"K1 Reportage"
"Knochenjobs in Afrika"
Ein Film von Volkhard Bauer
Unterföhring (ots)
Ein Helikopter kreist über einer Herde Antilopen. Fünf Minuten benötigt der Pilot, bis er seine Maschine in der richtigen Position hat. Dann ist der Moment für den Tierfänger Johan Kriek, Afrikas bekanntester Tierfänger und Tierarzt, gekommen: Gleich der erste Schuss mit dem Betäubungsgewehr ist ein Volltreffer. Der Helikopter landet nur wenige Meter von der betäubten Elen-Antilope entfernt. Mit bloßer Hand überwältigt Kriek das 700 Kilo schwere Tier und reißt es an den Hörnern zu Boden ...
Kapstadt - eine Glitzermetropole mit Schattenseiten. Kriminalität und Verkehrschaos stehen an der Tagesordnung. Allein vier Tote gibt es täglich durch Gewalttaten, zwei Tote pro Tag im Straßenverkehr. Viele Unfälle sind ein einträgliches Geschäft für skrupellose Abschleppdienste. "K1-Reportage"-Autor Volkhard Bauer begleitet Johann Rautenbach auf seiner 24-Stunden-Schicht im Kampf um Aufträge. Die muss sich der 25- Jährige im wahrsten Sinne des Wortes "erkämpfen". Mit seinem getunten Pick-Up liegt er auf der Lauer und hört den Polizeifunk ab. Hat es wieder irgendwo gekracht, rast er zum Unfallort. Ein gefährliches Wettrennen mit der Konkurrenz. Doch auch wenn die schneller war, zieht Johann, der "König der Anschlepper", nicht wieder ab. Hat er genügend Verstärkung von Kollegen der eigenen Firma, holt er sich den Auftrag mit Gewalt - es fliegen Fäuste. Umgerechnet 60 Euro bringt ein Auftrag den Haien der Großstadt.
Die Haie der Küstengewässer sind das Metier von Ryan Johnson. Bei seinen Tauchgängen im Indischen Ozean versucht er herauszufinden, warum sich weiße Haie in der Region um Südafrika aufhalten. Mit Ködern lockt er die Raubfische direkt an sein Boot. Mit einer zwei Meter langen Stange tackert er dem "Großen Weißen" einen Peilsender in die Rückenflosse - ein gefährliches Unterfangen bei teilweise schwerem Seegang mit einem Boot, das kaum länger ist als der Hai.
Gefährlich und hart ist auch der Job von Kenneth Masinga in einer Goldmine bei Johannesburg. In vier Kilometer Tiefe schürft er als Leiter eines 15-köpfigen Teams nach dem begehrten Edelmetall. Die Hitze und der Lärm in den engen Stollen sind mörderisch. Die Männer schlagen Löcher in den Felsen und füllen sie mit einem hochexplosiven Sprengstoff. 50 Detonationen pro Tag haben den Fels an vielen Stellen brüchig gemacht. Rund ein Dutzend Männer lassen hier jedes Jahr ihr Leben.
"K1 Reportage": "Knochenjobs in Afrika", am 6. Juni 2004, 17:25 Uhr bei Kabel 1.
Bei Rückfragen: Kabel 1, Simone Wanning Kabel1.de Tel: 089/9507-2244 Kabel1 text S. 321
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