Außenpolitischer Berater Chinas sehr besorgt über Beziehungen zu Nordkorea
Interview mit dem ZDF-"auslandsjournal"
Mainz (ots)
Yan Xuetong, außenpolitischer Berater der chinesischen Regierung, äußerte sich dem ZDF gegenüber sehr besorgt über die Folgen des mutmaßlichen nordkoreanischen Atomwaffentests. "Mit dem Atomtest haben sich die chinesisch-nordkoreanischen Beziehungen abgekühlt. Das Verhältnis ist angespannt, wenn nicht gar feindselig. Dieses Mal bezeichnet China den Nukleartest offiziell als abscheulich. In der politischen Sprache Chinas wird dieser Begriff nur benutzt, um das Verhalten eines Feindes zu beschreiben", sagte Xuetong dem "auslandsjournal".
Yan Xuetong, der außerdem Direktor des Instituts für internationale Beziehungen der Qinghua-Universität in Peking ist, sieht Chinas Interessen durch den Konflikt gefährdet, insbesondere in der Flüchtlingsfrage. "Ein offener Konflikt zwischen China und Nordkorea lässt Streitigkeiten um die Grenzen und eine Kontrolle des Flüchtlingsstroms aufbrechen. Und das nicht nur, wenn Nordkorea China angreift. Wenn Nordkorea durchdreht und etwa Seoul beschießt, versinkt die gesamte koreanische Halbinsel im Chaos. Und Chaos in Korea, ganz gleich welcher Art, verheißt für China nichts Gutes."
Weitere Auszüge des Interviews sendet das ZDF heute, 12. Oktober 2006, um 0.05 Uhr in einer "auslandsjournal"-Schwerpunktsendung über den Atomkonflikt mit Nordkorea.
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