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Donnerstag, 3. Mai 2007, 22.15 Uhr, Maybrit Illner

Mainz (ots)

Donnerstag, 3. Mai 2007, 22.15 Uhr
Maybrit Illner
Thema: "Geld fürs Nichtstun - Wie gerecht ist ein Grundeinkommen für
alle?"
Die Gäste u.a.:
Dieter Althaus (CDU), Ministerpräsident Thüringen
Götz Werner, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter
von "dm- drogerie markt"
Oswald Metzger (Bündnis ´90/Die Grünen), Finanzpolitischer Sprecher
im Landtag Baden-Württemberg
Rita Knobel-Ulrich, Journalistin und Film-Autorin, u.a. "Arbeit –
Nein Danke"
Heinrich Schafmeister, Schauspieler
Die Idee klingt utopisch, aber sie findet immer mehr Anhänger: Alle
Bürger erhalten ein "bedingungsloses Grundeinkommen" vom Staat - von
Geburt an und unabhängig davon, wie viel jemand verdient und ob er
überhaupt arbeitet. Wer in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit keinen Job
findet, wäre also automatisch abgesichert. Auch soziale Aufgaben mit
wenig Lohn würden so attraktiver - und das finanziell abgesicherte
Nichtstun könnte zu kreativen Schüben für die ganze Republik führen,
hoffen die Verfechter dieser Idee. Dazu zählen u.a. der Unternehmer
Götz Werner sowie der Ministerpräsident von Thüringen, Dieter
Althaus.
In dem am weitesten gehenden Modell von dm-Chef Götz Werner wird
zudem das Steuersystem radikal vereinfacht: Es fallen einfach alle
Steuern weg - bis auf eine, die Mehrwertsteuer, die allerdings bis
zu 50 Prozent betragen könnte. In der Höhe des Grundeinkommens
unterscheiden sich die Modelle. Werner nennt als Fernziel 1500 Euro,
Thüringens Landeschef Dieter Althaus (CDU) schwebt ein "solidarisches
Bürgergeld" von 800 Euro vor. - Gegner finden sich vor allem bei der
SPD und den Gewerkschaften. Das so sozial klingende Grundeinkommen
sei auf Dauer ungerecht und unfinanzierbar. Sie befürchten, dass mit
einem Grundeinkommen der Niedriglohn in Deutschland zum Standard wird
und - dass bei einem massenhaften Ausstieg aus der Lohnarbeit - der
Anreiz, überhaupt noch zu arbeiten, deutlich zurückgehen werde. Damit
stelle sich die Frage, von wem und unter welchen Umständen das
bedingungslose Grundeinkommen noch erarbeitet werden könnte.
Um das Grundeinkommen zu finanzieren, streichen die meisten
Verfechter dieser Idee sämtliche staatlichen Leistungen, vom
Arbeitslosengeld über Bafög bis zur Rente. Das Ende des
Sozialstaates, wie wir ihn über Jahrzehnte aufgebaut haben und
kennen, wäre programmiert.
Fördert ein Grundeinkommen für alle vor allem die Faulen? Oder ist es
die richtige Antwort auf die Globalisierung, die einzige Rettung für
den Sozialstaat? Brauchen wir ein solches System, da wir sowieso nie
wieder Arbeit für alle haben werden? Kann es vielleicht sogar
glücklich machen? Diese und andere Fragen diskutiert Maybrit Illner
mit ihren Gästen.

Rückfragen bitte an:

Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120

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