"Die Schindlers"
ZDF-History über Retter mit Diplomaten-Pass
Mainz (ots)
Den Spuren von drei Diplomaten Georg Ferdinand Duckwitz, Raoul Wallenberg und Carl Lutz die in den vierziger Jahren ähnlich wie Oskar Schindler handelten und Juden vor der Nazi-Barbarei retteten, geht ZDF-Autor Dietmar Schulz am Sonntag, 21. Januar 2007, 23.20 Uhr, in "ZDF-History: Die Schindlers" nach.
In der 45-minütigen Dokumentation, die auch bisher unbekannte Film- und Fotoaufnahmen enthält, berichten zahlreiche Zeitzeugen von ihrer abenteuerlichen Flucht ins Exil und ihrem Überlebenskampf. Außerdem wurden neue Forschungsergebnisse namhafter Historiker in Dänemark und Ungarn ausgewertet.
"Ich weiß, was ich zu tun habe", schrieb der deutsche Diplomat Georg Ferdinand Duckwitz in Kopenhagen in sein Tagebuch. Zuvor hatte er erfahren, dass die Gestapo auf Befehl Hitlers plante, Anfang Oktober 1943 dänische Juden zu deportieren. Duckwitz warnte sofort dänische Politiker und jüdische Geistliche. Innerhalb weniger Tage konnten mehr als 7000 Juden, unter ihnen auch einige hundert aus Deutschland, von Dänemark ins neutrale Schweden flüchten. Damit waren über 90 Prozent der jüdischen Bevölkerung Dänemarks in Sicherheit.
Duckwitz gehörte wie Wallenberg und Lutz zu den mehr als 70 Diplomaten verschiedener Nationalität, die Tausenden von Juden das Leben retteten. Die Namen dieser "Retter mit Diplomaten-Pass" sind kaum bekannt. In Budapest stellten 1944/45 der Schwede Raoul Wallenberg und der Schweizer Carl Lutz den jüdischen Verfolgten so genannte "Schutzbriefe" aus und brachten sie in angemieteten "Schutzhäusern" unter. Mehrfach gelang es den beiden "Schindlers", Juden in letzter Minute vor der Deportation in die Todeslager der Nazis oder vor der Ermordung durch ungarische Faschisten, bekannt als "Pfeilkreuzler", zu retten. Mehr als 110000 Juden verdanken den beiden Diplomaten ihr Leben.
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