfahnder beim Finanzamt für
Steuerstrafsachen in Bochum, Reinhard Kilmer, das Verhalten der
Banken. "Man muss ganz klar sagen, dass das rechtswidrig ist."
Auch nach Einschätzung des Zollkriminalamtes (ZKA) fließt immer mehr
deutsches Schwarzgeld in die Türkei. "Wir haben allein im letzen Jahr
Beträge von über 18 Millionen entdeckt und gehen der Herkunft der
Gelder nach", sagt ZKA-Sprecher Wolfgang Schmitz dem ZDF- Magazin
"Frontal21". Die Zahl der Geldfunde habe sich seit dem Jahr 2003 fast
verdoppelt. Zur Zeit spiele die Türkei beim Transfer von Geld aus
kriminellen Aktivitäten im internationalen Vergleich eine
dominierende Rolle.
Das bestätigt auch Steuerfahnder Kilmer gegenüber "Frontal21". "Die
Türkei ist offensichtlich ein ganz beliebter Waschsalon", sagt
er. "Wir wissen das aus dem Bereich der Banken." Nach Erkenntnissen
der Deutschen Bundesbank habe es erhebliche Kapitalverlagerungen ins
Ausland gegeben, insbesondere seit der Einführung der
Zinsabschlagsteuer. "Man spricht davon, dass in die Türkei und nach
Ex-Jugoslawien insgesamt etwa 40 Milliarden Euro geflossen sind", so
Kilmer.
"Das Ganze hat sicher einen erheblichen Stellenwert und mit
Sicherheit auch einen großen volkswirtschaftlichen Schaden", urteilt
Steuerfahnder Kilmer weiter. "Dabei muss man auch berücksichtigen,
dass die Türkei nicht zur EU gehört, dass die Türkei nicht die
entsprechenden Regelungen des Geldwäschegesetzes kennt - und in
sofern ist das natürlich ein offenes Tor für schwarzes Geld."
Rückfragen bitte an die ZDF-Redaktion "Frontal21" unter Telefon:
030/2099-1255 (Ilka Brecht)

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Telefon: 06131 / 70 - 2120

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