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Welthungerhilfe-Generalsekretär Preuß im "ZDF-Mittagsmagazin": Entwicklungshilfe muss überprüfbar sein

Mainz (ots)

Der Generalsekretär der Deutschen Welthungerhilfe,
Hans-Joachim Preuß, hat die Entscheidung der G8-Staaten, hohe 
Entwicklungshilfegelder für unbestimmte Zeit zuzusagen, kritisiert: 
"Gigantische Gipfel sind auch Zeiten, wo gigantische Versprechen 
gemacht werden. (...) Nur können die armen Menschen die Versprechen 
nicht essen", sagte Preuß im "ZDF-Mittagsmagazin" am Freitag, 8. Juni
2007. Ihm sei es lieber, statt der allgemeinen Festlegung auf 60 
Milliarden, die in den nächsten Jahre fließen sollten, für jedes Jahr
feste Summen festzulegen. "Das wäre eine konkrete Sache, die man 
überprüfen könnte."
Preuß forderte, dass die ländlichen Gebiete in Afrika, in denen 80
Prozent der Menschen lebten, in der Entwicklungshilfe nicht weiter 
vernachlässigt würden. "Wenn man Gelder für Infrastruktur, für 
Bewässerungssysteme, für Vermarktungssysteme etc. ausgeben könnte, 
dann wäre den Menschen wirklich geholfen - und nicht nur mit 
Geldzusagen", meinte Preuß.
Zu dem oft kritisierten "Versickern" von Entwicklungsgeldern in 
Afrika sagte Preuß: "Afrika ist nicht Afrika." Es gebe viele 
unterschiedliche Länder und Regierungen. "Es gibt Länder, wo die 
Entwicklungszusammenarbeit funktioniert, und Länder, wo Mittel  
versickern." Die Arbeit der Nichtregierungsorganisationen wie 
Kirchen, Stiftungen oder der Welthungerhilfe müsse stärker beachtet 
und die Mittel dafür kanalisiert werden.
Der G8-Gipfel habe laut Preuß dazu beigetragen, dass die Afrikaner
und die afrikanischen Regierungen wüssten, dass sie nun unter 
Beobachtung stünden. Das werde seiner Meinung nach die 
Demokratisierungsbemühungen in Afrika verstärken. "Nur sollte man 
diese Demokratisierungsbemühungen auch honorieren, in dem die Mittel,
die jetzt zugesagt werden, auch tatsächlich fließen. Das wäre toll."
Mainz, 8. Juni 2007
ZDF Pressestelle

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