Alle Storys
Folgen
Keine Story von ZDF mehr verpassen.

ZDF

Schalke-Ersatztorwart Frank Rost im „aktuellen sportstudio“ des ZDF: "Man hat versucht, mich zu demontieren"

Mainz (ots)

Im Gespräch mit Gastgeberin Katrin Müller-Hohenstein
hat sich der auf die Bank verbannte Keeper von Schalke 04, Frank
Rost, am späten Samstagabend, 16. Dezember 2006, im "aktuellen
sportstudio" des ZDF zum Medienboykott der Schalker und zu seiner
Situation im Verein geäußert.
Zu der Frage, wie der Boykott entstanden sei, sagte Rost:
„Wie der zustande gekommen ist, kann ich Ihnen selber so nicht sagen,
weil ich bei der Entscheidungsfindung nicht dabei war. Wir sind dann
informiert worden vom Andy Müller und vom Marcello, dass das wohl
ganz gut so wäre, ob jemand was dagegen hätte. Ich bin erstmal
Mannschaftssportler und schließe mich dann auch meinen Kollegen an.
Also, da tanze ich nicht aus der Reihe. Was er gebracht hat, das
lasse ich jetzt mal so dahin gestellt!“
Weitere Auszüge des Gesprächs im Wortlaut:
Müller-Hohenstein: "Wie weht tut es, wenn man es von außen sieht, 
was da sportlich passiert?"
Rost: "Also, erstmal ziehe ich mir den Schuh nicht an, dass ich
der Schuldige bin, dass es jetzt gut läuft oder vorher schlecht
gelaufen ist. Es ist richtig, dass wir am Anfang der Saison anders
gespielt haben. Wir haben in einer anderen Formation gespielt. Nach
dem Bayern Spiel haben wir in einer anderen Formation gespielt mit
vier, drei richtig aggressiven Mittelfeld-Spielern, zwei überragenden
Innenverteidigern mit dem Christian Pander der dazu gekommen ist, der
richtig viel Qualität wieder mitgebracht hat und das Spiel ging
richtig schnell nach vorne und davon haben auch die Stürmer
profitiert und wir haben auf einmal wieder sehr viele Tore
geschossen. Natürlich auch mein Kollege, der Manuel hat seine Sache
hervorragend gemacht und das kann man nicht wegdiskutieren. Da muss
man einfach den Hut ziehen. Das war Klasse."
Müller-Hohenstein: "Ihnen fehlt das Glück, sagt Mirko Slomka. Hat
er Ihnen gegenüber das auch so begründet, damals?"
Rost: "Ja, das ist die einzige Begründung, die ich kenne. Andere
würde ich mir auch nicht anziehen, muss ich ganz ehrlich sagen."
Müller-Hohenstein: "Was können sie damit anfangen? Wie bringt man
sein Glück zurück?"
Rost: "Das ist eine lange Geschichte. Das fängt ja schon im
letzten Jahr an unter Ralf Rangnick. Da war der Mirko Slomka noch
Co-Trainer. Da hatte man schon versucht, mich zu demontieren, würde
ich mal sagen. Das ging dann immer weiter. Da hatte ich allerdings
noch die Rückendeckung. Das muss man sagen. Das hat sich dann
geändert, als Rudi Assauer gegangen werden musste oder wie auch
immer, wie man es nennen will und dann ging das halt weiter mit
gewissen Aussagen und das gipfelte am Ende in dieser Woche vor dem
Bayern-Spiel. Nach dem Stuttgart-Spiel, als dann schon Dienstag ein
Interview raus kam von einem Motivationstrainer der sagte, es wird
was Außergewöhnliches passieren. Da können Sie sich darauf verlassen,
am Freitag gibt es ein Gespräch. Ich bin schon lange jetzt in der
Bundesliga, jetzt über zehn Jahre, 18 Jahre im Männerbereich und so
was habe ich da noch nicht erlebt, aber es tun sich immer wieder neue
Facetten auf. Da war mir klar: Das war das Ende der Demontage und da
war mir auch klar, ich konnte mich lange genug vorbereiten, dass ich
dann am Sonntag gegen Bayern nicht auflaufen werde."
Müller-Hohenstein: "Angeblich hat Slomka vor dem Spiel gefragt:
Traust du Dir das zu? Sie hätten ihn dann Co-Trainer genannt. Hat er
das tatsächlich gesagt?"
Rost: "Also, grundsätzlich über Vier-Augen-Gespräche oder Interna
rede ich nicht in der Öffentlichkeit. Das gebietet mein Anstand. Wie
gesagt: Es ist halt so, wie es ist. Ich spiele nicht mehr und gerade
auch was der Olli (Anm.:Torwarttrainer Oliver Reck) gesagt hat. Das
ist halt so. Er hält  sich auch an interne Dinge. Er regelt die Dinge
auch intern. Mir ist wichtig zum Beispiel beim Olli: Wir wissen wie
es war und das reicht mir dann und alles andere muss ich dann auch
nicht kommentieren."
Müller-Hohenstein: "Aber Slomka hat doch auf der Homepage
reagiert."
Rost: "Wenn ich auf alle Interna oder angeblichen Interna
reagieren würde und alles kommentieren würde, dann könnte man
irgendwann mal zu dem Schluss kommen,  ja da ist irgendein Lügner
dabei. Und das möchte ich nicht. Ich möchte keinen von Schalke 04 als
Lügner hinstellen oder irgendwas anderes, was gegen den Verein geht,
weil der Verein mir sehr am Herzen liegt und ich würde mir nichts
mehr wünschen für meine Kollegen und für dieses ganze Umfeld, diese
super Fans, das muss man wirklich sagen, dass sie endlich diese
Schale mal in die Hand bekommen, weil das haben sie sich einfach
verdient. Ich habe so viele nette Menschen kennen gelernt in
Gelsenkirchen und da möchte ich diesem Verein absolut nicht schaden."
Müller-Hohenstein: "Es wird Ihnen ein Problem mit der so genannten
Samba-Fraktion nachgesagt."
Rost: "Na ja, das kann ich gar nicht gelten lassen, weil meine
besten Kumpels in der Mannschaft sind Dario Rodriguez und Gustavo
Varela, Südamerikaner. Ich habe natürlich was dagegen, wenn Inteviews
platziert werden vor einem Nancy-Spiel. Dann sage ich das: Wenn das
dann als persönlicher Angriff gewertet wird, dann kann ich es nicht
ändern. Das mache ich intern."
Müller-Hohenstein: "Wie dringen die Interna nach außen?"
Rost: "Ich würde niemals auf den Gedanken kommen, dass irgendein
Spieler Interna nach draußen gibt. Das glaube ich einfach nicht.
Natürlich wenn irgendwelche Vorfälle sind, dass vielleicht mal ein
Spieler mit seinem Berater redet, dass er mit Freunden redet. Und
Schalke ist ein Umfeld, da wird sofort alles weiter getragen. Die
Leute leben so intensiv mit diesem Verein. Die Presse ist da auch gut
organisiert. Ja, wenn sie irgendwo was aufschnappen, dann wird auch
mal was geschrieben. Dann wird natürlich viel spekuliert. Man muss da
auch nicht vergessen, dass auch über die Presse und die Medien viel
Politik gemacht wird."
Müller-Hohenstein: "Aber irgendwoher müssen sie die Sachen haben?"
Rost: "Ja, man benutzt natürlich auch die Presse gezielt Politik
zu machen. Das ist überall so. Ich muss das nicht kommentieren. Ich
weiß wie es war."
Müller-Hohenstein: "Wer benutzt die Presse?"
Rost: "Personen, die sich davon einen Vorteil schaffen. Also ich
habe das sicherlich auch schon mal gemacht. Also dass ich ein
Interview gebe und das man dadurch erhofft, dass man gewisse Sachen
so beeinflussen kann. Das macht jeder, aber es gibt auch Leute, die
benutzen das hinten rum. Das ist einfach so heutzutage und da lassen
sich die einen oder anderen Journalisten missbrauchen. Aber wie
gesagt: Damit muss man leben im Fußballgeschäft. Das hat sich auch
gewandelt dieses ganze Fußballgeschäft."
Weiter Informationen zur Sendung und zu dem Gespräch mit Frank
Rost unter www.sport.zdf.de

Rückfragen bitte an:

ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121

Original-Content von: ZDF, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: ZDF
Weitere Storys: ZDF
  • 15.12.2006 – 17:16

    ZDF-Intendant Markus Schächter begrüßt Einigung im Streit um die Rundfunkfinanzierung

    Mainz (ots) - Schächter: „Das ist eine gute Nachricht für die Fernsehzuschauer in Deutschland. Das verfassungsrechtliche Gebot der Staatsferne des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland bleibt gewahrt und damit die publizistische Unabhängigkeit des Programms. Die letzten Tage waren bestimmt von vielen Gesprächen und dem Bemühen aller Seiten zu einer ...

  • 15.12.2006 – 15:26

    Mittwoch, 20. Dezember 2006, 0.00 Uhr, Tödliche Verschwörung

    Mainz (ots) - ZDF-Programmhinweis Mittwoch, 20. Dezember 2006, 0.00 Uhr Tödliche Verschwörung Der Agentenkrimi um Alexander Litwinenko Film von Katrin Eigendorf, Christian Deick und Andreas Stamm 23. November 2006 in London: Auf der Intensivstation des University College stirbt der russische Ex-Agent Alexander Litwinenko an den Folgen einer radioaktiven Vergiftung mit Polonium 210. Er hinterlässt eine Erklärung, ...